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0885 - Kampfplatz der Bestien

0885 - Kampfplatz der Bestien

Titel: 0885 - Kampfplatz der Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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haben.
    In seinem Kopf festigten sich Bilder. Hervorgerufen durch ängstliche Gedanken und Vorstellungen. Er sah sich selbst vom Haus weggelockt, damit die Bestie freie Bahn hatte. Freie Bahn für Sally, denn sie befand sich allein.
    Nur das nicht! hämmerte er sich ein. Um alles in der Welt, nur das nicht! In seinem Kopf drehten sich plötzlich die Gedanken wie ein mächtiger Kreisel. Hinter den Schläfen tuckerte es. Der Gedanke, daß Sally etwas passiert sein könnte, machte ihn ganz verrückt.
    Sah so der Plan des Werwolfs aus?
    Ein ungewöhnliches Geräusch riß ihn aus seinen Überlegungen. Es war ein unheimlicher Laut. Vielleicht auch deshalb so unheimlich, weil ihn die Nebelschwaden noch mehr verzerrten oder auch dämpften. Jedenfalls bildete Dick sich den Laut nicht ein.
    Er ging nicht mehr weiter. Jeder Schritt hätte ihm etwas von seiner Konzentration genommen. Für ihn stand fest, daß dieses Winseln nicht von einem Menschen stammte. Es mußte der Werwolf sein, der sich in irgendeine Ecke zurückgezogen hatte.
    Aber wo?
    Es hatte keinen Sinn, auf sich selbst aufmerksam machen zu wollen. Er mußte die Kreatur finden und hatte insofern Glück, daß das Winseln nicht verstummte.
    Unter seinen Füßen wurde das graue Wintergras zusammengedrückt. Den Weg hatte er längst verlassen. Schattenhaft erschien ein Gitter vor ihm, als das wolkige Licht der Taschenlampe daran entlang streifte. Es war kein Gitter, sondern ein Zaun, der eine Weidefläche abgrenzte. An bestimmten Stellen standen die Pfosten sehr dicht zusammen, so daß sie aussahen wie ein Gitter.
    Und darin hatte sich die Bestie verfangen!
    Der Lehrer wußte es sofort, als er den klumpigen Schatten entdeckte. Er paßte nicht dazu, er bewegte sich auch, und das Winseln verstärkte sich nicht, auch als er näher an den Schatten herantrat.
    Dick Donovan kam so nahe an sein Ziel heran, daß der durch den Nebel wolkig aussehende Kegel der Lampe das Ziel erfasste, und er wußte plötzlich Bescheid.
    Das war die Bestie.
    Sie lag vor ihm, sie war hilflos, sie jammerte und winselte. Er ging noch näher heran. Nun fiel ihm die ungewöhnliche Haltung des Werwolfs auf.
    Die Bestie lag schräg auf dem Boden und dafür halbhoch, mit ausgestreckten Armen, wobei die Pranken die Gitterstäbe umklammerten, als sollten sie ihnen einen letzten Halt geben.
    Das hatten sie nicht mehr geschafft. Sie konnten das Herausrinnen des Lebens nicht mehr aufhalten. Der Werwolf lag im Sterben, falls dieser Vergleich überhaupt paßte.
    Dick war plötzlich aufgeregt. Er merkte es daran, daß seine rechte Hand zitterte, was sich ebenfalls auf den Strahl übertrug. Die Stirn hatte er in Falten gelegt, sich selbst noch geduckt, und wenig später glitt der Kegel über den Körper des Werwolfs, erfasste auch den Bereich der Kehle, und der Lehrer sah, welch einen Schaden die große Fledermaus mit ihren Reißzähnen angerichtet hatte.
    Sie hatte sich regelrecht festgebissen und gesaugt, und sie hatte mit brutaler Kraft Stücke aus dem Hals hervorgerissen.
    Die Bestie war harmlos geworden. Ihre Pranken, die noch vor kurzem getötet hatten, lagen bewegungslos auf dem Boden, ohne die Kraft zu haben, sich abstemmen zu können.
    Blut sickerte aus der Halswunde ins Fell und weiter auf den Boden.
    Dick Donovan bewegte seine rechte Hand, um direkt in die Fratze des Werwolfs leuchten zu können.
    Da stand das Maul offen. Geifer sickerte aus der linken Seite hervor. Die Augen zeigten längst nicht mehr die grausame Gnadenlosigkeit, wie Dick sie kannte. Sie waren verschleiert, als hätte jemand mit einem Pinsel darüber hinweggestrichen.
    Die Bestie lag im Sterben.
    Das Wimmern war leiser geworden. Wahrscheinlich deshalb, weil der Werwolf seinen Gegner entdeckt hatte. Zuckend bewegte sich die Schnauze, und auch die Pranken schabten über den Boden, als wollten sie ihn aufreißen.
    Dick hörte ein scharfes Bellen, drehte sich und den Strahl der Lampe gleich mit.
    Der Schatten eines Hundes huschte davon. Das Tier hatte sich heimlich herangeschlichen wie ein Aasfresser an die Beute, war aber dann erschreckt worden.
    Ebenso erschreckte sich Donovan, als die Bestie wieder ein Stück dem Boden entgegensank. Sie drückte dabei den Stab eines Gitters zur Seite, der auch brach.
    Dann lag sie auf der Seite. Den Kopf konnte sie nicht mehr bewegen, die Halswunde war zu tief. Dick dachte daran, daß ihn das gleiche Schicksal erwischt hätte wie den alten Freddy Line. Irgendwo war das Leben schon gerecht.
    Er fühlte

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