Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
088 - Die Alpträume des Mr. Clint

088 - Die Alpträume des Mr. Clint

Titel: 088 - Die Alpträume des Mr. Clint Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
mit
Ihrem unangemeldeten Besuch in meinem Zimmer während meiner Abwesenheit.«
    »Aber die
Skulptur gehörte nicht Ihnen. Sie ist mein Eigentum! Floyd hatte sie sich
lediglich ausgeborgt, um Tests damit zu machen.« Man sah Sinclair Merredith an,
daß ihm Larry Brents Besuch alles andere als willkommen war. »Sind Sie von der
Polizei?« fügte er hinzu.
    »Ich bin mit
der Aufklärung eines Falles beauftragt«, wich X-RAY-3 aus. »Die Skulpturen
stehen in irgendeinem magischen Zusammenhang mit den tödlichen Ereignissen in
und um das Sanatorium. Was wissen Sie darüber?«
    Die direkte
Frage ließ Sinclair Merredith klar werden, daß er es mit einem Mann zu tun
hatte, bei dem Vorsicht geboten war.
    »Nicht viel.
Nur etwas.«
    »Dann sagen
Sie mir das Wenige«, verlangte Larry. »Es hilft mir vielleicht, weiteres Unheil
zu verhindern.«
    Sinclair
Merredith preßte die bleichen Lippen zusammen. Er sah ein, daß es besser war,
Larry Brent in einem ruhigen, sachlichen Gespräch die Dinge darzulegen, soweit
sie ihm bekannt waren. Er führte den Agenten in das kleine Sprechzimmer, in dem
er normalerweise seine Privatpatienten zu empfangen pflegte.
    An seinem
Verhalten fiel Larry auf, daß der Zahnarzt verunsichert war. Sein Blick ging
nachdenklich zur Tür vor. Larry übersah dies nicht.
    »Sie haben
Besuch?« fragte er leise.
    Sinclair
Merredith fuhr zusammen. »Ein Junge aus der Nachbarschaft, nichts von Bedeutung«,
fühlte er sich veranlaßt zu sagen.
    Der Laden in
dem kleinen Sprechzimmer war geschlossen. Merredith öffnete ihn. Trüb und grau
fiel Tageslicht durch die Fenster.
    Larry nahm
den angebotenen Platz und einen Drink an. Konsequent führte der Agent sein
Gespräch weiter. Auf diese Weise erfuhr er, daß der Bruder des Zahnarztes
tatsächlich mit Lachlan Moodor-Clint zusammengetroffen war. Moodor hatte auch
die Skulptur von Sinclair Merredith geschaffen.
    »Dazu muß
Moodor Sie gesehen haben«, warf Larry Brent ein.
    »Nicht
persönlich. Floyd sorgte dafür, daß außer ihm niemand zu dem Irren kam. Er
führte ihm Filme vor, oder, wenn das nicht möglich war, zeigte er Moodor Bilder
derjenigen Menschen, die Floyd nachgebildet haben wollte. Moodor ist ein
Hexenmeister, ein Magier!«
    Er sprach die
letzten Worte nur sehr leise, als fürchte er, von jemand gehört zu werden.
    Seine Augen
nahmen einen merkwürdigen Glanz an. »Mein Bruder besitzt alle Unterlagen.
    Ich habe sie
nie gesehen, aber ich weiß es. Sie haben mich von einem bestimmten Moment an
nicht mehr interessiert. In dem Augenblick, wo ich merkte, daß es gefährlich
war, sich mit Moodor und seinem Leben zu beschäftigen, habe ich die Finger
davon gelassen. Aber es war möglicherweise doch nicht frühzeitig genug. Die
Skulptur, das Gegenstück zu meinem Ich, existierte bereits. Und nun werde ich
sie nicht mehr los.« Er sah Larry Brent beinahe flehentlich an. »Wenn ich Ihnen
einen Rat geben darf: Lassen Sie die Finger von Moodor und den Figuren. Wer
einmal in Moodors Bannkreis und seiner winzigen Henkersknechte geraten ist,
kommt nicht mehr davon los. Floyd mußte sterben, ich wurde fast das Opfer eines
unglückseligen Unfalls. Eines Unfalls, der nicht mir, sondern der Skulptur
passiert ist.«
    Larry hielt
den Atem an. Er war dem Geheimnis auf den Fersen. Er stand vor dem Tor des
Rätsels, und stieß es Millimeter für Millimeter weiter auf.
    »Eine Frage:
Wo haben Sie die Skulptur jetzt? Würde es Ihnen etwas ausmachen, sie mir zu
zeigen?«
    Sinclair
Merredith überlegte eine Sekunde. »Gut«, sagte er dann. »Aber seien Sie
vorsichtig!
    Sie können
sich von dem, was aus einer falschen Behandlung werden kann, nur schwer einen
Begriff machen. Wollte ich es jemand erklären, man würde mich auslachen, wenn
nicht gar für verrückt erklären.«
    Er öffnete
die Tür und ging hinüber in sein Arbeitszimmer. Ein lauter Aufschrei veranlaßte
Larry Brent, aufzuspringen und Sinclair Merredith zu folgen.
    X-RAY-3 eilte
aber den Korridor hinüber in den Arbeitsraum. Ein kalter Luftzug traf sein
Gesicht.
    Die Balkontür
stand weit offen. Sinclair Merredith drehte Larry den Rücken zu, beugte sich
weit über die Brüstung und rief auf die Straße hinunter: »Miki, Miki, komm
zurück! Bring mir das Männchen wieder. Laß es nicht fallen!«
    Er wirbelte
herum und stürmte an Larry vorbei, ohne auf ihn zu achten.
    Der warf
einen Blick die Balkonbrüstung hinunter, um festzustellen, was Merredith so in
Aufregung versetzte.
    Der Zahnarzt
stürzte aus der Wohnung.

Weitere Kostenlose Bücher