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0875 - Medusas Tochter

0875 - Medusas Tochter

Titel: 0875 - Medusas Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Nur hatte ich beim Betrachten der Medusa den Eindruck, sie zu kennen.«
    »Oh…«
    »Sie sieht aus wie ihre Tochter.«
    »Ha, ha, ha, ha…« Valendy lachte so laut, daß Jane zurückschreckte. »Jetzt geht die Phantasie mit Ihnen durch, Miß Collins.« Er hatte sich wieder gefangen. »Manchmal ist es nicht gut, wenn die Phantasie Purzelbäume schlägt. Das könnte sogar gefährlich werden.«
    »Bei einer Geisterbahn…?«
    »Auch da.«
    »Ich werde mich vorsehen.«
    »Tun Sie das. Und beeilen Sie sich. Unsere Schau fängt in wenigen Minuten an. Für Sie ist sie kostenlos, Miß Collins. Ich wünsche Ihnen viel Spaß dabei.«
    »Danke.« Jane ging, denn es wollten auch noch andere die Schau sehen. Hinter ihr hatte sich schon eine Schlange gebildet. Die Detektivin trat zur Seite und hoffte, den Bogen nicht überspannt zu haben. Auf der einen Seite war es gut, daß sie bewiesen hatte, wie gut sie sich letztendlich auskannte. Sie hatte sich indirekt als Lockvogel angeboten, und nichts anderes hatte sie dabei auch im Sinn gehabt. Sie wollte die Medusa zu sich heranlocken, zudem vertraute sie auf John Sinclair, dessen Eintreffen wohl kurz bevorstand.
    Der Eingang zur Schau lag auf der Seite. Eine Treppe mit Holzstufen und zwei Eisengeländern an den Seiten führte hoch. Hinter ihrem Rücken hörte Jane das Kichern der Teenager, die schon jetzt darüber sprachen, ob es ihnen wohl gelingen würde, die lebenden Puppen aus der Reserve zu locken, indem sie sie zum Beispiel kitzelten.
    Jane dagegen hatte ganz andere Sorgen…
    ***
    Der Weg war nicht mehr sehr weit gewesen. Auf dem letzten Stück hatte ich die Ente nicht mehr zu Gesicht bekommen. Statt dessen war ich einem Schild gefolgt, das mich zu einem Parkplatz wies.
    Einer großen Wiese, weich und feucht, aber nicht so tief, daß die Räder einsanken.
    Da noch nicht viel los war, konnte ich mir einen Platz aussuchen.
    Als ich die Wagentür öffnete, verstärkte sich der Lärm. Ich befand mich dicht am Rummel und erlebte diesen Mischmasch aus verschiedenen Musikarten als Geräuschkulisse, die zu einer Kirmes einfach dazugehörten. Es störte mich ebensowenig wie der Geruch der Freßbuden.
    Es gab hier keine technischen Sensationen. Man konnte diesen Rummel durchaus als beschaulich bezeichnen, und ich war ein wenig überrascht, daß ihm kein Trödelmarkt angeschlossen war. Das mochte wohl am Wetter liegen.
    Ich schlenderte an den Rückseiten einiger Buden vorbei, fand einen schmalen Weg, der mich in das Zentrum des Rummels brachte. Vor mir drehte sich ein altes Kettenkarussell, ich sah die Mondbahn, schräg gegenüber den Auto-Scooter, die Schieß- und Losbuden, die Freßstände und auch die Wagen, die mit Süßigkeiten aller Art vollbepackt waren. An einer Bude konnte mit schlecht austarierten Dart-Pfeilen auf Luftballons geworfen werden, an einer anderen konnte man für ein paar Münzen angeln, daneben wurden Ringe geworfen, die aber nur selten über die Vierecke hinwegglitten, auf denen die zu gewinnenden Gegenstände standen. Es war nicht überfüllt, das Gelände konnte ich als überschaubar einstufen, und irgendwie gefiel es mir auch.
    Besonders interessant war die Geisterbahn, von der auch Jane Collins gesprochen hatte.
    Ich schaute mir die Fassade näher an. Ich sah auch die Monster über der ersten Etage und zuckte schon zusammen, als ich den Kopf der Medusa erkannte.
    Das wiederum brachte mich auf die Idee der echten Medusa, und ich ärgerte mich abermals, daß sie mir entwischt war.
    Jane hatte mir auch von den Living Dolls berichtet und einem gewissen Valendy, dem das Geschäft gehörte.
    Ich fand den Laden der Geisterbahn schräg gegenüber. Der Typ an der Kasse mußte Valendy sein.
    Sein Gesicht erinnerte mich an das eines Schweins, dem eine schwarze Perücke aufgesetzt worden war. Ich gehörte zu den wenigen Erwachsenen auf dem Rummel, wahrscheinlich hatte ich deshalb seine Aufmerksamkeit erregt, denn er winkte mir aus seiner Bude zu und versuchte mir zu erklären, wie toll seine Show war.
    »Später vielleicht«, erwiderte ich und ging weiter.
    »Hoffentlich nicht zu spät.«
    »Keine Sorge.« Ich fragte mich, ob er etwas bemerkt hatte, wahrscheinlich nicht, denn ich hatte mich nicht auffällig verhalten.
    Es gab noch jemand, den ich mir ansehen wollte. Jane hatte von einem gewissen Josh Parker berichtet, der seinen Sohn durch die Medusa verloren hatte. Ihm gehörte die größte Losbude auf dem Rummel, und sie war auch nicht zu übersehen, ebensowenig wie

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