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0883 - Labyrinth der Kugelhöhlen

0883 - Labyrinth der Kugelhöhlen

Titel: 0883 - Labyrinth der Kugelhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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einmal. Dann stürzte sie sich auf die Gegnerin, ließ ihre hölzerne Keule auf deren Kopf knallen. Wildes Geschrei wurde laut - die Kinder drehten regelrecht durch. Millisan Tüll und Manja Bannier wollten ihrer Kollegin zu Hilfe kommen, doch plötzlich war Sinje-Li wieder auf den Beinen, fegte die zwei Frauen zur Seite, als wären sie Luft.
    »Schluss mit dem Spaß für euch. Er hat lange genug gedauert. Habt ihr denn wirklich geglaubt, mich besiegen zu können? Ihr dummen Menschen.« Mit einer Hand griff sie nach Rola, der das Stuhlbein aus der Hand glitt. Dann packte Sinje-Li sie am Hals, hob Rola hoch. Der jungen Frau wurde schwarz vor Augen, weil ihr plötzlich die Luft wegblieb. Sie spürte keinen Boden mehr unter ihren Füßen. Sinje-Li lachte ihr ins Gesicht.
    »Wenn ich dich so aus der Nähe betrachte… du bist doch van Zants Gespielin, richtig? Ich habe euch beobachtet. Ja, du bist es. Dann hebe ich mir dich bis zum Schluss auf. Es fällt mir ganz bestimmt etwas Feines ein… der Doktor wird sich freuen, wenn er das findet, was ich von dir übrig lasse.« Sie stieß Rola von sich, die hart mit dem Rücken gegen die Wand krachte. Sinje-Li sah sich im Raum um.
    »Wo ist der Junge?« Rola wollte schreien - doch sie brachte kein einziges Wort über die Lippen. Millisan und Manja warfen sich schützend über die Kinder, doch Sinje-Li beachtete sie überhaupt nicht. Ihr Blick suchte nach Serhat.
    »Hier bin ich. Soll ich dir noch mehr zeigen als vorhin?«
    Die Blutsaugerin zuckte zusammen. Der Junge stand hinter ihr, ohne dass sie es bemerkt hatte. Mit einem Sprung wich sie von ihm ab. Nicht noch einmal. Sinje-Li fühlte, wie dieses Kind zu einem Problem für sie wurde. Sie musste es beseitigen. Schnell und ohne zu zögern. Doch seine Augen… sie durfte ihm nicht mehr in die Augen schauen. Dort sah sie das Leid, das er ihr so gnadenlos real gezeigt hatte. Auch ihr eigenes war dabei gewesen…
    Sinje-Li streckte die Arme nach Serhat aus.
    Plötzlich war alles anders.
    Grelles Licht, unbarmherzig und schmerzend, biss sich in ihren Augen fest. Sinje-Li schrie auf. Der gesamte Raum war taghell, das Licht kroch durch die Fenster, durch jede noch so kleine Ritze in Gemäuer und Dachstuhl.
    Mehr noch - von unten, aus dem Erdgeschoss - dröhnten laute Schläge herauf. Glas zerbrach, Holz zerbarst. Gebrüllte Befehle - Schritte - schwere Stiefel, die auf die Treppenstufen knallten.
    Sinje-Li hatte jeden Überblick verloren, jedes Gefühl für das, was hier geschah. Sie reagierte nur noch instinktiv.
    Sie hatte verloren. Zumindest für heute, denn nun machte man Jagd auf sie. Aber ganz ohne Beute wollte sie das Terrain nicht räumen. Hastig bückte sie sich, griff nach Rola DiBurn.
    »Bestellt Van Zant - wenn er sie wiederhaben will, dann soll er nach mir suchen!«
    Im gleichen Moment stürmten Bewaffnete in voller Kampfmontur in das Zimmer. Sekunden später nur war alles vorbei.
    Die Blutsaugerin war spurlos verschwunden.
    Und Rola DiBurn mit ihr.
    Millisan Tull saß am Boden, den kleinen Serhat auf dem Schoß. Manja Bannier wurde auf einer Trage abtransportiert, weil sie sich das Handgelenk gebrochen hatte. Ärzte und Schwestern kümmerten sich liebevoll um die Kinder, die erstaunlich schnell mit der veränderten Lage zurechtkamen.
    Millisan Tull sah sich um. no tears glich einem Schlachtfeld. Um das alles wieder in den ursprünglichen Zustand zu bringen, war eine ganze Menge Arbeit und Geld notwendig. Doch das spielte jetzt keine Rolle.
    Robert Tendyke ging neben Millisan in die Hocke.
    »Ich darf nicht daran denken, was alles hätte passieren können. Ich könnte mich stundenlang ohrfeigen. Wie konnte ich no tears nur so ungeschützt lassen.« Tendyke war leichenblass. Als der Notruf von van Zants Handy bei ihm eintraf, hatte er blitzschnell reagiert. Die Sicherheitstruppen, über die Tendyke Industries verfügte, waren sofort einsatzbereit gewesen. Das Handy war rasch angepeilt - der Rest war Routine.
    Nur Minuten vor dem Zugriff hatte er mit Nicole Duval telefoniert, die das Signal ebenfalls empfangen hatte - der magische Schutz, den Sinje-Li um das Gebäude gelegt hatte, konnte sicher vieles unterbinden, doch eine auf Alien-Technologie basierende Funktechnik sicherlich nicht. Van Zant hatte viel von Meeghs und EWIGEN gelernt und abgekupíert.
    »Mister Tendyke.« Millisans Stimme war gebrochen. »Wo ist Doktor van Zant?«
    Robert zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es selbst nicht genau. Aber ich werde gleich

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