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0881 - Zentrum der Angst

0881 - Zentrum der Angst

Titel: 0881 - Zentrum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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Stimme.
    Zamorra nickte. Kürzer und präziser hätte man es nicht formulieren können. »Sicher ist, dass wir am Schacht wieder auf die Praetoren stoßen werden. Also wird es kein Zuckerschlecken, wenn wir zur Wurzel vordringen wollen.«
    »Es gibt keinen anderen Weg.« Laertes war fest entschlossen. »Wenn die Stele des Werdens noch aktiv ist, dann werden wir sie vernichten. Das sollte die Praetoren vielleicht ablenken. Das müssen wir spontan entscheiden. Also komm, vielleicht zählt jetzt jede Sekunde.«
    Laertes übernahm die Führung. Offenbar hatte der Vampir eine genaue Vorstellung, wo das Wurzelhaus zu finden war. Zamorra vertraute sich ihm bereitwillig an.
    ***
    Das war nicht von Anfang an so gewesen.
    Nach den zurückliegenden haarsträubenden Aktionen wollten Zamorra und seine Gefährtin Nicole Duval endlich ein wenig Ruhe haben. Das hatten sie in der letzten Zeit schon oft gewollt, aber immer wieder war dann etwas dazwischengekommen. Da waren die Aktionen gemeinsam mit Artimus van Zant und zuweilen Dalius Laertes in Armakath und anderen weißen Städten, da war der Gedankentöter im peruanischen Dschungel, da war der Dämonenjäger Jean Fournier, der nach dem Ende seiner Live-Dämonenjagd-TV-Showreihe tief gesunken war und ein Comeback versuchte, da war der Dämon von Nigeria und die in Schottland spukende Schwertlady, die eigentlich eine Riesin war, bei der ihr Kloningprozess aber einen enormen Fehler beinhaltete und die deshalb verbannt worden war. Ihre Wächter waren ebenfalls Riesen, die aber durch einen anderen Kloning-Fehler wie die Schwertlady nur Menschengröße besaßen. Sie waren auch nicht wie die »normalen« Riesen Zamorra gegenüber feindlich eingestellt, sondern eher freundlich und hilfsbereit. Als der junge Sir Rhett die Schwertlady erschlug, waren sie ihrer Wächteraufgabe ledig und beschlossen kollektiven Selbstmord, von dem Zamorra sie nicht abbringen konnte. Als Abschiedsgeschenk überließen sie ihm vier Kubikmeter eines transuranen Elements mit der Ordnungszahl 210. Und genau das brauchte die Forschungsabteilung van Zants bei Tendyke Industries , um Sprengköpfe für die neu entwickelten Hyperraumtorpedos zu basteln, der perfekten Waffe zur Vernichtung der ansonsten unbesiegbaren Stationen der Riesen!
    Nicht zu vergessen der mörderischdämonische Henker der Welt Ankora, und zum Schluss das Abenteuer in der Vergangenheit des Erbfolgers , bei dem sie Sir Ghared, eine seiner früheren Inkarnationen, kennenlernten. Ghared Saris ap Llewellyn war zum Vampir geworden, was sich erfreulicherweise nicht auf seine späteren Ichs übertragen hatte.
    Schlag auf Schlag war es in den letzten Wochen und Monaten gekommen. Kaum Zeit, ein wenig zur Ruhe zu kommen. Und jetzt gab es nur eines, das Zamorra interessierte: Ruhe und Erholung!
    Er schlief etwas länger an diesem Tag als sonst. Im Halbschlaf bekam er mit, dass Nicole sich von der »Spielwiese« erhob und das Zimmer verließ. Aber er brachte es nicht fertig, auf die Leuchtanzeige des Chrono zu sehen, um festzustellen, wie spät es schon war. Es interessierte ihn nicht; er schlief sofort wieder weiter.
    Bis Nicole das Schlafzimmer wieder betrat und sich neben ihm auf die Bettkante setzte.
    »Vielleicht solltest du ein bisschen wach werden«, schlug sie vor.
    »Kein Interesse«, murmelte er, griff blindlings zu und zog sie zu sich herunter. Sein Kuss erwischte sie auch mit geschlossenen Augen.
    »Wir haben Besuch, Herr Professor!«, sagte sie. »Steh auf, nimm dein Bett und wandle.«
    »Bist du Jesus, dass Du mir solche Vorschläge machen darfst?«, murmelte er. »Dürfte bei diesem riesigen Bett außerdem schwierig werden! Und wenn ich wandle, dann von hinnen, irgendwohin, wo niemand meinen Schlaf stört.«
    Sie streichelte seine unrasierte Wange. »Wir haben Besuch«, erinnerte sie ihn.
    »Schick ihn fort, Mademoiselle Sekretärin. Weit, weit fort. Und sage ihm, vor Ablauf eines Jahres soll er sich nicht wieder hier sehen lassen. Sonst wird er geköpft und aufgehängt - in exakt dieser Reihenfolge. Und jetzt lasse man mich weiter schlafen.«
    »Schlafen kannst du, wenn du tot bist. Und abweisen lassen wird er sich wohl kaum. Es handelt sich um Dalius Laertes.«
    »Oh nein, nicht schon wieder der!«, stöhnte Zamorra. »Bleibt mir denn nichts erspart? Ich bin nicht hier. Bin weg. Irgendwo. Unerreichbar. Verdammt, ich will doch nur noch ein Stündchen schlafen!«
    »Gut, ich sag's ihm, dass du in einer Stunde ins Kaminzimmer kommst.« Nicole

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