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0883 - Mörderisch

0883 - Mörderisch

Titel: 0883 - Mörderisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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interessierte auch Sinclair nicht mehr. Jetzt dachte er nur daran, sein eigenes Leben vor dieser unheimlichen Bedrohung in Sicherheit zu bringen.
    Neben dem Fahrzeug blieb er stehen, um sich zu orientieren. Er sah nichts, nur Schatten. Hell, dunkel, mariniert, fließend. Sie rollten, sie gaben keinen Laut ab. Sie schwammen über die Erde hinweg, und sie waren wie tödliche Krallen.
    Sie kamen auf ihn zu, drangen in seinen Körper ein. Da verstärkte sich die Furcht. Und wieder schoß ihm der Begriff Halloween durch den Kopf.
    Die Nacht der Geister…
    Die Nacht des Todes!
    Er hörte sich heftig atmen.
    Oder war es ein anderer?
    Der Nebel umgab ihn, aber in ihm steckte etwas, das sich nicht bewegte. Es war erschienen wie ein Halloween-Geist, aber ohne glühende Augen oder gespenstische Lichter.
    Kein Geist!
    Sam Wilde wollte schreien, seine Bemühungen erstickten in der Kehle, denn der Schatten handelte.
    Für Sam Wilde gab es keinen Ausweg mehr!
    ***
    Ich erwachte!
    Und diesmal war es nicht wie immer. Ich war nicht gefesselt, ich hatte seltsamerweise auch keine große Mühe, mich zurechtzufinden, denn schon Sekunden nach diesem Erwachen war mir klar, wo ich lag und was geschehen war.
    Die Hände fuhren über meinen Körper. Natürlich rutschten sie an der Brust entlang, wo das Kreuz lag. Als meine Finger den silbernen Talisman umschlossen, durchströmte mich sofort eine gewisse Ruhe.
    Deshalb setzte ich mich hin - und bemerkte erst jetzt den Schmerz, der wie eine Flamme durch meinen Kopf schoß. Die Stiche waren wie glühende Spinnenbeine. Ich hörte mich selbst stöhnen, verzog das Gesicht und tastete danach meinen Kopf ab.
    Die Verletzung war zu fühlen. Das feuchte Blut klebte in meinen Haaren, und auch mein rechtes Ohr hatte etwas abbekommen. Es schmerzte und war zugleich mit einer dünnen Kruste eingetrockneten Blutes bedeckt.
    Mein Schädel hatte schon einiges ausgehalten, und so fand ich mich rasch mit den neuen Gegebenheiten ab.
    Mich umgab die Leere eines Gefangenentransporters, dessen rückseitige Tür nicht geschlossen war.
    Ich wunderte mich darüber, auch die Tatsache, daß ich noch lebte. Eigentlich hätte mein Gegner mich, den Bewußtlosen, leicht töten können.
    Er hatte es nicht getan. Warum nicht?
    Bei diesem Gedanken senkte ich meinen Blick und sah das silbrige Schimmern auf meiner Brust.
    Es mußte am Kreuz gelegen haben. Ja, das war es. Mein Kreuz hatte mir den nötigen Schutz verliehen.
    Für einen Moment schloß ich die Augen und atmete tief durch. Kein Schwindel erfaßte mich, nur noch ein leichtes Drehen, das sich allerdings verstärkte, als ich auf die Beine kam. In den folgenden Sekunden taumelte ich über die Ladefläche, stützte mich an der Wand ab und kriegte meinen Atem unter Kontrolle.
    Nun kletterte ich nach draußen.
    Das Gras war hoch und feucht. Es klebte an meinen Füßen. Noch immer umwallte mich der Dunst.
    Es war nicht dichter geworden, was ich als gutes Omen ansah.
    Ich ging einige Schritte auf die Straße zu und blieb dort stehen. Kein Schwindel plagte mich mehr, und ich nahm mir vor, endlich richtig nachzudenken.
    Während meiner Bewußtlosigkeit mußten bestimmte Dinge passiert sein. Zum einen war der Gefangene verschwunden. Er hatte es geschafft. Ich war derjenige, der ihn hatte entkommen lassen, aber es kam noch etwas hinzu. Auch von meinem Begleiter Sam Wilde entdeckte ich nicht die geringste Spur. Ich mußte beide suchen und leuchtete mit meiner kleinen Lampe die Umgebung ab. Noch gab mir der Dunst die Chance, etwas erkennen zu können, nur Wilde entdeckte ich nicht. Weder tot noch lebendig. Auf meinem Weg hatte ich mich dem Fahrerhaus genähert, um dort einen Blick hineinzuwerfen.
    Es war leer.
    Und somit war auch meine letzte Hoffnung zerplatzt, Sam Wilde auf dem normalen Weg zu finden.
    Der andere war schlimm. Es gab nur den einen, ich wußte Bescheid und ging einfach davon aus, daß der gute Sam nicht mehr am Leben war. Der Killer hatte ihn geholt, im Gegensatz zu mir war Sam nicht durch ein Kreuz geschützt.
    Dieses Wissen machte mich wieder schwach. Ich lehnte mich gegen das Fahrzeug und hätte am liebsten meinen Kopf immer wieder gegen das Blech gehämmert. Ich ärgerte mich über meine eigene Dummheit. Ich hatte versagt und nicht aufgepaßt. Ich hätte wissen müssen, daß dieser Mensch, der sich Natas nannte, seinen Namen nicht grundlos gewählt hatte.
    Tatsache blieb, daß er verschwunden war. Und von Sam Wilde war ebenfalls nichts mehr zu sehen.
    Ich konnte

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