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0863 - Auf den Schwingen des Todes

0863 - Auf den Schwingen des Todes

Titel: 0863 - Auf den Schwingen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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noch immer Nacht. Das blumengeschmückte Grab Wingharts schien sich irgendwie mit dem vorderen Kirchenschiff zu überlagern. Sehr seltsam, da kurz zuvor zwischen diesen beiden Punkten noch eine räumliche Distanz bestanden hatte. Aber was war schon normal, wenn sich Dimensionen gegeneinander verschoben und überlagerten?
    Zamorra wollte sich auf den Gargoyle konzentrieren, bemerkte aber in diesem Moment, dass sich ein ihm bekannt vorkommender Leichenwagen holpernd und schaukelnd dem Grab näherte. Der Lincoln stoppte bockend, fuhr wieder an, um ein paar Meter weiter erneut stehen zu bleiben.
    »Was ist denn jetzt los?«, murmelte Zamorra. »Der hat seinen Führerschein wohl in Ägypten gemacht oder was.« Sein Erstaunen wuchs beträchtlich, als die Fahrertür aufflog und ein Gargoyle erschien.
    Pilgrim.
    Der Professor erkannte ihn aufgrund der Zeichnungen in dem gefundenen Buch sofort.
    Pilgrim stürmte auf die Kirche zu. Jetzt war auch die räumliche Distanz plötzlich wieder vorhanden. Der Gargoyle schaffte es ohne Mühe, die Dimensionsgrenze zu überschreiten.
    Zamorra glaubte nicht, dass der Dämonische ein starkes magisches Hilfsmittel besaß. Also gab es nur eine Möglichkeit des reibungslosen Übergangs. Pilgrim hatte sich lange genug in diesem seltsamen Halbraum aufgehalten, um von dessen Energieniveau durchdrungen zu sein. Deswegen stieß ihn das Energieniveau des Halbraums nicht ab, wenn er es erreichte. Dass er sich umgekehrt in der realen Welt bewegen konnte, hing wohl damit zusammen, dass er dies früher auch schon getan hatte und noch immer Teile ihres Energieniveaus besaß.
    Pilgrim schien seinen letzten verbliebenen Artgenossen, der hoch oben um den Turm schwebte, nicht zu sehen. Er stürmte geradewegs in die Kirche.
    Zamorra hetzte hinterher. Pilgrim schien eine Art Anführer zu sein und würde sicher noch mehr über die Hintergründe wissen. Also galt es, diesen Burschen zu fangen. Er konnte nur hoffen, dass Nicole ihn nicht erledigte.
    Als der Professor durch das Hauptportal rannte, sah er den Gargoyle auf der einen und Nicole und den Father auf der anderen Seite sich lauernd gegenüberstehen.
    »Ich will ihn lebend!«, rief er.
    Nicole nickte kurz.
    »Nein, er muss sterben. Tötet ihn!«, rief dagegen der Father.
    Schrille, unverständliche Laute drangen aus Pilgrims Kehle, der sich nicht traute, die drei Menschen anzugreifen. Gleich darauf erschien sein Artgenosse, um ihm beizustehen. Er warf sich zwischen ihn und Nicole und fing dadurch die hochfrequenten Elektroschocks aus dem Blaster ab, den Nicole per Daumendruck auf Paralyse gestellt hatte. Blaue, sich verästelnde Blitze hüllten den Gargoyle ein, überluden seine Körperenergie und fällten ihn wie einen Baum. An allen Gliedern zuckend, blieb er auf dem Boden liegen.
    Pilgrim erkannte die unendliche Überlegenheit des Gegners und setzte sich ab. Da Zamorra das Eingangstor versperrte, floh er weiter in die Kirche hinein. Damit tat er instinktiv das Richtige. Und weil er seine Flucht mit grotesken Sätzen und Richtungswechseln unterlegte, verfehlten ihn Nicoles Blasterschüsse zweimal knapp.
    Die drei Menschen nahmen die Verfolgung auf. Pilgrim erreichte den Dunklen Altar und sah sich gehetzt um. Ihm blieb keine andere Möglichkeit, als in den Verbotenen Bereich zu fliehen.
    Ohne lange darüber nachzudenken, dass auch dies ihn das Leben kosten könnte, rannte er die schmalen Stufen zur Krypta hinab. Niemals hätte er geglaubt, dass er den Meister noch einmal um Hilfe bitten würde. Doch jetzt blieb keine andere Möglichkeit, wenn er überleben wollte. Der Meister; der sich im Verbotenen Bereich vor den Gargoyles und ihrem Hass verschanzt hatte, musste mit all seiner Macht helfen.
    Die schmalen, mit Feldsteinen gemauerten Gänge endeten in einem kleinen, kühlen Raum. Dort fand Pilgrim den Körper des Meisters, lang ausgestreckt und reglos auf dem Boden liegend, vor. Auf seiner Brust ruhte, in seine gefalteten Hände geklemmt, dieser verfluchte Stab, der ihm so viel Macht gab.
    Der Gargoyle stutzte. »Meister?«, fragte er bebend.
    Als sich Eisenpreis' Körper nicht rührte, begriff Pilgrim schlagartig. Ein wutentbrannter Schrei löste sich aus seiner Kehle. Dann trat er auf den Körper ein, bückte sich und begann, ihn mit seinen Krallen zu verheeren.
    In diesem Moment stürzten die drei Menschen in das Verlies. Father Rempel überblickte die Situation als Erster. Er griff den tobenden Gargoyle an, indem er ihn seitlich rammte.
    »Weg da!«,

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