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0878 - Die Schwertlady

0878 - Die Schwertlady

Titel: 0878 - Die Schwertlady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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muntere Treiben bringen? Er hatte gesehen, was er sehen wollte, und gab sich damit zufrieden.
    Tendyke zog ihn ein paar Schritte beiseite. »Ich habe eine Tochterfirma beauftragt, Spezialprothesen für Julo zu entwickeln, die ich von unserem gefräßigen Freund mit ein bisschen unserer Hitech ausstatten lassen will. Ob es klappt, ist nicht sicher, weil ja ab Hüfte nichts mehr da ist. Aber wenn es klappt, wird Julo wieder laufen können wie ein junger Gott, besser als Menschen mit originalen Beinen.«
    »Ich drücke Julo und euch die Daumen«, sagte Zamorra. Er war nicht nur von der Stiftung selbst tief beeindruckt, sondern auch von diesem Vorhaben. Das hätte er dem Sohn des Asmodis überhaupt nicht zugetraut, bei dem hin und wieder sein väterliches Erbe durchkam.
    Van Zant wandte sich ihnen zu. Er machte eine theatralische Armbewegung in die Runde. »Was hältst du von alledem, Professor?«
    »Beeindruckend«, gestand Zamorra. »Es gibt nichts Schöneres auf der Welt als lachende Kinder mit strahlenden Augen.«
    »Mal 'ne Frage an einen schlauen Mann«, sagte Tendyke. »Warum haben du und Nicole eigentlich keine Kinder?«
    »Wirklich 'ne ganz dumme Frage«, erwiderte Zamorra. »Es ist zu gefährlich. Wir wären erpressbar. Wir haben ja bei Rhett Saris gesehen, welche Probleme da auftauchen können. Wir haben schon einige Male darüber diskutiert und sind immer wieder zum großen ›Nein‹ gekommen. Und wie sieht es bei dir aus?«
    Der Sohn des Asmodis zuckte mit den Schultern. »Vielleicht habe ich ja Kinder, von denen ich nichts weiß? In einem schon mehr als fünf Jahrhunderte währenden Leben können schon ein paar Spuren zurückbleiben. Aber ganz bewusst möchte ich die Gene meines Erzeugers nicht weitergeben.«
    »Ich kann das verstehen«, sagte Zamorra. »Nun, ich habe gesehen, was ich sehen wollte. Fahren wir zurück?«
    »Wird Zeit«, brummte van Zant. »Sonst wird der Torpedo nie fertig, bevor Armakath wieder nach mir ruft. Außerdem bildet sich da«, er deutete auf seinen Bauch, »ein kleines Hüngerchen…«
    Tendyke seufzte. »Der Kerl frisst mir die ganze Kantine leer«, stöhnte er. »Was das wieder alles kostet…«
    »Was gut ist, ist eben teuer«, grinste der Südstaatler. »Und ich bin besser als gut!«
    Sie verabschiedeten sich von Manja und Millisan. Gerade, als sie gingen, lief Serhat zu ihnen und drückte Zamorra ein Stück Papier in die Hand.
    Es war eine Zeichnung, erstaunlich lebensecht und detailliert für einen fünfjährigen Jungen. Sie zeigte eine Frau mit einem Schwert in der Hand, und am Himmel gab es zwei Monde.
    So mancher hätte das für Unfug gehalten, für eine kindliche Spinnerei. Nicht so Zamorra, der an Manjas-Vermutung dachte, der Junge habe seherische Fähigkeiten.
    Er wollte das Bild zurückgeben, aber Serhat winkte heftig ab und rannte davon. Zamorra sah wieder die Zeichnung an.
    »Eine Schwertlady«, murmelte er.
    Wie kam er auf diesen Begriff?
    Wenig später waren sie wieder unterwegs zum Hochhaus, in dem Tendyke Industries residierte. Zamorra sah über den Rio Grande, den Grenzfluss, der nicht nur Texas von Mexiko trennte, sondern auch die »Doppelstadt« El Paso von Ciudad Juarez.
    Der Fluss trennte zwei Welten, trennte arm und reich. No tears verband Menschen miteinander. Eines Tages würden aus Kindern Erwachsene werden, und sie konnten ihre positiven Erfahrungen dann mit sich in die Welt hinausnehmen und die Menschlichkeit auch an andere weitergeben. Eines Tages…
    ***
    Château Montagne:
    Lady Patricia fröstelte. Der Gedanke, dass ihr Sohn allein in Schottland unterwegs war, um McRaw-Castle aufzusuchen, gefiel ihr gar nicht. Es war ihr zwar klar, dass in ihm Erinnerungen und Magie der Erbfolge immer öfter durchkamen, aber er war doch erst 14 Jahre alt und ihr Sohn! Logischerweise machte sie sich Sorgen um ihn.
    Sie überlegte. Vom Château per Regenbogenblumen nach Spooky-Castle, aber wie wollte er dann nach McRaw-Castle kommen?
    »Vielleicht ist Fooly bei ihm und fliegt ihn hin«, sagte Nicole. »Dann könnte es ihm ziemlich schnell gelingen. Fooly kann weit besser fliegen, als er immer tut.«
    »Auf jeden Fall muss ich auch dort hin«, seufzte Patricia. »Verdammt, er ist doch mein Sohn, und wenn ihm durch diesen Spuk etwas zustößt, werde ich meines Lebens nie mehr froh.«
    »Außerden wäre dann die Erbfolge unterbrochen«, sagte Nicole. »Das geht jetzt aber kaum noch.«
    »Zum Teufel mit der Erbfolge«, fauchte Patricia wütend. »Durch die habe ich den

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