Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0864 - Friedhof der Vampire

0864 - Friedhof der Vampire

Titel: 0864 - Friedhof der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
Vom Netzwerk:
nicht, wie wir es machen wollen. Dass du als eine Art Katalysator funktionierst.«
    »Du hättest sie fragen sollen, ob sie mich dort auch gesehen hat, so wie Zamorra mich sah.«
    »Ich glaube nicht, dass sie darauf hätte antworten können. Vielleicht ist sie selbst gar nicht dort gewesen.«
    »Sie war dort! Wie soll sie sonst an die Blumen gekommen sein? Zamorra hat dir doch erzählt, dass sie dort auf einem großen Feld wachsen.«
    Nicole nickte.
    »Trotzdem versuchen wir es«, sagte sie. »Ich will einfach nicht glauben, dass es nicht funktioniert!«
    »Hoffentlich hilft dein Glaube dir. Ich zweifele.«
    Trotzdem ging sie mit Nicole zu den Regenbogenblumen. Die Französin konzentrierte sich auf Zamorra, einen anderen Orientierungspunkt hatte sie ja nicht. Sie wusste nicht, wie der Vampirfriedhof aussah, und Vermutungen halfen ihr nicht weiter. Sie wusste aber, dass Zamorra sich jetzt dort befand.
    Gemeinsam gingen die beiden Frauen zwischen die Regenbogenblumen. Der Transport fand statt.
    Teri löste sich zwar blitzschnell von Nicole, aber nicht schnell genug. Sie wurde mitgezogen ans Ziel.
    Dieses Ziel hieß Zamorra.
    Und so traten sie beide im Château Montagne wieder zwischen den dortigen Regenbogenblumen hervor…
    ***
    Sie hatten sich im Kaminzimmer niedergelassen. Zamorra saugte sich eine geschönte Version seiner Geschichte aus den Fingern. Nicht, dass er gebissen worden war, sondern er sei von dem Friedhof der Vampire mit einer Art schwarzmagischem Imprint versehen worden, wozu auch immer das gut sein sollte.
    William hörte stumm zu.
    Foolys Krokodilkopf besaß eigentlich keine Mimik. Dennoch glaubte Zamorra ihm leichte Skepsis abzulesen.
    Er selbst spürte einen Anflug von Durst. Aber nicht nach normalen Getränken, sondern nach einer ganz besonderen Flüssigkeit: Blut!
    Das erschreckte ihn zutiefst.
    Es war der Beweis dafür, dass er wahrhaftig zum Vampir geworden war! Ausgerechnet er, der Gegner dieser Kreaturen war!
    Er durfte auf keinen Fall darüber sprechen. Die anderen würden sofort Maßnahmen gegen ihn ergreifen. Sie mussten es tun, schon aus Selbstschutz. Vielleicht würden sie ihm keinen Pfahl ins Herz rammen, weil er ein alter Freund war, aber sie würden ihn zumindest ausbruchsicher einschließen. Und damit war er ebenfalls erledigt.
    »Was ist los mit dir? Du bist so schweigsam geworden, Chef«, sagte Fooly. »Stimmt etwas nicht?«
    Gar nichts stimmt , dachte er.
    »Ich denke über etwas nach«, antwortete er.
    »Worüber? Können wir dir beim Nachdenken helfen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Niemand kann das. Und bevor du weiter fragst: Ich will momentan auch nicht darüber reden.«
    Fooly und auch William nickten. Und Zamorras Blutdurst wurde kaum merklich stärker. Er ertappte sich dabei, dass er über Beute nachdachte. Aber es blieben nur Fooly und der Butler. Madame Ciaire war ins Dorf zurückgefahren und genoss ihren Feierabend, und Lady Patricia war um diese Zeit in Roanne, um ihren Sohn von der Schule abzuholen.
    Nun, Fooly kam nicht in Frage. An seiner Drachenhaut würde Zamorra sich buchstäblich die Zähne ausbeißen. Blieb William. Ein alter Mann, dessen Blut kaum noch genießbar sein dürfte. Nichts, was den Vampir Zamorra sonderlich reizen konnte.
    Tierblut wäre eine Alternative. Aber Tiere gab es im Château schon lange nicht mehr. Überhaupt hatte es nur eines gegeben: den Burghahn Caruso. Aber der hatte die unangenehme Eigenschaft, mit seinem feuerwehrsirenenlauten Krähen in den frühen Morgenstunden Zamorra und Nicole regelmäßig aus dem gerade begonnenen Schlaf zu reißen. So hatte Nicole eines Tages zur Axt gegriffen und dem Hahn und seinem Weckkrähen ein radikales Ende gesetzt. Madame Ciaire hatte das kopflose Federvieh dann verarbeitet.
    Zamorra wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen.
    Zu seiner Überraschung traten Nicole und Ten Rheken ein!
    ***
    Stygia wollte sich über den Stand der Dinge informieren, aber sie hatte kein gesteigertes Interesse daran, selbst den Friedhof der Vampire aufzusuchen, um sich zu vergewissern, dass dort alles nach Plan lief oder bereits gelaufen war.
    Sie hatte ja auch noch andere Möglichkeiten.
    Sie ließ Vassago zu sich rufen.
    Aber der Dämon folgte nicht der Aufforderung, so wie Stygia es geahnt hatte. Also benutzte sie sein Sigill und wandte den Höllenzwang an. Jetzt musste er vor ihrem Thron erscheinen.
    Er warf sich nicht vor ihr nieder, er neigte nur andeutungsweise den Kopf.
    »Ach, Vassago«, sagte sie. »Ich weiß ja,

Weitere Kostenlose Bücher