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0875 - Medusas Tochter

0875 - Medusas Tochter

Titel: 0875 - Medusas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lassen.
    Wichtiger war jetzt die Person mit dem Schlangenhaupt…
    ***
    John Sinclair hatte zwar keine genaue Zeit genannt, wann er eintreffen würde, aber Jane hatte sich ungefähr ausrechnen können, wann sie ihn auf dem Rummel sah.
    Deshalb war sie unterwegs.
    Um vierzehn Uhr ging es los. Da lief dann die Musik, und an jedem Karussell war eine andere Melodie zu hören. Zumeist die aktuellen Hits aus den Charts, die vor allen Dingen ein junges Publikum ansprachen.
    Um diese Zeit war das Publikum sehr jung. Viele Kinder besuchten den Rummel. Sie hockten in den Sitzen des Kettenkarussells oder fuhren mit dem Auto-Scooter. Zwischendurch kauften sie Lose oder Süßigkeiten.
    Jane hatte noch mit Josh Parker gesprochen und ihm erklärt, daß sie ihm später helfen würde.
    »Schon in Ordnung«, hatte der Mann gesagt, der vor seiner Losbude stand und mit fast schon monotoner Stimme die tollen Gewinne ankündigte, wobei der Hauptpreis ein tragbares Fernsehgerät war.
    Sein Helfer war auch erschienen und verkaufte die Lose. Der junge Mann mit dem schiefen Gesicht trug einen weißen Kittel und eine alte Stoffjacke darüber. Er sah aus wie verkleidet. Dabei stand er an einem Lostisch vor dem Stand und schaute vor allen Dingen den älteren weiblichen Besuchern nach, die als kichernde Teenager über den Rummel liefen.
    Auch die ersten Grillstände hatten geöffnet. Die Geisterbahn fuhr. In ihrer Nähe war es besonders schlimm. Aus den Lautsprechern dröhnten die Schreie und das Gestöhne der gequälten Geister. Es war eine relativ moderne Bahn. Jane sah, daß sich die großen Figuren oben an der Frontseite sogar bewegten.
    Der Vampir klappte sein Maul auf und zeigte seine Blutzähne. Der Werwolf präsentierte ebenfalls sein Gebiß, und die Schlangen auf dem Kopf der Medusa zuckten.
    Jane hätte eigentlich darüber gelächelt, wenn sie nicht gewußt hätte, daß der Zauber der Medusa zu einer bösen Tatsache geworden wäre.
    John war noch immer nicht zu sehen. Unter den wenigen Erwachsenen wäre er sicherlich aufgefallen, und so wandte sich Jane dem Geschäft mit den Living Dolls zu.
    In einem kleinen Kassenhäuschen saß nicht Vera, sondern der Chef selbst. Er lächelte breit, als Jane an die Kasse herantrat und sich etwas bückte, um durch die Scheibe zu schauen.
    »Sie hier, Mr. Valendy?«
    »Was stört Sie daran?«
    »Nichts, gar nichts. Ich dachte nur, daß Sie diesen Platz immer Ihrer Tochter überlassen.«
    »In der Regel schon!« stimmte Valendy zu. »Aber es gibt Ausnahmen. Wie heute, zum Beispiel.«
    »Ich sehe es.«
    »Vera ist weggefahren. Sie wollte in den nächsten Ort, um einige Besorgungen zu machen. Sie kümmert sich eben um alles. Ich meine, für Sie, Miß Collins, gibt es doch genügend Möglichkeiten um sich abzulenken.«
    »Stimmt. Mich interessiert auch die Geisterbahn.«
    »Das ist toll. Sieht man nicht oft bei Frauen.« Er lachte, als hielte er Frauen für den letzten Dreck.
    »Die kann ich Ihnen nur empfehlen. Sie ist toll, neueste Technik, sage ich mal. Sie werden sich bestimmt erschrecken, selbst Sie.«
    »Was soll das denn heißen?«
    Valendy sah keine Kundschaft kommen und plauderte weiter. »Wenn ich ehrlich sein soll, dann halte ich Sie für eine Person, die genau weiß, was sie will.«
    »Sie haben sich nicht getäuscht.«
    »Eben.«
    Jane beugte sich noch tiefer. »Wissen Sie, was ich an Geisterbahnen besonders mag?«
    »Nein, wie sollte ich?«
    »Die Monster, Mr. Valendy. Ich mag einfach die Monstren in der Geisterbahn, wobei ich da auch noch eine besondere Vorliebe für bestimmte habe.«
    »Für welche denn?«
    Jane lächelte vor ihrer Antwort. Dann sagte sie mit klarer und gut verständlicher Stimme: »Ich liebe Medusen, Mr. Valendy. Die starken Frauen mit den Schlangenköpfen.«
    Für einen Moment verzerrte sich sein Gesicht. Er sah aus wie jemand, der nicht wußte, ob er lachen oder weinen sollte. Jane hatte sich auf seine Augen konzentriert und glaubte, darin ein kaltes und scharfes Funkeln zu erkennen.
    »Kann ich eine Karte kaufen?« fragte sie.
    Valendy ging nicht darauf ein. »Medusen, wie?«
    »Sie haben richtig verstanden.«
    »Nett, sehr nett.«
    »Warum?«
    Er deutete mit dem gestreckten Finger durch die Öffnung schräg über den Weg auf die Geisterbahn hin. »Dort befindet sich eine Medusa. Sogar die Schlangen bewegen sich.«
    »Ich habe sie mir schon angesehen.«
    »Und? Fanden Sie es gruselig? Wollen Sie noch immer mit der Geisterbahn fahren?«
    »Jetzt erst recht, aber später.

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