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0863 - Auf den Schwingen des Todes

0863 - Auf den Schwingen des Todes

Titel: 0863 - Auf den Schwingen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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einen Bekannten bei CBS an. Von ihm erfuhr er, unter dem Siegel größter Verschwiegenheit, dass Mrs. Curtis bis auf Weiteres bei ihrem Sohn Max in Tribeca wohnte, nachdem sie von der Polizei vernommen worden war.
    Sie fuhren weiter nach Manhattan. In einem Luxusappartement an der Canal Street trafen sie Mrs. Curtis an. Sie war alleine und lugte ängstlich durch den schmalen Türspalt. Mehr ließ die Vorhängekette nicht zu. Erst als sich Father Rempel als Pfarrer zu erkennen gab und erzählte, dass er ebenfalls schon von dem schwarzen Engel angegriffen worden war, öffnete sie und ließ die drei in die Wohnung.
    Nicole und Zamorra schafften es mit ihrem Charme, die ältere Lady sofort für sich zu gewinnen. Vor allem der Professor tat es ihr an. Sie blinzelte ihm immer wieder zu.
    »Sie jagen tatsächlich Dämonen?«, fragte sie mit großen Augen. »Nun ja, gestern hätte ich Sie für eine solche Geschichte noch ausgelacht. Aber jetzt… ich meine, jetzt weiß ich, dass es solche Ungeheuer gibt. Es ist typisch, dass das ausgerechnet mir passieren muss. Immer bekomme ich alles Schlechte ab. Niemals habe ich ein bisschen Glück.«
    »Sehen Sie das so, Mrs. Curtis?«, sagte Nicole und lächelte sie an. »Wendy Winghart hatte bei der Begegnung mit dem Dämon nicht so viel Glück wie Sie. Erstere wurde getötet, Sie hingegen leben noch. Wenn das kein Glück ist…«
    »Ja, vielleicht haben Sie Recht, Miss Duval. Aber nun würde ich bitte die Geschichte des Fathers in allen Einzelheiten hören«, lenkte sie schnell ab. Sie mochte es augenscheinlich nicht, in ihrem Selbstmitleid widerlegt zu werden.
    Father Rempel tat ihr den Gefallen. Nachdem er ihr tatsächlich in allen zum Teil dramatisch ausgeschmückten Details von seinem Erlebnis erzählt hatte, hielt Mrs. Curtis ebenfalls nicht mehr hinter dem Berg und berichtete in wohl gesetzten Worten.
    Währenddessen ging der Father in dem geräumigen Wohnzimmer hin und her, schaute zur riesigen Panoramascheibe hinaus, die einen atemberaubenden Blick auf den New Yorker Hafen bot, betrachtete Bilder und Fotos, die gerahmt auf Kommoden und Tischchen standen und stutzte plötzlich.
    Nicole sah, dass er stirnrunzelnd in einem Buch blätterte, es schließlich schloss und in die Hände nahm. So blieb er hinter Mrs. Curtis stehen und ließ sie zu Ende reden. Dann erst trat er vor sie hin.
    »Kennen Sie dieses Buch, Mrs. Curtis?«
    Sie warf einen kurzen Blick darauf und schüttelte dann den Kopf. »Was ist das für ein Buch, Father? Sollte ich es denn kennen?«
    »Nun, ich weiß es nicht. Mir kommt es nur reichlich komisch vor, dass ich im Appartement Ihres Sohnes ein Buch finde, in dem der Name Winghart vorne drinsteht. Haben Sie eine Erklärung dafür?«
    »Wie? Ich verstehe nicht…« Mrs. Curtis schaute reichlich verwirrt drein.
    »Lassen Sie mal sehen, Father«, forderte Zamorra. Der Senior Pastor nickte und schlug den Einband auf. Dort stand in etwas krakeliger Handschrift, aber doch gut erkennbar, der Name Solomon Winghart, in der Art, wie manche Leute gemeinhin Bücher als Eigentum kennzeichnen.
    Die Ex-Zugehfrau bewies, dass sie nicht zu den sieben langsamsten Schnellmerkern New Yorks gehörte. »Ah, Sie«, schnaufte sie empört, »ich weiß, was Sie mir unterstellen wollen. Sie glauben, ich hätte das Buch aus dem Nachlass von Mister Winghart geklaut. Dass Sie sich nicht schämen. So etwas würde ich niemals tun. Es ist mir ein völliges Rätsel, wie das Buch hierherkommt.«
    »Ich glaube an den lieben Gott«, murmelte Father Rempel leicht eingeschüchtert ob der streitbaren Lady.
    »Wissen Sie, ob ihr Sohn… wie heißt er noch gleich?«
    »Max Cesar.«
    »Danke. Ist Ihnen also bekannt, ob Ihr Sohn Max Cesar Curtis Kontakte zu Solomon Winghart pflegte?«, fragte der Meister des Übersinnlichen.
    »Nein. Das heißt, ich weiß es nicht, Mister Zamorra. Vielleicht. Wissen Sie, ich hatte lange Zeit nicht mehr viel Kontakt zu Max Cesar, er ging seiner eigenen Wege. Hat es nicht für nötig gehalten, seine alte Mutter zu unterstützen. Er sagte immer, ich könne doch selbst für mich sorgen, was bräuchte ich da ihn. Dass ausgerechnet ich so einen undankbaren Sohn haben muss. Es ist einfach ungerecht.«
    »Aber jetzt wohnen Sie doch in seinem Appartement, oder habe ich da was missverstanden, liebe Mrs. Curtis?«, säuselte Nicole.
    »Nein. Ja. Ich meine, ich hatte endlich die Gelegenheit, mal was für ihn zu tun. Max Cesar arbeitet doch als Fernsehreporter bei der CBS. Und als ich

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