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0883 - Mörderisch

0883 - Mörderisch

Titel: 0883 - Mörderisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Umgebung zu wissen.
    Scheiße! Scheiße - huschte es durch seine Gedanken. Er traute sich noch nicht, in den Wagen hineinzuschauen, in dem noch immer Licht brannte. Es gab den ersten Nebelschwaden eine geheimnisvolle Farbe.
    Geräusche vernahm er nicht. Keine fremden Laute, nicht das Schleichen irgend welcher Füße über den Boden, es fuhr auch kein Wagen die Strecke, so kam er sich vor wie der einsamste Mann auf der Welt.
    Und es war Halloween…
    Die Nacht der Geister und Dämonen. Stunden, in denen sie freikamen und ihre Welt verließen. Alles nur Aberglaube, das hatte auch Wilde bisher angenommen.
    Nun dachte er anders darüber.
    Kein Aberglaube. Slim Guthry war jemand, der es geschafft hatte, sich einen bestimmten Namen zu geben. Unter ihm war er zu einer traurigen Berühmtheit aufgestiegen. Da mußte etwas dran sein.
    Wärter wie Wilde hatten über das seltsame Verhalten des Zelleninsassen nur den Kopf geschüttelt, bald aber einsehen müssen, daß mehr hinter diesem Verhalten steckte, als sie angenommen hatten.
    Es gab den Teufel!
    Daran hatte Wilde immer geglaubt. Das hatten ihm auch seine Eltern und Großeltern stets gesagt, die sehr gläubig waren und immer in die Kirche gingen. Seine Großeltern allerdings hatten den alten Aberglauben nicht vergessen. Sie glaubten auch an Dämonen oder an die Kunst des Voodoo, obwohl sie es nie öffentlich zugegeben hätten. Einiges von dem, was sie immer behauptet hatten, war auch bei Sam hängengeblieben.
    Er mußte sich selbst einen Ruck geben, um so weit zu gehen, daß er in den Wagen hineinschauen konnte. Das Licht zeigte ihm alles. Und er blieb stehen wie vom Blitz getroffen.
    Sam Wilde sah Sinclair liegen.
    Auf dem Rücken lag er da wie tot. Wilde sah das Schimmern eines Gegenstandes auf der Brust und erkannte bei genauerem Hinschauen, daß Sinclair ein Kreuz trug.
    Das hatte er zuvor bei ihm nie gesehen. Dieses Kreuz war so etwas wie ein Hoffnungsträger für den Wächter. Vielleicht hatte es Sinclair auch Glück gebracht.
    Aber wo steckte der Killer?
    Sam kletterte in den Wagen. Er blieb geduckt, beinahe auf allen vieren und vorsichtig näherte er sich seinem Ziel, um dann den nächsten Schock zu erleiden.
    In den Haaren des Mannes schimmerte Blut.
    Also doch tot?
    Der Schreck saß tief. Sam traute sich zunächst nicht näher an seinen Kollegen heran. Er mußte sich überwinden, zitterte und betete innerlich, saß sich seine Befürchtungen nicht bestätigten. Dann hörte er den Stein poltern, der ihm vom Herzen fiel.
    John Sinclair war nicht tot. Er lag zwar bewegungslos auf der Ladefläche, doch er atmete und war in eine tiefe Bewußtlosigkeit gesunken.
    Natas!
    Ein Name, ein Begriff. Einer, der sich in Sams Gehirn eingebrannt hatte. Er hatte es geschafft, Sinclair zu überwinden. Er hatte ihn niedergeschlagen, obwohl er gefesselt gewesen war.
    Gefesselt?
    Das wollte Sam nicht mehr glauben. Natas mußte es geschafft haben, sich zu befreien, und sicherlich hatte er auch die Zeit genutzt, die ihm geblieben war.
    Er war weg, er war geflohen. Davon ging Sam aus, und es erleichterte ihn auch. Er atmete tief durch. Ja, er war erleichtert darüber, daß er mit ihm nichts mehr zu tun haben würde. Es war ihm auch egal, er wollte nur raus aus dieser Einöde.
    Sam drehte sich um. Er wußte, was er zu tun hatte. In den Wagen steigen, ihn starten und bis zum nächsten Ort fahren, wo es ein Telefon gab. Da konnte er dann die entsprechenden Schritte einleiten.
    Einen letzten Blick warf er auf den Bewegungslosen, dabei nickte er. Es stimmte. Sinclair war nicht tot, nur bewußtlos. Er hatte einen Schlag gegen den Kopf bekommen.
    Wilde zog sich zurück. Es war schon erstaunlich, wie geschmeidig und leise sich der riesige Mann bewegen konnte. Dennoch ließ ihn die Furcht nicht los. Immer wieder überschwemmte sie seine Gedanken und erklärte ihm, daß da noch etwas war. Er hatte nicht alles gesehen, es würde etwas nachkommen.
    Er kletterte aus dem Wagen.
    Als seine Hände die Türen berührten, um diese zu schließen, hörte er etwas.
    Ein Geräusch - okay. Es paßte nicht hierher. Ein Keuchen, ein Knurren, als befände sich ein Raubtier in der Nähe.
    Er drehte sich langsam um.
    Nebel, Dunkelheit. Das wenige Licht reichte nicht aus, um eine gute Sicht zu gewährleisten. Aber der Dunst lebte. In ihm steckte etwas. Wilde hatte sich das Geräusch nicht eingebildet. Da war etwas verborgen, etwas Schlimmes.
    Aber wo?
    Plötzlich war die Angst wieder da.
    Der Mann wollte weg. Ihn

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