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0880 - Ich will dein Blut, Sinclair!

0880 - Ich will dein Blut, Sinclair!

Titel: 0880 - Ich will dein Blut, Sinclair! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihm ein weiblicher Vampir stand…
    ***
    Hatte ich vor kurzem Pech gehabt und mich verlaufen, so war mir nun das Glück hold gewesen, denn ich hatte mein Ziel eher erreicht, als ich es für möglich gehalten hatte.
    Camdon Manor…
    Ich stand davor. Dabei kam ich mir vor wie der edle Retter im Märchen, der endlich das Schloß seiner geliebten Prinzessin gefunden hatte. Nur sahen Märchenschlösser bestimmt anders aus. Sie waren nicht so düster und abweisend und von einer wildwachsenden Natur umgeben, die im Laufe langer Jahre ziemlich viel zugewuchert hatte. Die Mauern des Hauses waren kaum noch zu erkennen.
    Meine Befürchtung, der Nebel würde im Laufe der Zeit noch dichter werden, war nicht eingetroffen.
    Er hatte sich gehalten oder sogar etwas verdünnt. Jedenfalls klebte er als dünne Schwaden an den Außenmauern, als wollte er sich daran festklammern und auch noch den Rest der Steine herausreißen.
    Früher einmal hatte es einen Weg oder eine Zufahrt zum Haus hin gegeben, der war jetzt auch vorhanden, aber leider überwuchert, und ich hatte ihn nur mit großer Mühe und auch mehr zufällig gefunden. Meine Füße traten dar Gras platt, als ich mich dem Gemäuer näherte. Eine unangenehme Kälte umgab mich, und die Mauern schienen mich durch ihr abweisendes Aussehen abzuhalten.
    In der Nacht sind alle Katzen grau. Auch ein schönes Haus wirkte da ohne Beleuchtung wie ein düsterer Klotz.
    Es war teilweise verfallen, das stimmte schon, doch von einer Ruine konnte noch nicht gesprochen werden.
    Auch der Eingang. Aus dem Nebel schälte sich ein Bogentor hervor. Von einer Mauer sah ich nichts. Wenn sie vorhanden war, dann war sie im Laufe der Zeit überwuchert worden. Ich schob mich durch das Tor und versuchte dabei, meine Schritte so weit wie möglich zu dämpfen. Ich dachte immer wieder an das schreckliche vogelartige Wesen, aber es war nicht mehr aufgetaucht.
    Hatte es hier sein Versteck?
    Hinter dem Tor blieb ich stehen und hielt mich gewissermaßen in einem Hof auf. Auch er war überwuchert durch Pflanzen und Unkraut. Geröll lag herum. Ein Orkan hatte Dachpfannen abgedeckt und sie wie Pappe in den Hof geschleudert. Die Scherben lagen überall verteilt. An der linken Seite sah ich ein kleineres Gebäude, das ein Stall gewesen sein mußte. Seine Mauern waren zum Teil eingestürzt, während das vor mir liegende, breite Bauwerk wohl noch so stand, wie es verlassen worden war. Es war das eigentliche Herrenhaus, eben Camdon Manor.
    Und sonst?
    Keine Spur von dem entführten Förster. Ich hörte ihn nicht, ich sah ihn nicht, und so stellte sich die Frage, ob er überhaupt hier war. Möglicherweise lief ich einem Phantom nach.
    Es passierte nichts. Der Nebel, die Dunkelheit, es war alles normal, und auch ein altes Gemäuer inmitten einer waldreichen Umgebung war nichts Außergewöhnliches.
    Trotzdem - etwas stimmte hier nicht. Etwas war anders. Ich wußte es, aber ich kannte die Lösung nicht. Ich verließ mich einfach auf mein Gefühl, und das war nicht gut.
    Durch den grauen Nebel tappte ich auf das eigentliche Herrenhaus zu. Es gab eine Tür, die ich aufdrückte und dann abstemmen mußte, damit die mir nicht aus dem Griff rutschte und zu Boden prallte.
    Es war alles so normal. Der feuchte Geruch, die fleckigen Wände, die ich mit der Lampe ableuchtete, da gab es nichts, was mich hätte mißtrauisch werden lassen.
    Ich stand vor einer Wand. Sie war durchlässig. Ich wußte, daß hinter dieser Wand etwas lag, aber ich fand nicht die Möglichkeit, sie zu durchbrechen.
    Als ich das Haus durchsuchte, fand ich den Zugang zum Keller, der war allerdings durch eine eingestürzte Treppe verschüttet worden.
    Eine Stunde lang bewegte ich mich durch das Gemäuer, ohne eine Spur des verschwundenen Försters zu finden. Dann gab ich es auf. Zumindest für diese Nacht. Bei Tageslicht wollte ich zurückkehren und einen erneuten Versuch wagen.
    Frustriert, deprimiert und mit der Befürchtung, etwas Übersehen zu haben, verließ ich das Haus wieder und tauchte ein in die Stille der nebligen Nacht.
    Es war inzwischen drei Uhr geworden, und ich stellte mir die Frage, wo ich die restlichen Stunden bis zum Tagesanbruch verbringen wollte. Es gab da zwei Möglichkeiten: Ich konnte zurück zum Hochsitz wandern, aber auch hier in der Nähe im Wald bleiben. Nein, noch eine dritte Alternative gab es: Zurücklaufen zum Haus des Försters, das er zur Zeit allein bewohnte, denn seine Frau machte mit ihrer Mutter im noch sonnigen Griechenland auf

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