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0885 - Kampfplatz der Bestien

0885 - Kampfplatz der Bestien

Titel: 0885 - Kampfplatz der Bestien
Autoren: Jason Dark
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muß jemand geben, der…«
    An meiner Seite schlurfte ein Schatten vorbei. Eine Person, die sich in einen weiten Mantel gehüllt hatte. Ob sie uns gesehen hatte oder nicht, das hatten wir nicht herausfinden können. Jedenfalls waren wir von ihr nicht zur Kenntnis genommen worden.
    Das änderte sich bald, denn ich stieg aus und lief hinter der Gestalt her.
    Als ich sie am rechten Arm berührte, hörte ich einen leisen Frauenschrei, dann drehte sich die Gestalt, und ich blickte in ein Gesicht mit großen Augen, in dem der Schrecken eingemeißelt stand. »Geh weg!« keuchte die Person. »Geh weg, Unhold!«
    Ich redete beruhigend auf sie ein, erzählte, daß ich Polizist war und mein Freund ebenfalls. Suko hatte nichts mehr im Wagen gehalten. Er wurde ebenso mißtrauisch von der Frau beäugt wie ich.
    »Was wollen sie hier?« wurden wir gefragt.
    Ich antwortete allgemein. »Können Sie sich das nicht denken? Sie wissen, was hier vorgefallen ist?«
    Ich hatte genau ins Ziel getroffen, denn die Frau antwortete.
    »Dann wollen Sie auch Freddy sehen?«
    »Ja.«
    Im faltigen Gesicht zeigte sich ein Lächeln ab. »Es ist zu spät. Es ist zu spät.« Sie lächelte weiter, und es wirkte irgendwo auch verloren.
    »Viel zu spät für Freddy und für uns. Dick Donovan hat es uns gesagt, und er wird es uns jetzt zeigen, denn er hat den Toten in das alte Spritzenhaus geschafft. Dort sollen wir ihn sehen, um erkennen zu können, was noch auf uns zukommt.«
    »Nehmen Sie uns mit?«
    Die Frau überlegte. »Was soll mir passieren? Ich bin über siebzig und Witwe. Mein Leben liegt hinter mir. Kommen Sie, wenn Sie das Grauen erleben wollen.«
    Es waren starke Worte, und wir waren gespannt, ob sie letztendlich auch zutrafen.
    Wir ließen die Frau vorgehen, die um ihren Körper einen alten Mantel gehängt hatte, der oben schmal und unten weit geschnitten war, und die Person aussehen ließ wie eine Gestalt aus dem vergangenen Jahrhundert.
    Suko und ich trieben uns beileibe nicht zum erstenmal in diesen einsamen Orten herum. Wieder einmal erlebten wir die typische Atmosphäre der Furcht und Bedrückung, die uns umgab und die einfach nicht abreißen wollte.
    Die Häuser schienen verlassen zu sein. Man hatte hin und wieder noch das Licht brennen lassen. Die helleren Grüße sahen so fern aus.
    Es war keine Nacht, aber der Nebel hatte doch wieder zugenommen und alles dichter werden lassen. Die Realität war vorhanden, nur hatte sie ihre Konturen verloren. Die Häuser »schwammen« auf dem Boden. Aus manchen Schornsteinen stiegen träge Rauchschwaden. Sie brachten den Geruch von Kohle und verbranntem Holz mit, bevor sie eins mit dem Nebel wurden.
    Obwohl die Frau uns mitnahm, hielt sich ihr Vertrauen uns gegenüber in Grenzen. Von einer irrealen Gefahr hatte sie nichts erwähnt, und wir sahen auch weder einen Vampir noch einen Werwolf durch die Straßen geistern.
    Noch war Zeit, uns einige Informationen zu holen. Suko und ich verständigten uns mit Blicken und hatten wenig später die Frau in die Mitte genommen.
    Sie erschreckte sich nicht mal, ging stur weiter und hörte Sukos erste Frage. »Wer war Freddy?«
    »War?« murmelte sie. »Ja, da haben Sie recht. Er ist tot.«
    »Wer brachte ihn um?«
    »Das weiß wohl keiner. Sollte es einer wissen, wird er sich hüten, es bekannt zugeben.«
    »Warum?«
    »Weil es so schrecklich ist. Freddy wurde auf grausame Art und Weise getötet. Man riß ihm den Hals auf. Man hat ihn regelrecht zerfetzt. Es war einfach grauenhaft.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter. Wir sind keine Zeugen gewesen. Der Lehrer Dick Donovan hatte ihn an seinem Haus gefunden, und er hat auch dafür gesorgt, daß er in das Spritzenhaus geschafft wurde. Vielleicht weiß er mehr. Es ist gut möglich, aber wir haben nicht gewagt, ihn zu fragen.«
    »Ist er auch anwesend?«
    Die Frau nickte, während sie ging. »Natürlich. Er wird uns wohl erklären, was vorgefallen ist, denn wir ahnen einiges, können aber nicht genau sagen, was in Fieldham vor sich geht.«
    Sie marschierte weiter. Ich fing Sukos Blick auf. Ihm fielen keine Fragen mehr ein, so wollte er, daß ich sie stellte. »Sagen Sie, Madam, könnte es sein, daß sich Fremde in diesem Ort herumtreiben? Ist das möglich? Wurden sie vielleicht gesehen?«
    Wir hörten sie kratzig lachen. »Ja, das kann schon stimmen. Aber keiner von uns weiß etwas Genaueres. Niemand hat sie gesehen, auch ich nicht. Wir alle haben unsere Vermutungen.«
    »Und wie lauten die?«
    »Das Böse ist da.
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