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0880 - Gegner im Dunkel

Titel: 0880 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Minuten wieder da."
    Tifflor lehnte sich zurück und sah in die gespannten Gesichter der Wissenschaftler. Keinem von ihnen traute er den Mordanschlag auf Harno zu, aber...
    Aber jeder war verdächtig, bis der Schuldige gefunden war.
    Die Tür zum Saal wurde aufgerissen, in seinem Rahmen stand Oystermeggs, fahl und blaß. Er zitterte an allen Gliedern.
    „Krehnagg!" stammelte er fassungslos. „Er ist tot!"
    Tifflor starrte ihn an. Adams hatte beide Augen weit aufgerissen. Seine Hände waren zu Fäusten geballt.
    „Tot?" fragte Tifflor in die Stille hinein. „Einfach tot?"
    „Er sieht aus wie eine Mumie..."
    Tifflor stand auf. „Die Mediziner begleiten mich. Bringen Sie uns zu Krehnaggs Quartier... wie war doch Ihr Name?"
    „Oystermeggs, Strahlenphysiker. Ich kann nicht verstehen..."
    „Gehen wir!"
    Adams begleitete die kleine Gruppe. Zurück blieb ein Haufen verstörtet Wissenschaftler, Männer und Frauen, die sich ratlos anblickten und sich ihre eigenen Gedanken machten.
    Auf dem Weg zu Krehnaggs Quartier grübelte Tifflor darüber nach, woran ihn die Worte „wie eine Mumie" erinnerten. Hatte man nicht schon einmal einen Toten gefunden, der wie eine Mumie aussah? Konnte das noch ein Zufall sein?
    Krehnagg lag auf seinem Bett, lang ausgestreckt und auf dem Rücken. Sein Gesicht war eingefallen und sah aus wie vertrocknetes Pergament. Die Augen waren tief eingefallen und geschlossen. Der Tod mußte ihn von einer Sekunde zur anderen überrascht haben, und es war kein natürlicher Tod gewesen.
    Jemand hatte Krehnagg auf unbekannte Art und Weise ermordet.
    Das stand für Tifflor nach der ersten flüchtigen Untersuchung fest. Er bat die Mediziner, eine gründliche Untersuchung noch in der Nacht vorzunehmen und ihm das Ergebnis morgen mitzuteilen.
    Nachdem er die anderen Wissenschaftler ins Bett geschickt hatte, setzte er sich noch mit Adams zusammen.
    „Was hältst du davon?" fragte er. „Wenn du zum gleichen Ergebnis kommst wie ich, dürfte es richtig sein."
    „Krehnagg muß es gewesen sein, und sein Auftraggeber hat ihn aus Furcht vor Verrat getötet." Er schüttelte den Kopf. „Ausgerechnet Krehnagg, der mein ganzes Vertrauen genoß. Ich fühle mich mitverantwortlich."
    „Das brauchst du nicht, Homer. Krehnagg wird, wie ich befürchte, nicht der einzige sein. Fragen wir uns lieber, warum Harno unschädlich gemacht werden sollte. Wir wollten dafür sorgen, daß er sich schneller als unter normalen Umständen erholte, weil er uns bei der Suche nach dem Roboter helfen sollte. Hier muß das Motiv liegen."
    „Jemand ist daran interessiert, daß wir den Roboter nicht finden", schloß Adams. „Also müssen wir noch intensiver als bisher danach suchen."
    „Richtig! Erste Suchschiffe sind bereits unterwegs, konnten aber noch kein Ergebnis melden. Harnos erste Bilder waren zu ungenau. Ich mochte jedoch keinen zweiten Behandlungsversuch unternehmen, uns muß etwas anderes einfallen. Doch etwas anderes: Der tote Krehnagg sollte uns eigentlich zu einer Spur führen."
    „Wieso das?"
    „Es hat schon einmal einen derartigen Toten gegeben, und zwar Markus Verlenbach. Der wiederum stand in Verbindung mit Hamiller, vor dem uns die Unbekannten anonym warnten. Wenn das keine Zusammenhänge sind, darfst du mich als schlechten Logiker bezeichnen."
    „Das bist du sicherlich nicht, Tiff. Ich würde an deiner Stelle genau dort ansetzen."
    „Das ist geschehen, ich habe der Rechenabteilung der Statistik einen entsprechenden Auftrag gegeben. Die Resultate dürften morgen vorliegen, dann sehen wir weiter."
    Sie trennten sich, um noch einige Stunden zu schlafen.
    In der Medizinischen Abteilung waren die Mediziner damit beschäftigt, die Leiche Krehnaggs eingehend zu untersuchen.
    Sie fanden keine Erklärung für seinen Tod.
     
    *
     
    Die Neubesiedlung der Erde durch das Projekt Pilgervater hatte viele - scheinbar unbedeutende - Ereignisse in dem allgemeinen Durcheinander untergehen lassen.
    Aber sie waren in der Statistik gespeichert.
    Als Julian Tifflor an diesem Vormittag von der Rechenabteilung die Mitteilung erhielt, daß in allen Teilen der Welt bereits eine ganze Anzahl von Leichen mit pergamentener Haut gefunden worden waren, schauderte er zusammen.
    Welch unheimliche Kraft war hier am Werk?
    Auf jeden Fall zwei verschiedene Gruppen. Die eine baute heimlich eine Organisation auf und bekämpfte die LFT, die andere hingegen schickte anonyme Warnungen, die das Unheil verhüten sollten. Zwei Gruppen also, die sich

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