0878 - Impulse aus dem Nichts
bläulich züngelnden Lichtblitzen eingehüllt, die seine Ortungsgeräte als Magnetstrahlung auswiesen. Da war ihm sofort klar, welches Schicksal Gnogger-Zam erlitten hatte. Durch die Magnetstrahlung mußte er in seinem Vollmetallanzug hilflos gefangen sein.
Jarkus-Telft fand erst jetzt Gelegenheit, sich genauer umzusehen. Die Auffanghalle auf Alkyra-I war nicht besonders groß und bot für kaum fünfzig Loower Platz. Der Grundriß entsprach einem gleichschenkeligen Neuneck, die neun Wände fielen schräg nach innen und trafen sich in einer Höhe von fünfzig Körperlängen. Unter der Spitze dieser so entstandenen neuneckigen Pyramide war der Transmitterblock zusammen mit anderen technischen Ausrüstungen untergebracht.
An einer der Wände, zwei Körperlängen über dem Boden, hing Gnogger-Zam bewegungsunfähig in seinem Panzerplattenanzug. Die einzelnen Elemente hatten sich unter dem Einfluß der Magnetstrahlung bläulich verfärbt. „Ich bin schon unterwegs zu dir", rief Jarkus-Telft und näherte sich vorsichtig und im Schutz seines Energieschirms. „Wie konntest du nur in diese mißliche Lage kommen?"
„Keine Ahnung", erwiderte Gnogger-Zam. „Ich kann mir nicht denken, was ich falsch gemacht habe. Es muß an der Sicherheitsautomatik liegen. Vermutlich ist sie falsch programmiert."
„Wie ist das möglich?" wunderte sich Jarkus-Telft.
Er erreichte den Freund und richtete seine Geräte auf ihn. Nachdem er die erhaltenen Werte abgelesen hatte, meinte er: „Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder du harrst in dieser Lage aus, bis ich den Fehler in der Programmierung der Anlage gefunden habe, oder du gestattest mir, daß ich das Magnetfeld gewaltsam sprenge. In diesem Fall kann ich jedoch keine Garantie geben, daß dein Kampfanzug noch zu gebrauchen sein wird."
„Egal, ich möchte nur, daß du mich augenblicklich aus dieser mißlichen Lage erlöst", erwiderte Gnogger-Zam.
Jarkus-Telft justierte einen Projektor aus seiner Brustplatte auf ihn und löste dessen Funktion aus. Die Panzerplatten von Gnogger-Zams Kampfanzug verloren ihren bläulichen Schimmer und wurden matt. Dann begannen sie sich nacheinander zu lösen und fielen klirrend zu Boden. Der Kampfanzug zerfiel förmlich in seine Einzelteile, und schließlich löste sich auch Gnogger-Zam von der Wand und landete auf dem Häufchen unbrauchbar gewordener Platten. Er trat wütend darauf herum. „Sämtliche Verschlüsse sind durch die Magneteinwirkung zerstört", rief er dabei verärgert aus. „Ich könnte höchstens versuchen, die Einzelteile zusammenzukleben."
„Beruhige dich", redete Jarkus-Telft auf ihn ein. „Wir werden irgendwo in diesem Arsenal schon einen Ersatz für dich finden. Viel schlimmer ist die Tatsache, daß die Sicherheitsautomatik feindlich auf uns reagierte."
„Irgend jemand muß sie manipuliert haben", erklärte Gnogger-Zam. „Aber wer?" fragte Jarkus-Telft ungläubig. „Die Sicherheitsautomatik würde eher die Vemichtungsschaltung auslösen, als einen Fremden diese Anlagen betreten lassen ..."
Noch während des Sprechens vernahm er eine telepathische Stimme in seinem Oberbewußtsein.
Willkommen auf Alkyra-I. Meine Schwestermutter hat mich von eurem Kommen unterrichtet. Ich hoffe, dieser kleine Zwischenfall dämpft euren Tatendrang nicht. Ihr werdet euch auf einige weitere Überraschungen gefaßt machen müssen. Die Automatik des Stützpunktes spielt nämlich seit einiger Zeit verrückt. „Warum hat uns die Duade davor nicht gewarnt?" fragte Gnogger-Zam laut und sprach damit die Gedanken der zweiten Ebene aus. „Wir hätten uns dann dagegen gewappnet."
Es bestand hierf ür keine Veranlassung, antwortete der Ableger der Duade telepathisch.
Hier steht ihr unter meinem Schutz und habt nichts zu befürchten.
Jarkus-Telft erinnerte sich wieder des seltsamen Verhaltens der Duade, und sein Verdacht verstärkte sich. Der Türmer mochte damit recht haben, daß die Duade selbst ihnen nichts anhaben konnte. Aber wie stand es mit ihrem Ableger? Seit man ihn nach Alkyra-I abgeschoben hatte, waren viele Zeiteinheiten vergangen, in denen er sich zu einer Gefahr entwickelt haben konnte. „Glaubst du, daß der Ableger der Duade den Stützpunkt in seine Gewalt gebracht hat?" fragte Jarkus Telft und verbannte diesen Verdacht gleichzeitig aus seinem Oberbewußtsein. „Es wäre ungeheuerlich", meinte Gnogger-Zam, „denn das würde voraussetzen, daß die Intelligenz des Ablegers unglaublich zugenommen hat und daß er unsere Technik zu
Weitere Kostenlose Bücher