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0885 - Kampfplatz der Bestien

0885 - Kampfplatz der Bestien

Titel: 0885 - Kampfplatz der Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich sicher, dem anderen überlegen, und er dachte daran, daß es eine günstige Gelegenheit war, die Wirkung des Rosenkranzes auszuprobieren. Er holte ihn aus der Tasche hervor und sprach die Bestie dabei gleichzeitig an. »Du wirst nicht mehr leiden müssen«, flüsterte er. »Keine Sorge, ich werde dein verfluchtes Dasein verkürzen.«
    Der Rosenkranz lag jetzt frei.
    Ein altes Erbstück. Seine Freundin hatte sich nie davon trennen wollen, obwohl sie nicht eben zu den gläubigen Menschen gehörte.
    Doch in Situationen wie diesen erinnerte man sich eben wieder an die alten Gesetze, Zeichen und Talismane. Da war das Aufgeklärtsein seiner Zeit nicht mehr vorhanden, und es wurde wieder der Bogen zurück in die Vergangenheit geschlagen.
    Sogar geweiht war der Rosenkranz…
    Dick Donovan kniete neben der sterbenden Bestie. Er hatte die Lampe auf den Boden gelegt. Ihr Strahl war schräg gegen die liegende Gestalt gerichtet.
    Als er den Rosenkranz nach vorn schwang, klimperten die kleinen Perlen gegeneinander. Ihm kam es vor wie das Geläut einer fernen, wunderbaren Glocke.
    Um seinen Mund legte sich ein hartes und kantiges Lächeln. Die Augen blitzten auf. Es war wie ein inneres Luftholen vor der großen Tat. Dick hatte sich nie zuvor damit beschäftigt, und auch jetzt fürchtete er sich ein wenig davor. Doch die Bestie war verletzt, was sollte sie ihm noch antun?
    »Da!«
    Er mußte einfach reden, als er handelte und den Rosenkranz nach vorn drückte. Trotz der Verletzung hatte die Bestie etwas mitbekommen. Sie zuckte mit dem Kopf zur Seite, ein letztes Aufbäumen gegen den endgültigen Tod.
    Zu spät.
    Der Rosenkranz legte sich über ihren Kopf. Er rann an der Gestalt entlang in Richtung Hals, als wollte er sich in die Wunde hineindrücken und dort seihe Zeichen hinterlassen.
    Das Maul klaffte auf.
    Ein fürchterlicher Laut wehte in die graue, neblige Stille der Nacht hinein. Der Schrecken des Todes, das Erkennen der Bestie, daß es keinen Ausweg mehr gab, und der Schädel des Werwolfs zuckte, als wäre er von harten Stromstößen erschüttert worden.
    Dann kippte er auf den Rücken.
    Und genau dort, wo der Rosenkranz auf seinem Hals lag, da fingen die Reste der Haut an zu brennen. Da huschten plötzlich kleine blaue Flammen in die Höhe, wobei der nahe am Ziel hockende Mann keine Hitze spürte.
    Statt dessen schaute er zu, wie der Schädel der Bestie vom Hals an zu einer schwarzgrauen Masse zusammenschmolz und die Augen zu einer weichen, wabbeligen Masse wurde, die allmählich auslief und in zwei Strömen über den Rest des Gesichts rann.
    Auf irgendeine Art und Weise war Dick Donovan auch froh, vom Nebel umwallt zu sein. So bekam er nicht überdeutlich und detailgetreu mit, wie sich die endgültige Vernichtung der Bestie abspielte.
    Er fürchtete nur um seinen Rosenkranz, zog ihn wieder an sich und betrachtete ihn so genau wie möglich.
    Seine Befürchtungen bestätigten sich nicht. Der Rosenkranz war heil geblieben.
    Dick Donovan atmete auf und erhob sich gleichzeitig. Er stand, und seine Beine zitterten. Schweiß bedeckte sein Gesicht. Die Zunge lag in seinem Hals wie ein grauer Pelz. Er schlug die Hände vor sein Gesicht und konnte es kaum fassen, daß es ausgerechnet ihm gelungen war, ein derartiges Monster zu vernichten.
    Plötzlich mußte er lachen, während er nach vorn torkelte und sich dabei mit einer Hand am Zaun festhielt. Er schüttelte den Kopf, er lachte, griff dann ins Leere, als er das Ende des Zauns erreicht hatte, was er aber zu spät bemerkte.
    Dick fand sich am Boden wieder, den Rosenkranz umklammert, das Gesicht verzerrt und naß, als wäre es mit Wasser besprüht worden, aber es zeigte trotz allem den Triumph, den er empfand, weil der Mensch diesmal über das Böse gesiegt hatte.
    Es gab noch die ausgleichende Gerechtigkeit. Die Menschen mußten nur fest daran glauben, dann konnte alles wieder in die Reihe kommen. Es war einfach wunderbar, dies zu wissen, und als er aufstand, da schnellte sein rechter Arm mit der zur Faust geballten Hand nach vorn, als wollte er durch einen Schlag ein vor ihm stehendes Nebelmonster zu Boden wuchten.
    Geschafft!
    Er hatte es geschafft! Er hatte gesiegt! Er hatte das Unmögliche möglich gemacht. Er…
    Das Heulen hörte er trotzdem…
    Es lag plötzlich wie eine unheimliche akustische Decke über dem Ort und nahm Dick einen Teil seines Triumphs. Er hatte eine Bestie erledigt. Aber die anderen waren noch da. Sie lauerten, sie warteten ab, und er wußte nicht, wie

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