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0864 - Friedhof der Vampire

0864 - Friedhof der Vampire

Titel: 0864 - Friedhof der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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das galt für normale Vampire. Zamorra war doch kein normaler Vampir. Er hatte nicht einmal selbst Blut getrunken, dessen war Nicole sicher. Also hatte er den Ritus nicht vollständig durchlaufen, der ihn zu einem richtigen Blutsauger machte.
    Ihre Hand schwebte schon wieder über dem Pflock. Sie zögerte.
    War es richtig, was sie tun wollte?
    Währenddessen hatte sich Teri Rheken per zeitlosem Sprung in einen anderen Raum von Caermardhin versetzt, von dem nur ganz wenige Personen etwas wussten. Von hier aus versuchte sie, Kontakt aufzunehmen.
    Kontakt mit Merlins Tochter Sara Moon.
    Sara lebte in einer anderen, übergeordneten Dimension. Von dort aus war sie die Hüterin der Zeit. Ihre Aufgabe war es, dafür zu sorgen, dass bestehende Zeitparadoxa keinen bleibenden Schaden anrichten konnten, und dass keine neuen entstanden.
    Nach dem Fiasko mit dem »Buch der 13 Siegel« und der Zerstörung der ersten sechs Amulette - nur das siebte, das Zamorra gehörte, war übrig geblieben - gab es die bis dahin entstandenen Paradoxa nicht mehr. Damit hätte Sara eigentlich »arbeitslos« sein müssen. Dennoch war sie auch weiterhin Hüterin der Zeit, um neue Zeitparadoxa zu verhindern oder ihre Wirkung zu neutralisieren.
    Teri rief nach Sara Moon.
    Es dauerte eine Weile, bis Merlins Tochter sich meldete.
    »Was ist los? Ist mein Vater aus dem Tiefschlaf erwacht?«
    »Das leider nicht«, seufzte die Druidin. »Dennoch bitte ich dich, herzukommen. Es gibt ein Problem.«
    »Es muss ein großes Problem sein, dass du mich nach Caermardhin bittest.«
    »Ein sehr großes Problem. Es eilt, Sara.«
    »Für mich kennt die Zeit keine Eile.«
    Die mentale Verbindung brach ab.
    Minuten verstrichen. Dann tauchte Sara auf. Eine silberhaarige junge Frau, die nicht alterte. Sie trug einen kurzen Rock und sonst nichts; das Zeitauge, das sich an Stelle ihres Bauchnabels befand, war leicht geöffnet.
    »Ich danke dir, dass du so schnell gekommen bist«, sagte Teri. »Es geht um Zamorra.«
    ***
    Teri versetzte sich mit Sara im zeitlosen Sprung in den Raum, in dem Nicole neben Zamorra am Boden kauerte. Ihre Hand schwebte über dem Pfahl.
    »Tu es nicht! Warte!«, warnte Teri.
    Nicole sah auf und erblickte die Silberhaarige. »Du, Sara?«
    Merlins Tochter nickte. Sie trat an Zamorra heran. »Er ist tot«, erkannte sie. »Wie ist das passiert?«
    Nicole setzte sie über das Geschehen in Kenntnis. Sara hörte aufmerksam zu. Dann sagte sie: »Um das zu erfahren, sollte ich so dringend hierherkommen? Das ist doch nicht euer Ernst!«
    »Doch!«, widersprach Teri. »Wir brauchen dich zur Lösung dieses Problems.«
    »Was sollte ich tun? Zamorra ein Grab schaufeln?«
    »Nein. Ihn wieder ins Leben zurückholen.«
    Sara schüttelte den Kopf. »Bin ich Jesus? Der konnte Tote erwecken, ich nicht. Vielleicht solltet ihr einen Voodoopriester bitten, dass er Zamorra künftig als Zombie herumlaufen lässt.«
    »Das ist nicht witzig!«, fuhr Nicole sie an.
    »Ich finde es auch nicht witzig, dass ihr mich als Wunderheilerin hergeholt habt«, konterte Sara.
    »Das war meine Idee, nicht ihre«, sagte Teri. »Willst du dir anhören, was ich mir vorstelle, wie du helfen kannst?«
    Sara seufzte. »Wenn ich schon mal hier bin… also gut. Erzähle.«
    »Du könntest«, ließ Teri die Bombe platzen, »Zamorra in die Vergangenheit zurückbringen. Nur bis zu einem Zeitpunkt, bevor er zum Vampir gemacht wurde. Wir werden ihn dann daran hindern, sich ins Unglück zu stürzen.«
    Sara starrte sie entgeistert an. Ihr Mund öffnete sich, ihre Augen wurden groß. Dann holte sie tief Luft.
    »Nein!«, schrie sie die Silbermond-Druidin an. »Nein! Du bist ja wirklich verrückt!«
    ***
    Sie wandte sich ab, wollte Caermardhin verlassen.
    »Warte!«, rief Teri. Sie sprang zu ihr, hielt sie am Arm fest. Sara schenkte ihr einen durchdringenden, bösen Blick. Da ließ sie los.
    »Hör mir doch erst mal zu…«
    »Nein, du hörst mir zu. Ich bin die Hüterin der Zeit. Meine Aufgabe ist es, Zeitparadoxa zu verhindern , nicht sie zu schaffen! Und nichts anderes ist das, was du von mir verlangst! Glaubst du, ich hätte sonst nicht alles versucht, um ungeschehen zu machen, was meinem Vater zustieß?«
    »Ich sagte nicht, dass du ein Zeitparadoxon schaffen sollst, das in aller Konsequenz für die ganze Welt wirksam wird, wie wir das kennen«, fuhr Teri sie zornblitzend an. »Du sollst nur und ausschließlich Zamorra einen Tag oder etwas mehr weit zurück in seine Vergangenheit bringen. Dann kann

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