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0868 - Die Toten-Krypta

0868 - Die Toten-Krypta

Titel: 0868 - Die Toten-Krypta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich die Lücke.
    Ein kreisrundes Loch, bedeckt mit Glas, durch das der Schein der Sonne und auch das Mondlicht in die Krypta eindringen konnte. Wenn der Mond senkrecht über dem Haus stand, dann wurde das Licht durch das Glas gebündelt und fiel wie ein senkrecht fallender Lichtspeer in die Tiefe, genau gegen das Gesicht der Toten.
    Es gab nur diese eine Lichtquelle in der Krypta. Die Wände wiesen keine Fenster auf, es gab keine weiteren Öffnungen, es war ansonsten nichts vorhanden.
    Nur eben dieser Zutritt!
    In dieser Nacht näherte sich der Mond wieder der Idealstellung…
    ***
    Wir fuhren durch ein Land, das von einer ungewöhnlichen Dunkelheit verschluckt worden war.
    Mondlicht und das der anderen Gestirne dienten als Orientierungshilfen.
    Wir hatten uns nur kurze Zeit noch in der Klinik aufgehalten und mit Dr. Prudomme gesprochen. Er war um Jahre gealtert, stand noch immer unter Schock, aber er hatte getan, was getan werden mußte und die Leiche seiner Mitarbeiterin in den Keller geschafft. Allein, denn Zeugen hatte er dabei nicht haben wollen.
    Wir hatten ihm auch abgeraten, die Polizei schon jetzt zu verständigen. Das konnte er am nächsten Tag erledigen, wenn wir wieder bei ihm waren, um ihm zu helfen.
    Er hatte uns versprochen, sich daran zu halten, und so waren wir mit einem relativ guten Gewissen losgefahren, in einem Leihwagen, den wir uns noch in Paris besorgt hatten.
    Von Zebulon und seinem Schützling hatten wir nichts mehr gesehen. Sie würden einen anderen, für sie bequemeren Weg nach La Ville nehmen.
    Ich fuhr den Renault, Suko saß neben mir, und Shao hatte ihren Platz auf der Rückbank gefunden.
    Ohne viel miteinander zu reden, waren wir drei voll konzentriert. Permanent suchten wir den dunklen Himmel und die Gegend nach Unbekanntem ab.
    Es zeigte sich keine Veränderung. Ein gewaltiges, unermeßliches, graublaues Tuch spannte sich von Horizont zu Horizont. Ein Tuch, in das zahlreiche Löcher hineingeschnitten worden waren. Die meisten, die kleinen, für die Sterne, das große und kreisrunde Loch für den Mond, der sehr klar am Himmel stand. Ein Zeichen, daß sich das Wetter halten würde.
    Uns umgab eine warme Sommernacht. Es war schwül und drückend. Der Renault war nicht mit einer Klimaanlage ausgerüstet, und so holten wir uns ein wenig Erfrischung durch die offenen Fenster.
    Wir sahen die Landschaft kaum, aber wir rochen sie. Der Duft von Rosen, Salbei und Heu wehte ins Wageninnere.
    Das Gelände war nicht ganz flach. In der klaren Sommernacht machte es auf mich den Eindruck einer künstlichen Kulisse, die einfach nicht weichen wollte.
    Ich konnte nichts dagegen tun, aber so war es. Zudem fühlte ich mich wie einer, der die gesamte Tragweite des Falles noch nicht richtig begriffen hatte. Die Erlebnisse mit Emily und den sie umgebenden Personen kamen mir so fern vor, als hätte man ein Stück aus meiner direkten Erinnerung entfernt.
    Und so rollten wir durch die Nacht. Den hellen Teppich der Scheinwerfer als Bote vor uns herschiebend. In ihn hinein wallten die von den Reifen aufgewirbelten Staubwolken, als wollten sie uns noch einen zusätzlichen Schutz bieten.
    Wir waren auf einer Straße geblieben. Irgendwo sollte an der rechten Seite eine Abzweigung kommen, die uns direkt in die leerstehende Künstlerkolonie La Ville führte. Als Sichtschutz sollte diesen wenigen Häusern ein kleines Waldstück dienen.
    Danach hielten wir Ausschau, denn wir mußten einfach davon ausgehen, daß es sich in dieser Landschaft als kompakter Schatten abzeichnete, aber noch war nichts zu sehen.
    Möglicherweise hinter einer Kurve, in die der blasse Lichtteppich hineinleuchtete. Der Staub nahm kein Ende, die Wolken drängten sich weiter in das Licht hinein, und die Bahnen der Scheinwerferstrahlen tanzten behäbig in dem Rhythmus, in dem sich auch unser Wagen schaukelnd weiterbewegte.
    »Da ist es!« Shao hatte sich vom Rücksitz her gemeldet und deutete durch die Scheibe.
    Auch wir schauten nach rechts.
    Der Wald war da.
    Natürlich nur als schattenhafte, kompakte Masse, denn Einzelheiten oder Lücken konnten wir nicht feststellen. Wir sahen auch keine Häuser, die aber sollten von den Bäumen ja abgedeckt sein.
    Der Feldweg verdiente den Namen kaum. Er war mehr eine Spur für Trecker, in die ich den Wagen hineinlenkte. Schlaglöcher, Querrillen, kleine Buckel, danach wieder Mulden, all dies schluckte die Federung des Fahrzeugs locker.
    Hasen huschten von links nach rechts durch den hellen Glanz der

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