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0863 - Die Sirene von Atlantis

0863 - Die Sirene von Atlantis

Titel: 0863 - Die Sirene von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Bann um mich herum plötzlich gebrochen.
    »Sie ist da. Die Mörderin, John, die Sängerin, die Sirene.«
    »Okay, ich weiß.«
    Nach dieser Antwort atmete Suko auf. Meine Stimme hatte endlich wieder normal geklungen, und ich fühlte mich auch wieder so wie immer. Ja, ich war okay.
    »Nur sehe ich sie nicht«, sagte er leise. »Dabei habe ich das Gefühl, sie dicht neben mir zu wissen. Ich brauche nur den Arm auszustrecken, um sie berühren zu können. Aber sie ist nicht da, nicht sichtbar…« Seine Worte vertropften.
    Ich empfand das gleiche. Auch um mich herum bewegte sich etwas, das ich nicht fassen und nur fühlen konnte. Eine andere Welt, eine andere Dimension, noch nicht sichtbar geworden, aber deutlich zu fühlen. Es lag auch an diesem Gesang, der mal lauter war und mal schwächer wurde.
    Wir hatten das Zentrum nicht verlassen. Schatten und Licht wechselten einander ab. Mal drang der mittlerweile unangenehm gewordene Gesang aus dem Schatten, dann aus dem Licht hervor.
    Wie auch immer, er blieb…
    Ich spürte etwas an meiner rechten Seite, als wäre ich von einem unsichtbaren Wattebausch am Arm gestreift worden. Dafür bekam ich freie Sicht auf einen roten Streifen.
    Blut schien von einem nicht sichtbaren Gegenstand herabzufließen, der sich ungefähr in Brusthöhe befand.
    Die Stimme sang weiter.
    Schriller, viel schriller jetzt.
    Und dann war sie da!
    Urplötzlich und so stark, daß selbst wir davon überrascht wurden, obwohl wir sie erwartet hatten.
    Vor uns stand die weißblonde Killerin. Und sie sah genauso aus, wie wir sie auf dem Videofilm erlebt hatten…
    ***
    Mir stockte der Atem! Es war eben etwas anderes, ob ich eine derartige Gestalt auf dem Bildschirm sah oder in der Realität. In der Ausstrahlung der Gestalt vereinte sich sehr viel Negatives.
    Suko stand schräg hinter mir. Auch er rührte sich nicht. Unsere Blicke waren einzig und allein auf die für uns noch namenlose Mörderin gerichtet.
    Wie sollte man sie beschreiben? Paßte der Begriff von einer wilden, animalischen Schönheit, wo sich der Tod und die Erotik die Hand reichten?
    Sie trug zwar einen dunklen Umhang, der jedoch nicht alles verbarg. Durch das hochgeschnürte Korsett wirkten ihre Brüste starr.
    Lange, nicht enden wollende Beine, die nackt waren wie der gesamte Körper. Bei ihr vermischte sich einiges, da kamen Glut und Eis zusammen, eine brisante Mischung!
    Ich konzentrierte mich auf das Gesicht und entdeckte dort zwei harte und gierige Augen. Hochstehende Wangenknochen, ein Mund, der breit war, aber auch verhältnismäßig schmal. Die Haare auf ihrem Kopf wirkten wie ausgebleicht, als hätte sie zu lange in der Sonne gelegen. An manchen Stellen schimmerten sie schon weiß. So konnte man sich auch eine Wikingergöttin vorstellen, die aus ihrer Welt auf die Erde hinabgefahren war.
    Ich mußte zugeben, daß mich dieser Anblick faszinierte. Suko erging es nicht anders, wie ich mit einem schnellen Blick auf ihn erkannte. Aber da war etwas, das zumindest mich völlig überraschte und auch aus dem Konzept brachte.
    Daß diese wilde Person bewaffnet war, hatten wir schon auf dem Videofilm erkennen können.
    Nur trug sie jetzt zwei Schwerter.
    Mit der Klinge in der rechten Hand hatte sie die beiden Männer getötet.
    Ihre linke Hand umklammerte ebenfalls den Griff eines Schwerts.
    Und diese Klinge kannte ich.
    Die Waffe gehörte Kara!
    ***
    Kara hatte etwas getrunken, saß auf einer Bank und schaufelte ihr Haar zurück. Es war einige Zeit seit dem Schock vergangen, überwunden aber hatte sie ihn noch nicht. Zwar versuchten Myxin und auch der Eiserne, ihr Trost zu spenden, doch die dunkelhaarige Frau befand sich in einem Zustand, wo das so leicht niemand schaffte.
    Ausgerechnet das Schwert mit der goldenen Klinge. Bisher hatte sie es gehütet wie einen Schatz. Niemand hatte es ihr gestohlen.
    Wenn sie das Schwert aus der Hand gab, dann tat sie es freiwillig.
    Nun war es ihr ausgerechnet in einer Schutzzone entrissen worden, von einer Person, die einmal als ihre Schwester angesehen worden war.
    Roya – die Frau aus der Vergangenheit. Sie war sogar in der Lage gewesen, das Schwert zu halten. Sie würde es auch führen und damit töten können.
    Das wollte Kara nicht in den Kopf. Letztendlich war dieses Schwert nur für den zu handhaben, der zu den Gerechten zählte.
    Nur Menschen wie John Sinclair konnten es halten und damit die grausame Dämonenbrut bekämpfen. Oder?
    »Ausgerechnet zwischen den Steinen«, murmelte sie immer

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