Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0865 - Auf ewig verflucht?

0865 - Auf ewig verflucht?

Titel: 0865 - Auf ewig verflucht? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
schießen!« keuchte er. »Komm!« Die Stimme rief ihn zur Tür.
    Baggio gehorchte. »Vielleicht später mal, Pfaffe!« flüsterte er zum Abschied. Dann lief er zusammen mit seinen Kumpanen nach draußen. Mit dem Fuß trat er die Tür noch zu.
    Ernesto Dorani war wieder allein. Er holte tief Luft, denn der »Besuch« dieser drei Mafiosi schaffte ihn. Er schwitzte stark und zitterte am gesamten Körper. Seine Hände lagen flach auf der Kirchenbank. Als er sie wieder anhob, waren Schweißflecken zurückgeblieben. Er wußte nicht, was er genau fühlte. Es konnte Angst sein, aber ein anderes Gefühl überlagerte dies.
    Es war die Wut. Die kalte, nackte Wut auf diese drei Kirchenschänder, und er dachte gar nicht daran, in seiner Kirche sitzen zu bleiben. Er würde sich nicht einschüchtern lassen. Er würde kämpfen.
    Er kam sich fast so vor wie der gute Don Camillo, der sich auch gegen viele Gegner hatte behaupten müssen.
    Nur rannte Dorani nicht ins Freie. Er war vorsichtig geworden. Die Kirchentür zog er nur so weit auf, wie es nötig war. Er schaute hinaus. Der Wagen war verschwunden. Er rechnete auch nicht damit, daß einer der Männer zurückgeblieben war, um ihn zu beobachten. Solche Typen vertrauten einzig und allein auf ihre Stärke. Sie waren da Machos der übelsten Sorte.
    Der Geistliche trat in die pralle Sonne.
    Sie brannte auf ihn nieder. Augenblicklich fühlte er sich wie in einem Brutofen. Die Luft flimmerte in der Hitze. Kein kühler Luftzug strich durch sein Gesicht, obwohl er sich auf dem Hügel befand und nicht in Pinemare.
    Er war vor dem anderen Hügel gewarnt worden. Nicht betreten, Lebensgefahr! Er nickte, dann flüsterte er: »Das habt ihr euch so gedacht, ihr Höllensöhne. Menschen und Vampire. Eine gute Mischung des Bösen. Aber nicht mit mir.« Er beschattete seine Augen mit der Hand und schaute zum zweiten Hügel hinüber.
    Viel war für ihn nicht zu sehen, denn das Haus wurde von den Bäumen teilweise abgedeckt. Aber er glaubte, hin und wieder eine Bewegung zu entdecken. Und zwar auf dem Weg, wo sich ein Fahrzeug hochschob. Das mußten sie sein. Ihr Ziel war das Haus. Vielleicht aber auch der Garten, wo diese untoten Gestalten eine Heimat gefunden hatten. Er schüttelte sich, als er an sie dachte.
    Vampire, dachte er, gütiger Himmel! Daß es so etwas überhaupt gibt…
    ***
    »Vampire, John, Vampire«, hörte ich den Priester sagen, als ich ihm gegenübersaß.
    »Das können Sie beschwören?«
    Er schaute mich klar und offen an. »Ja, das kann ich beschwören. Darauf leiste ich jeden Eid.«
    Ich glaubte dem Mann, denn ich hatte ihn als einen Menschen kennengelernt, von dem ich beeindruckt war. Er hatte mir einen knappen Bericht über die letzten Vorfälle gegeben, und ich hatte seine Haltung lobenswert gefunden.
    Er war nicht ausgerastet und durchgedreht vor Angst. Er hatte aber auch nicht den einsamen Helden gespielt und seine Kirche verteidigt wie früher Clint Eastwood in den Western. Er war cool geblieben, er hatte beobachtet, und er hatte mir deshalb einen ziemlich genauen Bericht geben können.
    Eigentlich war alles gut gelaufen, bis auf eine entscheidende Kleinigkeit.
    Ich war zu spät an meinem Ziel eingetroffen. Von den drei Typen würde ich nichts mehr sehen, sie hatten bereits den Rückzug angetreten, kurz bevor ich eingetroffen war. Und ich erinnerte mich daran, daß mir auf dem Weg zum Hügel hin eine schwere, abgedunkelte Mercedes-Limousine entgegengekommen war.
    Ernesto Dorani strich durch sein blondes Haar. »Was meinen Sie dazu, John?«
    »Wozu genau?«
    »Zu diesen Vampiren. Oder zu dem Vampir. Glauben Sie mir, ich habe ihn gesehen. Er war da. Er irrte über den alten Friedhof. Zwischen den Bäumen habe ich die Grabsteine gesehen. Das ist… das ist…«
    »Gab es ihn schon immer?«
    »Muß wohl, denke ich.«
    »Sie wissen es nicht genau?«
    »Nein, John, ich bin in dieser Gemeinde noch nicht lange Pfarrer. Ich habe mich mit gewissen Details nicht beschäftigen können. Ich mußte mich erst einmal auf meine Art und Weise bekannt machen. Über die Umgebung weiß ich nichts.«
    »Ist auch nicht wichtig. Es zählt, daß Sie einen Blutsauger gesehen haben.«
    »Stimmt, aber die Sache geht weiter. Wer sagt mir denn, daß es bei diesem einen geblieben ist?«
    »Da haben Sie recht.«
    »Es können mehrere sein. Ein Vampirnest.« Er schüttelte sich. »Das will mir nicht in den Kopf.«
    Ich ließ ihn für eine Weile mit seinen Gedanken allein und sagte dann: »Vampire entstehen

Weitere Kostenlose Bücher