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0881 - Zentrum der Angst

0881 - Zentrum der Angst

Titel: 0881 - Zentrum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Körpers, dann in der eher runden Kopfform; auffällig war die stark ausgebildete Hakennase, die an einen Raubvogel erinnerte. Van Zant blickte zu Rola hin, die entsetzt ihre Augen geschlossen hatte. Er musste sie hier fortbringen. Selbst die größte Selbstbeherrschung hatte ihre Grenzen, und die erreichte Rola DiBurn in diesen Sekunden.
    Langsam zog van Zant sich mit der Frau in das Haus zurück, dessen Eingangsbereich ihnen als Deckung gedient hatte. Erstaunt stellte er fest, dass dieses Gebäude mit den nebenstehenden verbunden war. So wie das manchmal in angrenzenden Lagerhallen gemacht wurde. Einen letzten Blick warf der Südstaatler noch auf die Szene, die nur wenige Schritte von ihm entfernt ablief.
    Sie redeten miteinander… und es war deutlich zu sehen, dass der mit der Vogelnase das Kommando übernommen hatte. Es waren nur Fetzen, die Artimus verstand, doch die reichten ihm aus.
    »Es sind nun alle in der Stadt. Die Fremdpräsenzen - sind sie vernichtet worden?«
    Die Stimme der Kreatur war befehlsgewohnt. Einer der Praetoren übernahm die Antwort in devotem Tonfall.
    »Nein, Ductor, noch nicht, aber es wird jetzt geschehen. Der Krieger der Stadt und die Wächterin…« Der Ductor genannte unterbrach ihn.
    »Darüber wird später zu entscheiden sein. Die Fremden müssen sterben. Dann ist der innere Schutz der Stadt perfekt. Wir garantieren ihn. Und nun führt mich zum Schacht.«
    Artimus zuckte zusammen. Hier war nun nichts mehr so wie zu der Zeit, als Armakath aus dem Grund der Hölle einfach an die Oberfläche gebrochen war. Nichts mehr! Der innere Schutz - van Zant konnte sich darauf keinen Reim machen.
    Noch einmal blickte er zu dem Wesen, das Ductor genannt wurde.
    Ductor- der Führer, der Leitende…
    Artimus erhaschte einen kurzen Blick in die Augen des Wesens. Die Augen der Praetoren waren klein, von wässriger Färbung. In diesem speziellen Fall war das anders.
    Da waren keine Augäpfel! Van Zant blickte in zwei leere Höhlen, schwarze Löcher, die von Tod und Schmerz sprachen… ein Versprechen des schieren Bösen, der blanken Gewalt!
    Entsetzt schloss van Zant die Augen. Er griff nach Rolas Hand, die sich eiskalt anfühlte. Die junge Frau brauchte Ruhe… und Erklärungen. Sanft zog der Physiker sie hinter sich her.
    Der Wurzelschacht. Er musste ihn noch vor den Praetoren und ihrem neuen Anführer erreichen. Vielleicht war das die absolut falsche Entscheidung, doch van Zant spürte, dass es sonst keinen Ort in Armakath mehr gab, der auch nur einen Funken Hoffnung in sich trug.
    Hoffnung, nicht für immer und alle Zeiten in einem steinernen Grab gefangen zu sein, das sich weiße Stadt nannte…
    ***
    Er fühlte sich schwerelos, als sein Bewusstsein sich wieder einschaltete; genau so fühlte es sich an - kein langsames Erwachen, sondern eine spontane Reaktion, wie nach dem Einschalten einer Lampe.
    Die Schwerelosigkeit ließ sich sofort erklären. Professor Zamorra wurde getragen. Dalius Laertes hatte sich ihr wie einen Sack über die Schulter geworfen. Erstaunlich, woher dieser schmächtig erscheinende Vampir diese Kraft hernahm.
    »Du kannst mich auf die Füße stellen, ich bin wieder da. Was war das eben?«
    Recht unsanft kam der Uskuge diesem Wunsch nach. Zamorra blickte sich um, doch wie stets fühlte er sich in Armakath orientierungslos.
    »Ich habe einen spontanen Sprung versucht - hinaus aus der Stadt. Doch das Ergebnis war niederschmetternd. Wir kommen nicht fort von hier. Die Stadt hat sich schon soweit abgeschottet, dass dies unmöglich geworden ist. Da ist ein Feld, das ich nicht durchbrechen kann. Und ehe du fragst - auch ohne Magie ist es nicht zu überwinden, ich habe es versucht.«
    Zamorra schüttelte den letzten Rest Benommenheit aus seinem Kopf. Sie hatten sich verflixt dumm angestellt, als sie ohne jegliche Absicherung in die Stadt eingedrungen waren. Er musste darüber kein einziges Wort verlieren, denn in Laertes' Gesicht standen Wut und Ärger überdeutlich geschrieben.
    »Und jetzt?«
    Der Uskuge antwortete nicht sofort. Dann wies er mit der Hand die breite Straße hinunter. »Der Schacht. Von den Praetoren werden wir sicher keine brauchbaren Erklärungen bekommen, höchstens ihrer Klangmagie zum Opfer fallen. Sabeth lässt sich nicht blicken. Wenn van Zant in der Stadt ist, dann wird er seine eigenen Probleme haben, so viel ist sicher. Was hier geschieht, wird uns nur die Wurzel sagen können - freiwillig oder nicht.« Da war viel Härte und Entschlossenheit in Laertes'

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