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0857 - Die Schnitterin

0857 - Die Schnitterin

Titel: 0857 - Die Schnitterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch einen Parkplatz gefunden und hatte anschließend eine Enttäuschung erlebt. Er mußte erfahren, daß Mehmet Slater nicht mehr in seinem Zimmer war.
    »Hat man ihn entlassen?«
    Der Mann am Empfang schüttelte den Kopf. Sicherheitshalber schaute er auf dem Bildschirm nach. »Tut mir leid, aber er ist nicht entlassen worden. Ein Mehmet Slater wird hier noch geführt.«
    »Wo könnte er denn sein?«
    »Draußen im Park.«
    »Sie meinen, daß er schon wieder so fit ist, um…«
    »Sorry, Sir, aber ich bin nicht sein Arzt. Sie scheinen ihn zu kennen, das müßten Sie dann besser wissen.«
    »Danke, Sie haben recht. Ich schaue mal nach.«
    »Tun Sie das.«
    Sukos Lockerheit war verschwunden, als er durch das breite Portal des Krankenhauses schritt. Mit dieser Entwicklung hatte er nicht gerechnet. Er war – ebenso wie John Sinclair – der Ansicht, daß Mehmet Slater auch jetzt in Gefahr schwebte. Amy Brundage hatte ihn nicht grundlos gewarnt. Sie gab ihm die Schuld am Tod ihres Mannes, und sie würde sich bestimmt rächen wollen, denn mit menschlichen Maßstäben konnte sie nicht verglichen werden.
    Beide Ehepartner hatten sich zu Thorntons Lebzeiten die Aufgaben geteilt. Da war er nur unterwegs gewesen, um die Dämonen des Himmels zu finden. Nun mußte sie als Geist oder wie auch immer dies fortsetzen.
    Suko ging systematisch vor und suchte zunächst die Hauptwege auf, die von blühenden Fliederbüschen flankiert wurden. Ihr intensiver Duft umschmeichelte die Kranken, die auf den Bänken saßen, die sich sonnten und mit Besuchern unterhielten.
    Verschiedene kleine Wege zweigten ab, aber sie führten immer wieder zu den beiden Hauptwegen hin, die das Gelände umschnürten.
    An den schmalen Pfaden standen ebenfalls Bänke. Sogar Teiche waren angelegt worden. Auf einem schwammen Enten und ließen sich von der Sonne bescheinen.
    Er fand den Mann.
    Mehmet Slater hockte am Rand eines Teichs und schaute auf die Wasserfläche. Er schien die Enten zu beobachten und war so in seine Arbeit vertieft, daß er den nahenden Suko nicht hörte. Erst als dessen Schatten neben Mehmet Slater fiel, schaute der Mann hin.
    »Mr. Slater?«
    »Ja.«
    »Kann ich Sie sprechen?«
    »Warum?« Der Fahrer drehte sich nicht mal um.
    »Wir kennen uns, denke ich.«
    Slater stand auf. Suko hielt ihn fest, als er auf der leichten Schräge ins Rutschen geriet. Dann drehte sich Slater und blickte in Sukos lächelndes Gesicht.
    »Ach Sie…«
    »Ja. Wir haben uns in der Unfallnacht gesehen und auch miteinander gesprochen.«
    »Klar, ich erinnere mich.« Slater schaute an seinem alten Bademantel herab. »Auch wenn ich nicht so aussehe, es geht mir wieder besser. Ich habe den Schock verdaut.«
    »Das höre ich.«
    »Wieso?«
    »Es liegt an Ihrer Stimme. Sie klingt wieder normal. Wie die eines Menschen der in seinen üblichen Kreislauf zurückgekehrt ist.«
    Slater hob eine Hand. »Fast, Mister…«
    »Ich bin Inspektor Suko.«
    »Klar, ich erinnere mich. Aber warum sind Sie gekommen? Wollten Sie schauen, wie es mir geht oder…«
    »Eigentlich hatte ich vor, mit Ihnen zu reden.«
    »Ach. Worüber denn?«
    »Lassen Sie uns das nicht hier ausdiskutieren. Es gibt Bänke, die noch frei sind.«
    »Wie Sie wollen.« Er lachte leise. »Es ist ja Ihre Zeit. Ich habe davon genug.«
    Sie fanden eine Bank, von der aus sie auch den Teich überblicken konnten. Slater streckte die Beine aus, er blinzelte und fuhr durch seinen Bart. »Der müßte auch mal geschnitten werden«, murmelte er. »Ich werde es morgen machen.«
    »Warum nicht heute?«
    »Ich werde morgen entlassen.«
    »Das wissen Sie genau?«
    Slater lachte und nickte. »Zumindest hat man mir das gesagt. Kann sein, daß es sich die Ärzte noch einmal überlegen, aber daran glaube ich nicht. Sie sind bestimmt nicht hier erschienen, um mich das zu fragen, Inspektor.«
    »Stimmt.«
    »Was ist dann der Grund?«
    »Ich wollte mit Ihnen über Ihren Besuch reden, den sie wohl bekommen haben.«
    Mehmet Slater überlegte. »Besuch bekommen? Hören Sie, Sie sind der einzige, der mich besucht hat. Ich habe so gut wie keine Verwandten. Da müssen Sie sich irren.«
    »Ich denke nicht, Mr. Slater. War da nicht eine seltsame Erscheinung in Ihrem Zimmer? Eine bleiche Frau, die mit einer Sense bewaffnet war?«
    Er öffnete den Mund und staunte. »Ach so…«
    »Genau sie meine ich. Ich denke schon, daß Sie sich an diese Person erinnern, oder?«
    »Klar.«
    »Haben Sie auch über sie nachgedacht?«
    »Meine Güte, Sie können

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