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0880 - Ich will dein Blut, Sinclair!

0880 - Ich will dein Blut, Sinclair!

Titel: 0880 - Ich will dein Blut, Sinclair! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte.
    Mit einem Loch in der Stirn.
    Hinterlassen von einer Kugel.
    Es gab jemand, der diese Kugel abgeschossen hatte. Es gab also einen Gegner. Und der Schatten kannte den Feind, er hatte ihn nur unterschätzt, was ihm nicht mehr passieren würde. Der andere mußte vernichtet werden, so schnell wie möglich, denn das diktierte auch die Zeit. Bis zum Sonnenaufgang war es nicht mehr lange hin, und der Wolf wußte genau, daß ihn seine Kräfte dann verließen. Er würde zwar nicht vergehen, aber es war für ihn besser, sich in dunklen, düsteren Räumen aufzuhalten. Erst bei Anbruch der Dunkelheit konnte er wieder auf Jagd gehen.
    Der Feind war weg, aber noch da. Der Vierbeiner spürte ihn, als er durch das neblige Dunkel hetzte.
    Er war in der Lage, sich zu orientieren, er wußte sehr genau, wo er hinlaufen mußte, und das Unterholz des Waldes störte ihn auch nicht. Er kannte den Weg und durchbrach die Hindernisse mit gewaltigen Sprüngen.
    Der Feind hatte den Wald verlassen. Zumindest die unmittelbare Dichte. Aber er hielt sich noch in der Nähe auf, er war nicht vollends geflohen, sein Pech.
    Der Wolf beschleunigte sein Tempo, als er den Wald verlassen hatte. Auf einem schmalen Pfad bewegte er sich weiter, und er witterte sehr deutlich die Nähe des anderen. Er riß sein Maul auf.
    Geiferflocken tanzten vor seiner Schnauze, die Augen strahlten in einem wilden kalten Licht. Er spürte sehr deutlich, wie dumm der Mensch war, daß er sich nicht aus dem Staub gemacht hatte.
    Wahrscheinlich wollte er den Kampf, er kam sich stark genug vor, aber er rechnete nicht damit, wie stark und mächtig der Wolf wirklich war.
    Er hatte lange gelernt. Er hatte das Wissen aus einem fremden Land mit in die Heimat zurückgebracht. Seine Familie gab es nicht mehr. Sie hatte sich selbst zerstört, und das war dem Wesen schon früher aufgefallen, als denen, die es anging.
    Er hetzte durch das hohe Gras. Seine Sinne spürten die Nähe des Menschen, und er wurde jetzt vorsichtig. Er ging am Rand des Waldes entlang. Schlich mit geschmeidigen Bewegungen voran, immer auf der Hut und der Wacht.
    Niemand griff ihn an. Es hätte sich auch niemand getraut, und so erreichte er sein Ziel.
    Das Auto stand am Rand. Der Nebel hüllte es ein. Die Dunkelheit sorgte für weitere Schatten, und beides schützte den ankommenden Wolf. Er vergaß seine Vorsicht nicht, aber er war auch nicht registriert worden. Am Wagen rührte sich nichts.
    Neben der Fahrertür blieb der Wolf stehen, die Schnauze wieder weit geöffnet. Die Zunge hing hervor. Er versuchte, die hechelnden Geräusche zu unterdrücken. Da sich hinter der Tür nichts rührte, ging er davon aus, daß sein Feind schlief.
    Er wollte es genau wissen. Auf die Hinterläufe richtete er sich auf, die vorderen ausgestreckt und gegen die Tür gedrückt. Er schaute durch die Scheibe, die vom Nebel dermaßen beschlagen war, daß kaum etwas zu erkennen war. Auch sein Gesicht und seine Augen schwammen im Dunst, und der Wolf stellte nur fest, daß jemand hinter dem Steuer saß und eingeschlafen war.
    Er war zufrieden.
    Angriff?
    Er überlegte. Ja und nein. Er würde seine Schwierigkeiten haben. Das Blech war zu dick, er hätte es dann durch die Scheiben versuchen müssen, was auch nicht einfach war.
    Seine Pfoten kratzten an der Tür, als er sich wieder zurückgleiten ließ. Da die Zeit drängte, blieb ihm nichts anderes übrig, als sich für einen spektakulären Angriff durch eines der Fenster zu entschließen.
    Nein, es klappte nicht.
    Der Feind erwachte. Er mußte etwas gehört haben und war somit gewarnt worden.
    Der Wolf zog sich zurück. Er war zu hastig vorgegangen und hatte die Gunst des Augenblicks nicht nutzen können.
    Aber aufgeben wollte er nicht, obwohl die Zeit drängte…
    ***
    Auf einmal wurde ich wach. Ich kam mir dabei vor wie jemand, den man urplötzlich aus seinem Zustand gerissen hatte, ohne ihn zu warnen. Deshalb war ich so überrascht, schlug die Augen auf und wußte im ersten Moment nicht, wo ich mich befand.
    Ich war völlig von der Rolle, stellte auch fest, daß ich zur Seite gesunken war, wobei mich der Gurt noch gehalten hatte. Ich war etwas nach links gekippt, starrte gegen das Polster des anderen Sitzes, genoß für einen Moment die Stille, und dann vernahm ich wieder dieses ungewöhnliche Geräusch.
    Kratzen…
    Da war ich hellwach!
    Ich drehte mich auf dem Sitz, denn das Kratzen war an der Fahrertür aufgeklungen. Sofort versuchte ich, einen Blick durch die Scheibe zu werfen, was

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