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0884 - Sklaven der Hölle

0884 - Sklaven der Hölle

Titel: 0884 - Sklaven der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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gestört haben. Geh, leck woanders deine Wunden. Verschwinde, und sei glücklich, denn ich schenke dir dein Leben… dein Vampirleben.« Er wartete nicht ab, sondern schritt weiter auf den Kokon zu. Die Frau blieb jedoch stehen.
    »Glücklich? Ich soll glücklich sein, sagst du? Du Vieh, du Monstrum - aus welchem Loch bist du gekrochen? Wer hat dir gesagt, du wärst der Henker der Hölle? Nun los, töte mich, wenn du kannst. Glaube nicht, ich würde es dir so leicht machen, wie mein Clan es dir gemacht hat. Ich bin aus anderem Holz geschnitzt. Na los doch - komm schon.«
    Der Ductor konnte nicht glauben, was er hörte. Sie bettelte um den Tod. Den Gefallen wollte er ihr dann gerne tun. Ansatzlos bildeten seine Lippen den wulstigen Trichter. Er würde nicht einmal die Sklavinnen ablegen müssen. Der weiße Feuerstrahl jagte direkt auf die Blutsaugerin zu.
    Doch als er bei ihr ankam, da war sie schon nicht mehr am Zielort.
    Mit unglaublicher Körperbeherrschung hatte sie sich in die Luft katapultiert - woher sie diese Kraft nahm, war jedem ihrer Zuschauer ein Rätsel. Dem Ductor nicht minder, der jetzt auch noch für seine überhastete Aktion büßen musste. Sinje-Li hatte richtig kalkuliert. Die Oberfläche des Kokons war so hart und abweisend jeder Beeinflussung gegenüber, dass sie den Feuerstrahl des Ductors reflektierte. Für Momente verlor der Graue jede Kontrolle, denn seine eigene Waffe richtete sich gegen ihn selbst!
    Er ließ die Sklavinnen fallen, hob abwehrend die Hände vor sein Gesicht. Er schrie all seine Wut hinaus. Wo war die Vampirschlampe nur geblieben? Ein zweites Mal würde sie seinem Feuer nicht entkommen können. Dafür würde er jetzt sorgen.
    »Suchst du mich, Monster?«
    Die Stimme kam aus seinem Rücken. Der Ductor wirbelte herum, so schnell das bei seiner Körpermasse nur möglich war. Am Horizont loderte noch immer das Feuer, warf unwirkliche Helligkeit um sich. Für einen winzigen Moment irritierte den Ductor die Lichtentwicklung - dann war es schon zu spät.
    Aus dem Licht heraus sah er die Gestalt der Vampirin, die rasend schnell auf ihn zu lief. Offensichtlich wollte sie ihn anspringen. Sie musste wirklich den Verstand verloren haben. Aus dem Maul des Riesen schossen die tödlichen Flammen, gebündelt wie ein Wasserstrahl, präzise gezielt.
    Doch sie verfehlten ihr Ziel. Warum? Die Antwort war einfach - Sinje-Li hatte nicht vor, den Ductor anzugehen. Als sie blitzschnell ihre Richtung ein wenig änderte, bekam der das nicht mit. Sinje-Li sprang an ihrem Gegner vorbei… knallte mit den Fußsohlen gegen den Kokon, der sie von sich schleuderte. Einen Herzschlag lang schien sie tatsächlich in der Luft zu schweben, direkt über dem Ductor, der seinen Kopf in den Nacken legte.
    Etwas schimmerte in ihren Händen, die sie nun nach schräg unten zucken ließ. Zwei winzige Blitze schienen auf den Ductor zuzufliegen. Es waren zwei Klingen, rasiermesserscharf geschliffen, an ihren Enden nadelspitz zulaufend. Und sie trafen beide perfekt in ihr Ziel.
    Aus den leeren Augenhöhlen des grauen Riesen ragten zwei zierliche Dolche, die sich tief in seinen Schädel gesenkt hatten. Der Ductor fiel wie ein Stein, schlug hart am Boden auf.
    Sinje-Li landete unsanft nahe bei ihm. Schmerzen von den hässlichen Verbrennungen hatte sie bis zu diesem Augenblick nicht verspürt, doch bei dieser Landung zuckte es heiß durch ihren Körper. Sie wollte sofort in die Höhe kommen, doch die Beine knickten ihr weg.
    Sie war nicht so vermessen zu glauben den Koloss bereits besiegt zu haben. Eine Schwäche durfte sie sich jetzt nicht leisten. Es war bereits zu spät, als sie einen zweiten Versuch startete. Das Bein des Ductors traf sie hart, schleuderte sie einige Meter über den Felsboden, als wäre sie nur ein schmutziger Lappen, den man beiseite kickte.
    Dann stand er in seiner ganzen Größe über ihr. Es war ein hässlicher Anblick, der sich Sinje-Li bot.
    Mit beiden Händen griff der Ductor in sein Gesicht, fasste die kleinen Dolchgriffe… dann zog er die Klingen aus seinen Augenhöhlen. Achtlos warf er sie beiseite. »Du bist gut, Vampirfrau, verdammt gut sogar. Darauf kannst du dir etwas einbilden. Du hast einen Ductor überrascht, ihn verwundet, zu Fall gebracht. Es ist schade um dich, das gebe ich zu, aber jetzt ist es vorbei.« Sein Mund wurde wieder zum Trichter.
    Sinje-Li schloss die Augen. Sie hatte alles versucht, mehr war einfach nicht möglich gewesen. Sinje-Li hasste es zu versagen. Zoltan Yorick hatte

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