0879 - Sturm auf Terra
habe herausgefunden, daß die Pyramiden von Gise schon vor Jahrhunderten mit einem Kunststoffilm überzogen wurden, um sie vor dem Verfall zu schützen. Dieses Material mag zu den verstärkten Reflexionen beigetragen haben."
„Reden Sie sich das nur nicht ein, Margor", erwiderte Eawy. „So simpel ist die Erklärung nicht.
Denn es bleibt immer noch die Frage offen, was Sie dazu veranlaßt, die Impulse zum Neptunmond Triton weiterzuleiten."
„Triton?" fragte Margor verblüfft, und Dun Vapido und Bran Howatzer zeigten sich ebenso erstaunt.
Margor lächelte gezwungen. „Das wird immer bunter. Ich dachte, ich sende in die Tiefen des Alls.
Ich muß schon sagen, Eawy, Ihre Phantasie geht mit Ihnen durch. Wieso ausgerechnet dieser Neptunmond?"
„Das könnten Sie herausfinden, wenn Sie ein Raumschiff dorthin schicken", schlug Eawy ter Gedan vor und fügte sarkastisch hinzu: „Am besten, Sie übernehmen das Kommando selbst."
Margor blickte versonnen zu den Pyramiden. „Wenn sie ein Geheimnis bergen, kann ich es ihnen nicht mehr entreißen", sagte er. „Ich müßte die Cheopspyramide Stein für Stein abtragen. Das ist unzumutbar. Man stelle sich vor, 2,3 Millionen Steinblöcke zu je zweieinhalb Tonnen eingehend zu untersuchen. Und das vor den Augen der Terraner, die ihre antiken Kulturbauten wie Heiligtümer hüten. Nein, das könnte nicht einmal ich mir leisten. Und wozu auch? Dieser Aufwand lohnt sich nicht. Es wäre tatsächlich einfacher, eine Expedition nach Triton zu schicken."
Diese letzte Äußerung verstärkte die Gäa-Mutanten in der Hoffnung, Boyt Margor doch noch von der Erde weglocken zu können. Bran Howatzer hakte sofort nach. „Sie müssen die Gelegenheit wahrnehmen, um dieses Geheimnis zu lösen", redete er Margor zu. „Bedenken Sie, daß die Impulse jederzeit wieder einsetzen können. Diesmal kommen Sie vielleicht nicht mehr so glimpflich davon. Auf Triton bietet sich die beste Gelegenheit dafür."
„Sie haben mich überzeugt", meinte Margor. Aber sein seltsames Lächeln ließ die drei Gäa-Mutanten ahnen, daß er den Vorschlag nicht so einfach annehmen würde.
Im nächsten Moment waren sie von einem halben Dutzend Paratender umzingelt. Sie trugen handliche Strahlenwaffen und waren ebenfalls als Touristen getarnt. Ihre Ausstrahlung zeigte, daß es sich um echte Paratender handelte, die Margor bis in den Tod treu waren, und nicht um solche, die er nur vorübergehend in seinen Bann geschlagen hatte. „Was soll das?" sagte Dun Vapido aufgebracht. „Wir sind in Frieden gekommen, und Sie erwidern unsere Verhandlungsbereitschaft mit Gewalt."
„Nur eine Vorsichtsmaßnahme", beruhigte Margor ihn. „Sie selbst haben den Vorschlag gemacht, eine Expedition zum inneren Neptunmond zu schicken. Aber es könnte sein, daß Sie im letzten Moment Angst vor der eigenen Courage haben."
„Wir begleiten Sie überallhin, selbst nach Triton", sagte Howatzer. „Gewaltanwendung ist gar nicht nötig."
„Sie haben es selbst gesagt, daß Sie mit mir überallhin kommen würden", meinte Margor. „Es ist aber so, daß ich gar nicht beabsichtige, die Expedition zu begleiten. Ich bleibe auf der Erde. Sie drei werden meine Kundschafter auf Triton sein."
Bran Howatzer gab eine Reihe von Verwünschungen von sich und sprach die Hoffnung aus, daß die Wachkreuzer Margors Expeditionsschiff stoppen würden und daß Niki St. Pidgin ihn leersaugen möge.
Margor lächelte siegessicher. „Ich fürchte, Sie werden in beiden Punkten enttäuscht, Bran. Erstens habe ich längst genügend Macht und Einfluß, um unabhängig von der LFT-Regierung Raumexpeditionen starten zu können. Und was Niki betrifft - er wird Sie selbstverständlich begleiten." 5.
Saqueth-Kmh-Helk bedeutete zwar soviel wie „die vielen tausend Bausteine des Meisters Saqueth-Eeno", aber nach seiner Deponierung auf dem Grund des Feuersees Sahlmo wurde er auch „der Versunkene" genannt. Er blieb jedoch immer „der Unvollendete".
Dem Vermächtnis des Saqueth-Eeno folgend, versuchten spätere Generationen, über Jahrhunderttausende hinweg, den Saqueth-Kmh-Helk immer mehr zu vervollkommnen. Auch wenn die neuen Helks aus anderen
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