0868 - Aufbruch der BASIS
winklig aneinanderstießen.
Semur Arragoz fühlte sich offenbar unzureichend informiert. Während des Vormarschs bestürmte er Walik Kauk mit Fragen.
„Man sagt, an Bord der BASIS sei ein Ungeheuer", begann er. „Was wissen Sie davon?"
„Nichts weiter, als daß ein Mann namens Higgs zwei Männer seines Meßtrupps verloren hat und behauptet, sie seien von einem Monstrum umgebracht worden."
„Gibt es eine Schilderung des Ungeheuers? Wie sieht es aus?"
Walik Kauk wiederholte, was er von Higgs' Schilderung gehört hatte. Arragoz war ungläubig.
„Hört sich nicht sehr plausibel an", meinte er. „Wenn Sie mich fragen, war der Mann wahrscheinlich betrunken."
Walik Kauk hielt es nicht für nötig, darauf einzugehen. Arragoz stellte noch eine Reihe weitere Fragen, aber mit der Zeit ging ihm auf, daß sein Nebenmann an einer Unterhaltung nicht interessiert war. Von da an schwieg er.
Etwa anderthalb Stunden nach dem Aufbruch passierte der Trupp die T/U-Schleuse. Entlang der Linie, die die Schleuse darstellte, stießen die Hauptdecksabschnitte Tund Uaneinander, und zwar in spitzem Winkel. Der Trupp hatte sich bislang durch den Hauptabschnitt Tbewegt. Jetzt betrat er die U-Zone, die mitten in dem gefährdeten Bereich lag. Walik Kauk in seiner Ungeduld drängte vorwärts. Aber Semur Arragoz bewies, daß er ein umsichtiger Mann war. Über Kauks Protest hinweg verließ er den Hauptgang und steuerte ein Kommunikationszentrum an. Von dort aus versuchte er, verschiedene Abteilungen der U-Zo-ne per Interkom oder Datenschreiber zu erreichen. In der Mehrzahl der Fälle hatte er keinen Erfolg. Lediglich Stationen am Rand der Zone waren ansprechbar. Die Verbindung zu den weiter im Innern liegenden Abteilungen war unterbrochen.
Arragoz wandte sich an seine Männer.
„Wir wissen jetzt, daß in diesem Abschnitt tatsächlich etwas faul ist. Das Ausmaß der Gefahr ist unbekannt. Wir wissen nicht einmal, wonach wir Ausschau zu halten haben. Wachsamkeit ist das oberste Gebot!"
Ohne eine Antwort abzuwarten, wandte er sich um und schritt in Richtung des Hauptverbindungsgangs davon.
Walik Kauk hielt sich an seiner Seite. Die Männer folgten.
7.
Jetzt, da sie der Gefahr begegnet war, hatte Marboo ihr inneres Gleichgewicht wiedergewonnen. Nicht, daß sie keine Angst mehr gehabt hätte. Ihre Furcht war eher größer als zuvor. Aber sie konnte sie kontrollieren. Der Verstand behielt die Oberhand.
„Was war das?" fragte sie den Ka-zwo. „Gibt es irgendeine Erklärung?"
„Es handelt sich um ein gezielt operierendes Objekt", antwortete Augu-stus. „Ob organisch oder anorganisch, ob natürlich entstanden oder künstlich erzeugt, kann im Augenblick noch nicht gesagt werden. Auf jeden Fall war das Gebilde in ein intensives Hyperfeld gehüllt."
„Was ist das - das Gesetz des Lichts?"
„Unbekannt", erklärte der Robot. „Vermutlich eine Vorschrift oder ein Programm, nach dem das Objekt handeln zu müssen glaubt."
„Die Handlung besteht darin, Menschen umzubringen?"
„Anscheinend."
Marboos Blick glitt über die fünf Toten.
„Warum hat es uns nicht umgebracht?"
„Auch dafür gibt es keine plausible Erklärung. Es hat uns ohne Zweifel wahrgenommen."
„Woraus schließt du das?"
„Daraus, daß es sprach. Ich halte das Objekt für ein logisch funktionierendes Gebilde. Es wird also nicht zu Selbstgesprächen neigen. Die Worte, die es sprach, waren für uns bestimmt. Es gibt zu denken, daß das Objekt die Körper seiner Opfer anscheinend alle hierher bringt. Es ist vorstellbar, daß dieser Raum im Denken des Objekts eine besondere Rolle spielt, vielleicht sogar einen geschützten Bereich darstellt, in dem nicht getötet werden darf."
„Das klingt eher okkult als logisch", bemerkte Marboo.
„Die Logik liegt innerhalb des Programms, dem das Objekt folgt", stellte Augustus fest. „Wenn das Programm okkulte Dinge verlangt, dann ist auch das logisch."
Marboo dachte ein paar Sekunden nach.
„Wie dem auch sei", sagte sie schließlich. „Wir müssen fort von hier! Die Kommandozentrale muß auf dem schnellsten Weg von den Vorgängen erfahren."
„Ich glaube nicht, daß das ein gültiges Argument ist", hielt der Ka-zwo ihr entgegen. „Es ist undenkbar, daß an Bord dieses Fahrzeugs fünf Menschen getötet werden können, ohne daß die Zentrale davon erfährt."
„Da magst du recht haben", gab Marboo zu. „Aber ich habe außerdem noch einen anderen Grund."
„Welchen?"
„Ich halte es hier nicht mehr aus! Es ist
Weitere Kostenlose Bücher