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0880 - Ich will dein Blut, Sinclair!

0880 - Ich will dein Blut, Sinclair!

Titel: 0880 - Ich will dein Blut, Sinclair! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Zufall, weil ich mit dem rechten Fuß dagegen gestoßen war.
    Als ich mich gebückt in der Umgebung des Fundortes umschaute, entdeckte ich eine Stelle, wo das Gras regelrecht platt war. Dort mußte ein größerer Gegenstand auf der Erde gelegen haben, vielleicht sogar ein Mensch.
    Hier also war der Förster erwischt worden. Für mich gab es keine andere Lösung, und ich bezeichnete es als Punkt eins. Punkt zwei bereitete mir größeres Unbehagen, denn nach einem nicht mal sehr intensiven Nachdenken mußte ich einfach davon ausgehen, daß ihn das Wesen geholt hatte.
    Dieser fliegende Rochen, die gewaltige und möglicherweise blutgierige Fledermaus.
    Punkt drei bereitete mir Magenschmerzen. Wo sollte ich anfangen, den Entführten zu suchen?
    Im Wald?
    Keine Chance, er war zu dicht. Finsternis und Nebel, hinzu kamen die zahlreichen Verstecke, die der Wald bot. Da konnte ich bis zum Jüngsten Tag suchen, ohne etwas zu erreichen.
    Was kam noch in Frage?
    Ich überlegte.
    Mir fiel das Lachen ein, das ich im Wald vernommen hatte. Es trieb sich also noch eine Person herum, und die lebte sicherlich nicht irgendwo in einer Höhle, sondern in einem Haus, wo sie vor Wind, Kälte und Regen geschützt war.
    Was gab es in der Nähe?
    Kein Dorf, keine größere Ansiedlung, auch keine Stadt, aber diese alte Ruine mit dem Namen Camdon Manor.
    Da hatte ich schon einmal hingewollt. Sicher war es nicht, doch untätig auf der Lichtung herumstehen, das wollte ich auch nicht, und deshalb machte ich mich auf den Weg.
    Ich kannte die ungefähre Richtung. Ich wußte auch, wie ich die Straße erreichte, die nicht weit von der Ruine entfernt entlangführte und das große Waldstück spaltete. Möglicherweise gab es das eine oder andere Hinweisschild, nach dem ich mich richten konnte.
    Mit diesem doch hoffnungsfrohen Gedanken machte ich mich auf den Weg, ohne allerdings Brandon King zu vergessen…
    ***
    Zu lange brauchte ich wirklich nicht zu gehen, um die Straße zu erreichen.
    Also weiter.
    Ich hielt mich auf der Mitte der Fahrbahn, ich lief durch den Nebel, und es kam mir vor, als würde ich durch Wasser laufen, das meine Beine dichter umspielte als den Rest des Oberkörpers.
    Wenn man von einer absoluten Einsamkeit außerhalb eines geschlossenen Gebäudes sprechen konnte, so erlebte ich sie hier. Es war kein Laut zu hören. Nichts Fremdes drang an meine Ohren. Der Wald stand zu beiden Seiten der Straße wie eine dichte Mauer. Ich ging davon aus, daß sie irgendwann unterbrochen wurde, weil es einfach einen Weg zur Ruine hin geben mußte. Ich erinnerte mich auch daran, ihn während der Fahrt gesehen zu haben.
    Noch war nichts zu sehen. Ich tigerte als einsamer Wanderer über die Landstraße und hatte mich längst an die Stille gewöhnt, als ich plötzlich etwas hörte.
    Diesmal war es kein Flappen irgendwelcher Schwingen oder Flügel, sondern ein anderes Geräusch, das auch nicht über mir, sondern, wenn ich mich nicht irrte, in meinem Rücken aufklang und sich anhörte wie ein dumpfes Brummen.
    Ein Auto?
    Ich ging noch auf der Straßenmitte weiter, schaute allerdings öfter zurück, ohne zu sehen, daß der Nebel hellere Dunstkreise bekam. Aber der Wagen blieb auf der Fahrbahn, das war zu hören, und wenige Schritte weiter sah ich auch die hellen Flecken, die mir vorkamen, als hätte jemand Kreppapier vor Scheinwerfer gehalten. Der Wagen fuhr langsam wegen des Wetters, er war trotzdem schneller als ich und beanspruchte die besamte Breite der Straße, so daß ich gezwungen war, mich an den linken Rand zu begeben.
    Der Wagen hinter mir war ein Truck. Lichterketten umgaben das Fahrerhaus, und als er sehr nahe an mich herangekommen war, identifizierte ich ihn als schillerndes Monstrum. Zumindest hinterließ die Aluminiumhaut seiner Ladefläche diesen Eindruck.
    Ich hatte beide Arme angehoben und winkte dem Fahrer mit heftigen Bewegungen zu. Ob er den einsamen Mann am Wegrand sah, wußte ich nicht. Wenn, dann war es noch immer nicht sicher, daß er stoppte, denn einem nächtlichen Wanderer war in der Einsamkeit nicht unbedingt zu trauen.
    Er hielt trotzdem.
    Ich höre die Druckluftbremsen zischen. Der Wagen ruckte etwas, er glitt noch mehr auf mich zu. Ich stand jetzt im grellen Nebel der Scheinwerfer und ließ langsam die Arme sinken. Wenig später hob ich den rechten Arm zum Gruß, aber der Fahrer stieg nicht aus, er stellte auch den Motor nicht ab, so daß ich mich gezwungen sah, auf das parkende und leicht vibrierende Fahrzeug zuzugehen.
    Ich

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