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0854 - Jäger der verlorenen Seelen

0854 - Jäger der verlorenen Seelen

Titel: 0854 - Jäger der verlorenen Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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daß er sich in der schlechteren Position befand. Er würde gegen dieses Monstrum nicht ankommen, aber er hätte auch keinen Rückzieher machen und die vier Menschen ihrem Schicksal überlassen können.
    Das war eben nicht seine Art. Einen Plan gab es bei ihm nicht. Er würde versuchen müssen, dieses Monstrum aus dieser Gegend wegzulocken, um den vier Menschen Zeit zu geben, aus den Gräbern zu klettern.
    Wie es tatsächlich um sie stand, wußte er nicht. Einen Teilerfolg hatte Sinclair zumindest errungen, denn Uliak kümmerte sich nicht mehr um die anderen, er war jetzt an der Reihe.
    Das Monstrum ging einen Schritt vor. Es schleuderte dabei die Erde vom Spatenblatt und kümmerte sich nicht mehr darum. »Was willst du hier? Mich stoppen?«
    »Ja!«
    »Alter Mann, mich kann keiner stoppen. Nicht mal der Tod hat es geschafft. Ich bin begraben worden, aber ich kehrte zurück, um Rache zu nehmen.«
    »Das weiß ich.«
    Uliak duckte sich. »Du weißt es?« wiederholte er. »Du bist nicht mehr jung. Kann es sein, daß du damals dabeigewesen bist wie der verfluchte Küster? Kommt ihr jetzt wie Ratten aus euren Löchern hervor?« Er knurrte wie ein Tier und ging noch einen Schritt weiter.
    Horace F. Sinclair suchte nach einem Ausweg. Er mußte ihm entwischen, er mußte ihn vor allen Dingen von den Gräbern weglocken. Wenn er nach rechts schaute, sah er dort einen schmalen Pfad, der auf die andere Seite des Friedhofs führte, nach Osten hin.
    Eine Waffe besaß Horace F. Sinclair nicht. Er konnte sich nur auf seine Hände verlassen, und das war wenig genug. Wenn der andere wollte, konnte er ihn in der Luft zerreißen, und in seinem Alter war Sinclair auch nicht der schnellste.
    Dafür Uliak.
    Mit einem derartig raschen Angriff hatte der alte Herr nicht gerechnet. Urplötzlich lief er auf seinen neuen Gegner zu. Er war schnell, auch wenn er dabei immer wieder mit den Füßen auf den weichen Boden stampfte, und er schwang dabei einen Spaten wie eine Sense, als wollte er mit dem scharfen Blatt den Schädel vom Körper schlagen.
    Horace F. Sinclair lief nach rechts. Aber er hatte einen Moment zu lange gewartet.
    Plötzlich sah er den Schatten des anderen in seiner Nähe. Er nahm auch diesen modrigen Geruch war, wollte noch einmal einen Haken schlagen, was ihm nicht gelang, denn er rutschte aus und fiel hin.
    Das war vielleicht sein Glück.
    Der schon in Richtung seines Rückens gezielte Spatenstoß verfehlte ihn, und das Blatt wuchtete schräg in den weichen Friedhofsboden, wobei der Spaten dort steckenblieb. Uliak hatte ihn auch losgelassen. Um ihn zu erreichen, mußte er einige Schritte laufen. Die Gelegenheit wollte Sinclair nutzen, um auf die Füße zu kommen.
    Es fiel ihm schwer. Er wuchtete sich herum, wollte sich abstützen, aber beim Vorbeilaufen bedachte ihn das Monstrum mit einem bösen Tritt, der den alten Mann wieder zurückschleuderte.
    Er prallte nicht hart auf, der Boden gab sogar leicht nach, aber er wußte, daß er gegen dieses Monstrum nichts mehr erreichen konnte.
    Mit beiden so unterschiedlichen Händen riß Uliak wieder seinen Spaten aus der Erde und drehte sich.
    Sinclair lag noch immer auf dem Boden.
    Er konnte nur davonkriechen, das aber hätte ihm nichts gebracht.
    Uliak war der große Sieger. Er hatte die Arme vom Körper weggestreckt und den Spaten angehoben. Die scharfe Kante des Blattes wies in die Tiefe. Sie zielte auf Horace F. Sinclair.
    »Dich werde ich nicht bei lebendigem Leib begraben, alter Mann. Dir trenne ich den Kopf vom Hals.«
    Er blieb stehen und holte aus.
    Sinclair hatte es zwar geschafft, sich aufzustützen, er lag trotzdem auf dem Rücken, über seinem Gesicht schwebte das blanke Blatt wie eine Todesdrohung.
    Keine Chance mehr.
    Er bettelte auch nicht. Seltsam klar und hart schaute er in das eine Auge des Monstrums. Eigentlich hatte sich Horace F. Sinclair immer gewünscht, in Lauder zu sterben. Daß dies so schnell zur Tatsache werden würde, hätte er aber nicht gedacht.
    Er dachte auch an seinen Sohn John. Es war nicht immer wie im Film, wo der Retter in der letzten Sekunde erschien. Er war ein Mensch und handelte nicht nach einem Drehbuch.
    Sinclair wunderte sich über seine Gedanken. Er war noch zu sehr mit dem Fall beschäftigt, als daß die Todesangst über ihn hereingebrochen wäre.
    »Dann tue es!« sagte er laut und deutlich.
    Doch Uliak tat es nicht.
    Statt dessen heulte er auf…
    ***
    Sehr schnell und für Horace F. Sinclair hatte sich die Lage auf dem Friedhof

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