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0880 - Ich will dein Blut, Sinclair!

0880 - Ich will dein Blut, Sinclair!

Titel: 0880 - Ich will dein Blut, Sinclair! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und richtete ihren Oberkörper auf, ohne allerdings ihre kniende Haltung aufzugeben. Neben ihr lag bewegungslos das neue Opfer. Die Untote aber hob den Kopf und schaute gegen die Decke, als wollte sie dort den blassen Vollmond suchen, der zwar schien, aber durch den Nebel nicht zu sehen war.
    Mund und Lippen waren blutverschmiert. Sie schloß den Mund nicht, denn sie wollte und mußte ihren Triumph hinausschreien.
    Es waren unmenschliche Laute, die das Verlies erzittern ließen.
    Dorena aber stand auf. Stark und satt war sie geworden, und mit diesem sicheren Gefühl verließ sie den düsteren Keller. Die Lampe nahm sie nicht mal mit…
    ***
    Das Erwachen!
    Das Hervortauchen aus einer Ebene oder fremden Welt, die mit menschlichen Maßstäben nicht zu beschreiben war. Es war die Dunkelheit des nicht enden wollenden Todes, die des untoten Lebens, so paradox es auch klang, aber sie existierte, doch nicht für einen normalen Menschen, sondern nur für diejenigen, die diese Schwelle überschritten hatten und einmal Menschen gewesen waren.
    Wie auch Brandon King!
    Er hatte die Schwelle überschritten, er war hineingetaucht in das Dunkel, in dem er trotzdem lebte, nein, nicht mehr lebte, er existierte nur noch.
    Er hatte sich äußerlich nicht verändert, hatte zwei Arme, zwei Beine, einen Kopf, ein Gesicht, Hände, Füße, es war einfach alles vorhanden, und trotzdem war er völlig anders geworden.
    Der Förster hatte seine Seele verloren. Es gab für ihn keine Freude mehr, keinen Schmerz, keine Lust, er haßte die Helligkeit des Sonnenlichts, das zuckte plötzlich durch sein Hirn, er liebte die pechschwarze Finsternis und den bleichen Schein des Mondes, aber etwas stand an erster Stelle: die Gier.
    Die nackte, brutale Gier nach dem Blut der Menschen, nach diesem herrlichen roten Saft, der nicht mehr durch seine Adern floß, aber durch die der anderen.
    An diesen prickelnden Saft mußte er herankommen.
    Er stemmte sich hoch.
    Sein Gesicht zeigte die Gier. Es war verzerrt, die Haut sah bleich aus, und während er sich drehte, geriet sein Kopf zufällig in den bleichen Schein der Lampe.
    Für einen Moment hielt der neue Vampir inne. Der Mund stand weiterhin offen, und aus seinem Oberkiefer hervor wuchsen die beiden Zähne wie Dolche.
    Schon beim ersten Biß war er zu einem Blutsauger geworden. Das allein zeugte von der Kraft dieser weiblichen Untoten, die ihn zu ihrem Diener gemacht hatte.
    Niemand hielt ihn mehr auf, als er auf die Tür zustolperte. Er bewegte sich noch nicht so sicher wie als normaler Mensch, aber die Unsicherheit würde sich geben, davon war er überzeugt. Jetzt galt es, den Durst zu stillen. Noch verfingen sich Dunkelheit und Nebel in den Bäumen und Sträuchern, noch würde er durch die Einsamkeit wandern und brauchte das grelle Licht des Tages nicht zu fürchten, aber er würde sich beeilen müssen, auch das stand für ihn fest.
    Er tappte in der Dunkelheit voran und merkte plötzlich, daß sie für ihn gar nicht mehr so dicht war.
    Er konnte sich orientieren, denn die Schwärze war zu einem düsteren Grau geworden, durch das die Umrisse seiner näheren Umgebung zu erkennen waren.
    Da sah er die Mauern oder Wände, aber er sah auch den schmalen Gang, der sich tiefer in diese unheimliche Welt hineinschob, und der neue Vampir war sicher, daß er diesen Gang nehmen mußte, um in die Freiheit zu gelangen.
    Er mußte sich hineinquetschen, so dicht standen die Mauern beisammen.
    Mit den Schultern schabte er an ihnen entlang, doch später wurde es etwas besser, da gewann der Tunnel an Breite, und er konnte normal gehen.
    Er spürte die Luft.
    Eine kalte, feuchte Brise wehte ihm entgegen. Irgendwo mußte eine Öffnung vorhanden sein. Sie bedeutete Freiheit, und die Freiheit setzte er gleich mit Blut.
    Blut - Blut - Blut…
    An mehr dachte er nicht, während er schaukelnd durch den unterirdischen Tunnel ging.
    Bis dieser plötzlich aufhörte, es aber trotzdem einen Ausweg gab, denn über dem Blutsauger befand sich eine runde Öffnung, die sich allerdings sehr schwach nur abzeichnete.
    Ein Ausstieg? Bestimmt.
    Brandon King klammerte sich an den Sprossen fest, als er in die Höhe stieg. Er kam gut voran, auch wenn sich die Eisenhalter durchbogen, weil er einfach zu schwer war.
    Er schaffte es trotzdem, und als er seinen Kopf durch die Öffnung steckte, da stellte er fest, daß er nur noch die runde Mauer des stillgelegten Brunnens überwinden mußte, um endgültig das Freie zu erreichen, das durch den schrägen

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