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0875 - Die Rückkehr des Jägers

0875 - Die Rückkehr des Jägers

Titel: 0875 - Die Rückkehr des Jägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Balzer
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du vorhast? Er leerte das Glas mit einem Schluck und machte sich auf den Weg zu Gautards Büro. Der Milliardär war nicht allein. Auf den Besucherstühlen saßen Claude und drei weitere der Schlagetots, die auf Gautards Geheiß zu Jeans Team gehörten.
    Der Jäger musste zugeben, dass sie sich in den letzten Wochen als zähe Burschen erwiesen hatten, aber deshalb traute er ihnen noch lange nicht. Allein die Tatsache, dass sie jetzt dabei waren, ließ ihn kribbelig werden.
    »Nehmen Sie Platz, Monsieur Fournier.«
    »Danke; ich stehe lieber.«
    »Wie Sie wollen. Ist alles vorbereitet für den großen Tag?«
    »Wenn man davon absieht, dass ich noch nicht die geringste Idee habe, wie wir uns Stygia schnappen wollen, läuft es prächtig.«
    »Na, na, wer wird denn so sarkastisch sein? Ich habe Ihnen doch gesagt: Alles zu seiner Zeit.«
    »Ja, das haben Sie«, murmelte Jean. »Mehr als einmal.«
    »Und ich pflege, meine Versprechen zu halten. Aber vorher möchte ich Sie mit ein paar Freunden von mir bekannt machen.«
    Instinktiv wich der Jäger zurück, als die Luft um ihn herum zu flimmern begann. Dann materialisierten sich scheinbar aus dem Nichts kleine, pechschwarze Wesen im Raum, die entfernt an eine obszöne Mischung aus Hunden und Fledermäusen erinnerten. Es waren Hunderte. Sie hingen von der Decke, bedeckten die Wände und hockten auf Gautards Rollstuhl.
    »Was zur Hölle ist das, Paul?«
    Der Mann im Rollstuhl kicherte. »Mit Hölle liegen Sie gar nicht so falsch, mein Lieber. Darf ich Ihnen vorstellen: Meine Familie, die Batui.«
    ***
    Jetzt sahen Zamorra und Gryf es auch. Die Wände und die Decke waren übersät mit schattenartigen Gestalten, die langsam auf sie zukrochen. Ihre Körper wirkten entfernt menschenähnlich, allerdings waren sie kleiner und erheblich dünner. Die schwarze, ölig glänzende Haut ließ sie auf den ersten Blick tatsächlich wie Schatten erscheinen. Doch Zamorra war sich sicher, dass dies nicht der einzige Grund war, warum sie die Wesen nicht früher entdeckt hatten.
    Sie können sich unsichtbar machen, schoss es ihm durch den Kopf. Na prima, das erhöht unsere Chancen ja gewaltig.
    Doch darüber konnte er sich später Gedanken machen. Unauffällig stellte Zamorra den Blaster auf Lasermodus um. Er überlegte gerade, ob er feuern sollte, als er das Wispern hörte. Es waren unzählige Stimmen, und sie erklangen gleichzeitig in seinem Kopf und in seinen Ohren.
    »Eindringlinge. Ihr seid Eindringlinge.«
    »Ihr wollt Paul schaden. Das können wir nicht zulassen.«
    »Coole Alarmanlage. Ist mal was anderes«, unkte Gryf.
    »Und sicher äußerst effizient.« Nicole hatte ihren Blaster ebenfalls auf die Kreaturen gerichtet. Doch selbst im Dauerfeuer-Modus würde sie höchstens einen Bruchteil der Schattenwesen erwischen.
    »Hört zu, wir sind nicht als Feinde hier«, sagte Zamorra ruhig. »Wir wollen nur mit eurem Herrn sprechen.«
    »Er ist nicht hier. Wir sind hier. Und wir werden euch bestrafen.«
    »Nein, wartet, ihr müsst uns zuhören. Euer Herr hat sich mit einem Freund von uns verbündet, Jean Fournier. Wir wollen nur wissen, was dahintersteckt. Möglicherweise macht er gerade einen sehr großen Fehler!«
    »Paul macht keine Fehler. Und er ist nicht unser Herr. Er ist Familie.«
    »Familie?«, echote Nicole verständnislos. »Was soll das denn jetzt schon wieder heißen?«
    »Wir sind die Batui. Das hier ist unser Zuhause. Ihr gehört nicht hierher. Wir werden euch bestrafen.«
    Nicole verdrehte genervt die Augen. »Können die auch mal 'ne andere Platte auflegen?«
    »So lange sie reden, fallen sie wenigstens nicht über uns her«, erwiderte Zamorra. »Aber ich habe so ein Gefühl, dass unsere Schonfrist bald vorbei ist. Gryf, jetzt wäre eine gute Gelegenheit für einen Sprung!«
    »Tut mir leid, Zamorra.« Der Silbermond-Druide sah den Parapsychologen unglücklich an. »Meine Kräfte sind immer noch völlig blockiert.«
    »Gut, dann also auf die harte Tour«, knurrte Zamorra und riss den Blaster hoch. Genau im richtigen Moment, denn die Batui griffen an.
    ***
    Jean Fournier zögerte keine Sekunde. Die Klinge der Vergeltung sprang ihm förmlich in die Hand. Sofort baute sich das grünliche Leuchten um den magischen Dolch auf. Ein eindeutiges Indiz dafür, dass die bizarren Wesen, die Gautard als seine Familie bezeichnete, tatsächlich Kreaturen der Finsternis waren.
    »Was wird hier gespielt, alter Mann?«
    Paul Gautard lächelte so ungerührt, als diskutiere er mit Jean gerade

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