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0855 - Kalis Würgertruppe

0855 - Kalis Würgertruppe

Titel: 0855 - Kalis Würgertruppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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steckten in den Scheiden des Gürtels. Sie waren Mandras Waffen, und es waren keine normalen Dolche, denn sie hatten eine ebenso mystische wie geheimnisvolle Herkunft.
    Die Waffen sahen auch anders aus als welche, die man in einem Geschäft kaufen konnte. Die Klingen waren pechschwarz und schmal, während die Griffe in einem dunklen, geheimnisvollen Blutrot leuchteten, ähnlich wie der Blutstein, der sich im Besitz des Vampirs Mallmann befand. Das Rot in den Griffen war nicht fest, es wirkte wolkig, und es schien sich permanent zu bewegen.
    Natürlich waren es keine normalen Dolche. So wie sie aussahen, hatten sie eine Geschichte. Die Legende berichtete, daß sie dem Gott Wischnu gehört hatten. Und Wischnu soll sie aus den Armen sterbender Dämonen geformt haben, die der Göttin Kai und dem Götzen Schiwa gedient hatten. Wischnu hatte sie an sich genommen und sich damit gegen seine Feinde gestellt. Als er den Kampf schließlich gewonnen hatte, da hatte er auch die Dolche zur Seite gelegt und war auf seinem Adler Garuda davongeritten.
    Für Mandra Korab waren diese Dolche ungemein wichtig. Mittel, um die Götter Kali auszuschalten, gab es kaum, bis auf diese Waffen und auf die Heilige Silbe.
    Jetzt brauchte Mandra die Dolche!
    Kali stand vor ihm.
    Lebensgroß, überaus häßlich. Sie stank nach altem Blut, in dessen Geruch sich auch der Gestank des Moders vermischte. Er drang entweder aus ihren verfilzten, blutigen Haaren oder aus der halb vermoderten Gesichtshaut.
    »Kali…!« brüllte Rasani, und er legte in diesen Laut sogar eine tiefe Sehnsucht hinein. »Laß mich nicht im Stich. Sorge dafür, daß du meinen Feind tötest. Tu es! Hilf mir!«
    Sie würde es tun, davon war auch Mandra Korab überzeugt. Und er würde sich dagegen stemmen.
    Mit der rechten Hand griff er nach der ersten Klinge. Er wollte diese lebende Figur erst gar nicht zum Angriff auf ihn kommen lassen, aber er hatte trotz allem einen Fehler gemacht. Er hätte dem Teppichhändler nicht den Rücken zudrehen sollen. Männer wie er nutzten so etwas aus.
    Auch seine Hand bewegte sich.
    Nur zog er keinen Dolch hervor, sondern eine Pistole, die unter seinem hellen Anzug kaum auffiel, weil sie sich ebenso anschmiegte. Er zeigte seinen Triumph nur durch ein teuflisches Lächeln, und das war lautlos.
    Bevor Mandra Korab den ersten Dolch noch aus der Scheide gezogen hatte, streckte Rasani die rechte Hand mit der Waffe aus.
    Er zielte auf Mandras Rücken.
    Dann schoß er.
    Die Kugel traf.
    Und Mandra Korab fiel wie ein gefällter Baumstamm zu Boden…
    ***
    Carol Deep hatte drei Tassen Kaffee geleert, nur eine kleine Schnitte Brot gegessen und sich anschließend eine Zigarette angezündet.
    Während sie rauchte, bat sie um das Telefon, das Shao ihr reichte.
    »Danke, ich muß beim Sender anrufen, Shao, und ich hoffe, daß ich um diese Zeit schon jemand erreiche.«
    »Morgens läuft doch ein Programm.«
    »Ja, aus der Konserve. Unsere Redakteure fangen zumeist ziemlich spät an. Aber Rodney hat mir trotz seiner Spätschicht versprochen, daß er wieder früh beim Sender sein will.«
    »Viel Glück.«
    »Das brauche ich auch.« Sie wählte, während Shao und Suko gemeinsam den Tisch abräumten. Alles in ihrer Wohnung wirkte so normal, auf heile Welt getrimmt, es wäre für einen Zuschauer schlecht vorstellbar gewesen, daß sie sich mit magischen, mystischen und auch oft unerklärlichen Phänomenen beschäftigte.
    Es läutete an der anderen Seite durch und durch. Carol saß wie auf heißen Kohlen. Den Glimmstengel hatte sie ausgedrückt. Immer wieder fuhr sie durch ihr kurzes Haar, sprach den Apparat an und bat ihn quasi, daß sich jemand auf der anderen Seite melden möge.
    Und das geschah tatsächlich.
    Sie hatte die Hoffnung beinahe schon aufgegeben, als sie eine verschlafen und knurrig klingende Stimme hörte, die ihr trotzdem ein Lächeln auf die Lippen zwang.
    »Bist du es, Rod?«
    »Wer sonst?«
    »Schon da?«
    »Ich bin nie weg gewesen.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja, du Traum meiner schlaflosen Nächte. Niemand wartet auf mich, niemand vermißt mich, und da dies leider so ist, habe ich mir gesagt, bleibe einfach über Nacht im Sender, stell dir einige Stühle zusammen und mache dich lang.«
    »Toll.«
    »Ha, ha…«
    »Und jetzt bist du wach?«
    »Wach?« Er lachte. »Na ja, ich bin anwesend, das ist auch alles. Aber wach bin ich noch nicht. Ich brauch mindestens einen Eimer Kaffee, ansonsten kannst du mich vergessen.«
    »Bis ich bei dir bin, hast du ihn

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