0868 - Aufbruch der BASIS
leuchtend rote Qualm ihm zu nahe gekommen war. Er packte ihn bei der Schulter und riß ihn herum.
„Befehlen Sie den Rückzug!" brüllte er ihn an. „Die Leute sind sonst verloren!"
Mit einer knappen Bewegung wischte Arragoz sich den Schweiß von der Stirn. Die Luft in der Halle war kochend heiß. Er erkannte, daß Walik Kauks Warnung berechtigt war.
„Feuer einstellen!" schrie er. „Nichts wie „raus hier!"
Das wirkte. Die Männer zogen sich zurück. Als der letzte durch die Schottöffnung sprang, war der Raum zwischen der blutroten Nebelfront und der Längswand des Lagerraums höchstens noch einen Meter breit. Ein paar Sekunden später, und keiner der Leute wäre mehr entkommen. Semur Arragoz blieb zurück, bis der letzte seiner Männer der zuschnappenden Falle entkommen war. Seit diesem Augenblick kannte Walik Kauks Respekt vor dem kleinen, dicken Mann keine Grenzen.
Die Männer sammelten sich im Gang. Die Erschöpfung infolge der Hitze stand ihnen ins Gesicht geschrieben.
Aber Walik Kauk, der die Größe der Gefahr inzwischen erkannt hatte, gönnte ihnen keine Ruhe.
„Weiter!" stieß er hervor. „Das Ding kommt hinter uns her!"
Das heulende Kreischen im Innern des Lagerraums hatte ein paar Sekunden lang an Intensität verloren. Jetzt, wie um Waliks Worte zu bestätigen, wurde es plötzlich wieder lauter. Durch die massive, stählerne Seitenwand des Ganges strömte plötzlich rotleuchtender Qualm.
Das gab den Ausschlag. Die Männer flohen. Walik Kauk und Semur Arragoz bildeten die Nachhut. Marboo war nirgendwo zu sehen. Walik war erleichtert: das bedeutete, daß sie sich in Sicherheit gebracht hatte.
Der rote Qualm strömte jetzt in dicken Wolken durch die Wand und durch die Schottöffnung. Das Monstrum hatte nicht die Absicht, seine Gegner unbehelligt entkommen zu lassen.
Es erfüllte den Gang und nahm die Verfolgung auf. Walik Kauk, der sich des öfteren umsah, erkannte entsetzt, daß die Geschwindigkeit der Fliehenden der des Ungeheuers nicht gewachsen war.
Plötzlich entstand weiter vorne im Gang Verwirrung. Die Leute hörten auf zu laufen. Sie schienen auf ein Hindernis gestoßen zu sein.
„Immer weiter!" gellte Arragoz' Befehl.
Die Männer bildeten einen Knäuel, der sich plötzlich öffnete und eine Gestalt freigab, die Walik Kauk am allerwenigsten an dieser Stelle zu sehen erwartet hätte. Eine gelbbraune, mit zahllosen Flicken besetzte Uniform - das war Augustus, wie er leibte und lebte! lWalik blieb unwillkürlich stehen.
„Was suchst du hier?" schrie er den Ka-zwo an, so laut er konnte, um das Heulen und Kreischen zu übertönen.
„Weg!" antwortete Augustus. „Zur Seite!"
Er tat etwas, was er nie zuvor getan hatte: Er packte Walik Kauk an der Schulter und schob ihn fort. Dann ging er ein paar Schritte weiter, dem roten Ungetüm entgegen. Schließlich blieb er mitten im Gang stehen.
Walik Kauk traute seinen Augen nicht. Das Ungeheuer wurde langsamer. Es schien zu zögern und kam schließlich ganz zum Stillstand -etwa fünf Meter, bevor die ersten wabernden Ausläufer des rotglühenden Nebels den Roboter erreichten. Das Kreischen wurde leiser und erstarb schließlich ganz. In die plötzliche Stille hinein sagte Augustus mit knarrender, blecherner Stimme: „Weiche! Diese Leute sind mir untergeben!"
Das war alles - angesichts der tödlichen Gefahr ein scheinbar einfältiger, fast lächerlicher Versuch, das drohende Verderben abzuwenden. Aber das Unglaubliche geschah. Das rote Leuchten des Nebels erlosch. Der Nebel selbst löste sich auf. Die Tausende kleiner Mechanismen, die sich in seinem Innern mit verwirrender Geschwindigkeit hin- und herbewegten, wurden blaß und undeutlich und waren schließlich ganz verschwunden. Es dauerte nur ein paar Sekunden, da lag der weite, hell erleuchtete Gang so leer vor den Blik-ken der Männer, wie sie ihn beim Anmarsch gesehen hatten.
Augustus wandte sich um. In einer Art, die ihm jeder, der nicht wußte, daß er ein Roboter war, als Großspurigkeit ausgelegt hätte, verkündete er: „Die Gefahr ist beseitigt. Wir können uns jetzt zurückziehen."
Seit den Ereignissen im Hauptabschnitt Uwaren fast drei Stunden vergangen - drei Stunden, in denen das Monstrum nichts mehr hatte von sich hören lassen. Drei Stunden, in denen Männer und Frauen zahlreicher Spezialtrupps damit beschäftigt gewesen waren, die Lage an Bord der BASIS zu erkunden.
Die Erkundungsergebnisse lagen jetzt vor. Payne Hamiller diskutierte sie mit den Mitgliedern des
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