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0883 - Labyrinth der Kugelhöhlen

0883 - Labyrinth der Kugelhöhlen

Titel: 0883 - Labyrinth der Kugelhöhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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ein längeres Telefonat mit Frankreich führen. Vielleicht erfahre ich da Näheres.«
    »Mister Tendyke… die Vampirin… sie hat Rola DiBurn entführt. Ihr Leben ist keinen Cent mehr wert, wenn Doktor…«
    Tendyke legte eine Hand auf Millisan Tülls Schulter. »Ich weiß. Ich verspreche Ihnen, ich tue was ich nur kann. Und nun lassen Sie sich eine Beruhigungsspritze geben. Das hier war eindeutig zu viel für jeden Beteiligten.«
    Genau das tat Millisan Tull nicht, denn irgendwer musste sich schließlich um die Kinder kümmern. Und nur sie war da noch übrig geblieben…
    ***
    Aus Professor Zamorras Fingern züngelten Flammen hervor.
    Nicht besonders große, doch das war ja auch absolut nicht notwendig. Um hier ein kleines Scheinfeuer zu entfachen, reichte das sicherlich voll und ganz aus. Ein Zaubertrick - nicht mehr, nicht weniger, doch manchmal eben recht hilfreich.
    Durch das dichte Gespinst hindurch versuchte der Parapsychologe einen Blick auf die Wurzel Paroms zu erhaschen, doch viel bekam er nicht zu sehen. Das Symbol der Knotenwelten - diese acht miteinander verbundenen, eine ungefähre Kugel bildenden Punkte mit ihrem Undefinierten Mittelpunkt - dem Zentrum der Angst - blieb nach wie vor gänzlich verborgen.
    Seltsam, die Wurzel Armakaths und die von Parom… sie waren so grundverschieden, nicht nur in ihrer Beschaffenheit, ihrem Aussehen. Armakaths Wurzel hatte auf Eindringlinge sofort reagiert, war mentalen Kontakt eingegangen. Paroms Wurzel hingegen blieb stumm, beinahe wie verdorrt. Es gab also große Unterschiede - gewollte Unterschiede? Oder Entwicklungen in verschiedene Richtungen, die von den geheimnisvollen Herrschern nicht mehr zu kontrollieren waren? Immer wieder kam Zamorra der vage Verdacht, dass diese Herrscher nicht die perfekten Überwesen waren, die sie zu sein vorgaben. Zumindest war in den von ihnen erschaffenen Urbanen und Praetoren dieser Glaube fest eingepflanzt.
    Das Zentrum der Angst - es rückte immer näher in das Zentraldenken des Professors. Sein Weg musste dorthin führen, gemeinsam mit seinen Kampfgefährten, denn nur dort lag die Lösung all dieser Rätsel.
    Zamorra konzentrierte sich. Das hier war der wahrscheinlich älteste und abgenutzteste Trick der Welt, aber hier mochte er ja vielleicht noch funktionieren. Erstaunt registrierte er, wie schwer sich das Wurzelgespinst in Brand setzen ließ. Das ging wahrlich nicht so einfach und schnell, wie er es sich gedacht hatte. Allerdings kam ihm das entgegen - er hatte schon befürchtet, ein einziger Funke würde hier einen Flächenbrand entfachen, der den Männern unter Umständen den einzigen Fluchtweg versperren konnte.
    Das Gespinst brannte nur schlecht, aber es entwickelte nun eine enorme Rauchmenge, die Zamorra zum Husten brachte; zudem stank das Zeug erbärmlich. Jeden Augenblick mussten die Praetoren hier erscheinen, um zu retten, was zu retten war. Zamorra blickte zum Schacht. Van Zant und Vinca von Parom standen dort, hielten den Rokka ruhig, der am liebsten sofort seinen Lauf begonnen hätte. Zamorra erkannte, wie das Wesen einem Rennpferd gleich am ganzen Körper zitterte.
    Die Blicke der Männer trafen sich. Und in den sechs Augen stand die eine Frage: warum geschieht nichts?
    Das Feuer breitete sich nicht aus, zumindest nicht bedrohlich schnell, doch das musste ausreichen, um die Praetoren auf den Plan zu rufen. Doch die kamen nicht. Zamorra traf die Entscheidung - es machte keinen Sinn, noch länger zu warten. Er kam sich reichlich seltsam vor bei dem, was er nun tat, aber manchmal musste man eine Geschichte erst kräftig anstoßen, damit sie ins Rollen kam… damit die Protagonisten aus ihrem Dornröschenschlaf erwachten. Der Franzose trat nahe an den Schacht heran, dann ließ er seine Stimme erschallen.
    »Feuer! Die Wurzel brennt! Feuer!«
    Ein Handzeichen reichte aus -Vinca ließ den Rokka los, der mit einer Geschwindigkeit, die man seinem massigen Körper niemals zugetraut hätte, die Steigung nach oben raste. Nun mussten die Praetoren doch reagieren. Lange Sekunden warteten die Gefährten vergeblich, dann platzte dem Parapsychologen der Kragen.
    »Los, hinter dem Rokka her. Da stimmt doch etwas nicht.«
    Die drei stürmten in den Schacht hinein, der sich als nicht zu steil erwies. Oben, kurz vor dem Ausgang, wartete der Rokka auf sie. Das Tier schien ratlos, denn hier gab es nichts und niemanden, den er hätte narren und durcheinanderwirbeln konnte. Vinca von Parom warf jede Vorsicht von sich. Mit weiten

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