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0884 - Mondwölfe

0884 - Mondwölfe

Titel: 0884 - Mondwölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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befürchtete, daß er aufwachen würde. Möglicherweise kam er dann noch auf dumme Ideen, wenn er sie nackt sah, und sie streifte so rasch wie möglich die Kleidung über. Sie stieg in den Slip, einen BH trug sie nicht. Ihre Brüste waren noch gut und fest. Der blaue Pullover wurde übergestreift, dann waren die Hose an der Reihe und die dazu passenden dunkelblauen Socken. Nun glitt sie in die flachen Schuhe mit dicken Kreppsohlen.
    Sie war fertig.
    In der rechten Hosentasche knisterten die Scheine, die Handtasche stand auch griffbereit. Sie mußte sich nur bücken, um nach ihr zu fassen. Dann nichts wie weg.
    Die Finger berührten bereits den Bügel, als sich alles änderte. Sie hatte nicht mitbekommen, daß sich Jackson im Bett herumgewälzt hatte. Vielleicht hatte er auch nur den Arm ausgestreckt, um den Lichtschalter der neben dem Bett stehenden Leuchte zu erreichen, jedenfalls wurde es plötzlich hell, und die Frau war so überrascht, daß ihr ein leiser Schrei entfuhr.
    Sie hörte das Lachen. Dann die Stimme. »Wolltest du einfach verschwinden, Rita?«
    Ihr Herz hämmerte. Sie dachte nicht mehr an die Tasche. Die Hände zitterten plötzlich, und sie richtete sich wieder auf.
    Hau ab! Renn einfach los! Pack deinen Mantel und verschwinde! Die Sätze zuckten durch ihren Kopf, aber sie hörte nicht auf ihre innere Warnung, sondern sagte, indem sie sich umdrehte und auch zu Lächeln versuchte: »Nein, Bill, ich wollte nicht verschwinden.«
    »Aber du bist angezogen, Süße.«
    Süße! Wie sie das Wort haßte. Das hörte sich nach Hure an und klang auch zu jung für sie. Rita drehte sich ganz um. Sie versuchte es mit einem Lächeln.
    »Ja, ich bin angezogen.«
    »Und?« Die Antwort hatte ihm nicht gereicht, das sah sie dem Liegenden an.
    Rita war es gewohnt, Ausreden zu finden. Sie behielt auch ihre Stimme unter Kontrolle. »Nun ja, weißt du, ich bin jemand, der am Morgen immer Hunger bekommt, und ich hatte eigentlich vor, etwas zum Frühstück zu holen. Ist das schlimm?«
    Jackson schaute sie an. Rita fühlte sich unter seinem Blick unbehaglich. Er war so sezierend, und sie wußte nicht, ob der Kerl es ernst meinte oder nicht. Deshalb vertiefte sie ihr Lächeln. Möglichst harmlos erscheinen, das war es dann.
    »Nein, ist nicht schlimm.«
    »Wunderbar, Jack, dann kann ich uns ja etwas besorgen.«
    Er überlegte. »Kannst du - später.«
    Sie schluckte. Scheiße, dachte sie, das hätte nicht kommen dürfen. Das machte ihre Pläne zunichte.
    An Flucht dachte sie auch nicht mehr. Vielleicht sollte sie es auf eine andere Art und Weise versuchen, noch einmal ihre Waffen einsetzen und ihn so richtig fertig machen im Bett. Sie kannte da einige Tricks.
    Sein Lächeln gefiel ihr nicht. Es machte ihr klar, daß Bill ihr nichts glaubte. Und dann entdeckte sie noch einen Ausdruck in seinen Augen, mit dem sie überhaupt nicht zurechtkam. Er war kalt und lauernd, als würde er überlegen, was er mit ihr noch alles anstellen sollte.
    »Setz dich«, sagte er.
    Sie wollte sich einen Stuhl holen. Nach dem ersten Schritt schon holte Bills Stimme sie ein. »Nicht auf den Stuhl, Süße. Setz dich hier auf das Bett. Mir gefällt auch nicht, daß du angezogen bist. Ich kann mich erinnern, daß du nackt besser ausgesehen hast, und ich will nicht nur in der Erinnerung leben.«
    »Was willst du denn?«
    »Setz dich!«
    Sie tat es, und sie wunderte sich, daß ihre Knie dabei zitterten. Sonst war sie nicht so empfindlich, in diesem Fall aber sah einfach alles anders aus.
    Sie drückte sich nieder. Das Bett kam ihr plötzlich hart wie ein Brett vor, obwohl es ausgelegen war.
    Um den Mann anschauen zu können, mußte sie sich umdrehen.
    Rita fiel es schwer, und sie nahm sich vor, nicht auf all seine Wünsche einzugehen. Er hatte in der Nacht schon einiges davon angedeutet, und das würde sie auf keinen Fall machen, auch dann nicht, wenn er ihr noch einige Scheine gab.
    Eine schnelle Nummer, okay, aber keine Schweinereien, das überließ sie den Profis.
    Er grinste sie an. Sie empfand dieses Grinsen als schmierig und ärgerte sich auch, daß eine leichte Röte über ihr Gesicht floß.
    »Na…?«
    »Was willst du denn?«
    »Rate mal?« Mit einer blitzschnellen Bewegung schlug er das Bettlaken zurück.
    Wollte sie Jackson nicht sehen, hätte Rita die Augen schließen müssen, das aber tat sie nicht. Sie starrte ihn an, sie sah ihn nackt, sie sah seine Männlichkeit, das aber huschte an ihr vorbei, als wäre nichts gewesen. Etwas anderes nahm ihre

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