0880 - Gegner im Dunkel
Kampfroboters zu erkennen, war sich aber nicht sicher.
Vergeblich versuchte er, direkten mentalen Kontakt mit Harno aufzunehmen. Eine Antwort blieb aus.
Aber nach einer Stunde wurden die Bilder deutlicher.
Nun wurde Tifflor immer sicherer, daß er noch nicht zusammengesetzte Teile des Roboters sah, die jedoch alle den gleichen Kurs hatten und mit gleicher Geschwindigkeit dahinflogen. Im Hintergrund war eine kompaktere Masse zu erkennen, die von den Teilstücken verfolgt wurde.
Sämtliche Komponenten strebten einer endgültigen Vereinigung zu.
So beruhigend es auch war, daß Harno wieder Bilder lieferte, so enttäuschend war es auch, daß die Koordinaten ausblieben. Tifflor vermißte jeden Hinweis auf den augenblicklichen Standort des Robotgebildes oder die Daten seiner Umlaufbahn. Wenn seine Vermutung richtig war, daß die Bilder deutlicher wurden, je näher man an das Ding herankam, halfen nur eigene Kursänderungen. Die Frage war nur, ob Harno genügend Energie besaß, dauernd sendeaktiv zu bleiben.
„Wenn es dich zu sehr anstrengt", sagte er laut zu dem Energiewesen und hoffte, daß es ihn verstand, „zeige uns die Bilder einfach nur in regelmäßigen Zeitabständen, das dürfte genügen. Du weißt, was ich plane und worauf es ankommt."
Ich weiß es, kam es überraschenderweise deutlich zurück.
Diesmal war Tifflors Erleichterung vollkommen. Harno schien sich tatsächlich schnell zu erholen.
Tifflor eilte in die Kommandozentrale des Kreuzers, nachdem der Spezialist seinen Platz im Ruheraum wieder eingenommen hatte. Er gab dem Piloten hinter den Kontrollen seine Anweisungen und stellte die Bildverbindung über Interkom mit dem Ruheraum her. Die Vergrößerung brachte Harno auf einen Nebenschirm und ließ ihn als Kugel mit einem Durchmesser von einem Meter erscheinen.
Der Kreuzer korrigierte den bisherigen Kurs um fünfundvierzig Grad und flog mit unveränderter Geschwindigkeit weiter.
Gebannt beobachtete Tifflor den Bildschirm und wartete.
Vor einer Stunde konnte kaum etwas geschehen.
*
Margor spürte, daß sich sein Kontakt mit dem Saqueth-Kmh-Helk immer mehr intensivierte. Nicht mehr lange, dann konnte er die genaue Richtung definieren, in der sich das gesuchte Objekt befand.
Er hatte sich in seine Kabine zurückgezogen und die Steuerung der Space-Jet seinen Männern überlassen. Er konnte das beruhigt tun, denn sie waren ausschließlich Paratender, die unter seinem Einfluß standen. Sie führten jeden seiner Befehle wiederspruchslos aus.
Immer wieder kehrten seine Gedanken zur Cheopspyramide zurück, die ein Geheimnis bergen mußte. Ein Geheimnis, das so wichtig und bedeutend war, daß sich eine außerirdische Macht dafür interessierte. Und wahrscheinlich auch ein Geheimnis, das für ihn von größtem Nutzen sein konnte.
Er würde es lüften müssen, früher oder später. Doch zuvor war es notwendig, dafür zu sorgen, daß der Saqueth-Kmh-Helk nicht in die Hände Julian Tifflors fiel.
Erneut konzentrierte er sich.
Mit der Zeit entwickelte er ein richtiges „Peilgefühl", dessen Richtigkeit er durch Veränderung seiner Senderichtung bestätigt fand. So war es unvermeidlich, daß die Space-Jet schließlich einen Kurs einschlug, der unweigerlich zu dem Kampfroboter führen mußte.
Und damit auch zu der Stelle, die Tifflors Kreuzer anflog.
Der Zusammenstoß wurde unvermeidlich.
Und er würde schneller erfolgen, als Margor oder Tifflor ahnten.
*
Inzwischen nahm der Saqueth-Kmh-Helk seine Versorgungstätigkeit auf.
Die Loower waren nicht die einzigen Intelligenzen im Universum, denen es gelungen war, eine Methode zur Energiebeschaffung aus dem Hyperraum zu entwickeln, aber sie hatten diese Methode weitgehend bis zur Perfektion vollendet.
Der Kampfroboter - auch nur ein Bruchteil desselben - war durchaus in der Lage, sich ständig aus dem Hyperraum mit der benötigten Energie zu versorgen, die in seinem Innern durch entsprechende Anlagen in jede gewünschte Form umgewandelt werden konnte.
Die Loower hätten den wertvollen Restrobot längst aus dem Gefahrenbereich des Solsystems zurückbeordert, nachdem sie über die Ereignisse durch den heimgekehrten Nachrichtenteil informiert worden waren, wenn nicht immer noch Einzelteile dabei gewesen wären, sich zu sammeln und dem verbliebenen Mutterfragment zu folgen.
Das Andocken und Zusammenfügen verschlang ungeheure Mengen von Energie, die zwar in unerschöpflicher Menge im Hyperraum vorhanden waren, aber abgesaugt werden
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