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0885 - Kampfplatz der Bestien

0885 - Kampfplatz der Bestien

Titel: 0885 - Kampfplatz der Bestien
Autoren: Jason Dark
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haben? War er möglicherweise ein Raumschiff, eines, das bisher noch nicht mal identifiziert worden war? Eines, das einfach nur aus einer Scheibe bestand?
    Vielleicht war es auch ein Ding, das sich verwandeln konnte. Das andere Formen annahm. Wer konnte denn schon sagen, wie die Bewohner anderer Planeten aussehen?
    Niemand, alles war Spekulation.
    Aber nicht bei mir, dachte Donovan. Nicht bei mir! Er wunderte sich darüber, daß er seine linke Hand bewegte und zum Schloß führte. Er drückte den roten Knopf.
    Der erste Schritt war getan. Der Sicherheitsgurt gelöst und aufgerollt.
    Und der zweite?
    Donovan wußte genau, wie er aussehen würde. Er würde die Tür öffnen und aussteigen. Dabei wollte er das nicht, doch seine Neugierde war stärker. Oder gab es da noch eine andere Kraft, die ihn lenkte? Mit Bestimmtheit konnte er nichts sagen, und er würde sich auch nicht länger ins Bockshorn jagen lassen, nein, nicht er!
    Deshalb öffnete er die Tür.
    Kalte Luft erwischte seinen gesamten Körper. Dick schnupperte.
    Er wollte wissen, ob sie anders roch. Vielleicht nach Elektrizität oder nach Ozon, aber davon war nichts zu spüren. Es war die kalte klebrige Nebelluft, die ihn umfing, als er sein Bein ausstreckte, über das Trittbrett hinwegglitt und sich dann neben dem Opel auf den Boden stellte.
    Nichts war geschehen.
    Nichts hatte sich in seiner Umgebung verändert, denn auch der Boden blieb, wie er war. Kein Zittern, kein Vibrieren, kein Rumoren in der Tiefe. Nur eben die absolute und unheimliche Stille, als wäre sie von Bäumen und Büschen eingefangen worden, um nie losgelassen zu werden.
    Hätte es eine Chance gegeben, rechts oder links an der Lichtscheibe vorbeizufahren, Dick hätte sie wahrscheinlich genutzt. Aber das war nicht möglich, er hätte schon in einem Panzer sitzen müssen.
    Und den Weg zurück zu seinem Schüler wollte er auch nicht mehr fahren. Außerdem zog es ihn nach vorn, und als er tief Atem holte, hatte er den Eindruck, die Luft trinken zu können.
    Durch den Nebel hatte er die Entfernung zu der bleichen Scheibe nicht schätzen können. Sie konnte dreißig, zwanzig oder auch nur zehn Yards entfernt sein. Konnte er das Rätsel lösen?
    Spürte er das große Zittern in sich? Das Beben? Die Furcht vor dem Tod? Er hatte so etwas gefühlt. Ungewöhnlicherweise war das jetzt verschwunden, und nur seine Neugierde war gewachsen.
    Die graue Figur stand innerhalb der Scheibe wie gemalt. Donovan konzentrierte sich darauf, und dann, als er näher herangekommen war, stellte er fest, um wen es sich dabei handelte. Es war ein Wolf.
    Der Schatten war ein Wolf!
    Donovan saugte die Luft ein und schloß für einen Moment die Augen. Wieder schoß ihm eine Geschichte durch den Kopf, denn er dachte an den Mann im Mond.
    Kinder erzählten sich oft davon. Sie sahen den alten Mann, der gebeugt das Holz auf dem Rücken schleppte. Aber sie hatten nie einen Wolf gesehen, der aufrecht auf seinen Hinterpfoten stand und den Kopf sowie die Schnauze in den Himmel reckte.
    Das aber sah er!
    In seiner Kehle hatte sich der Schleim festgesetzt. Er spürte hinter der Stirn den Druck des Blutes, das sich erwärmt hatte. Er fror nicht mehr, diesmal war ihm der Schweiß aus den Poren gedrungen, und er merkte, wie er ihm in schmalen Bächen von der Stirn her abwärts lief.
    Seine Schritte wurden langsamer. Zögernder. Das Licht, nein, die Scheibe blendete ihn. Er glaubte, daß Teile der Helligkeit in seinen Kopf eindrangen und seine eigene Gedankenwelt übernehmen wollte. Die Kälte klebte nur mehr auf seinem Rücken, an den anderen Körperteilen war sie bereits verschwunden, und seine sowieso schon trägen Bewegungen wurden noch langsamer und stoppten plötzlich, als er sah, was sich in der Scheibe abspielte.
    Dort bewegte sich das Tier!
    Der Atem kratzte in Donovans Hals. Er fühlte sich wie vor den Kopf geschlagen. Für einen Moment schwankte die Scheibe hin und her, und der Lehrer wischte über seine Augen, überzeugt davon, sich selbst ein Trugbild geschaffen zu haben.
    Es war keine Einbildung gewesen.
    Das Tier lebte.
    Der Wolf hatte seine Lage verändert und stand jetzt auf allen vieren innerhalb der Scheibe. Aber hinter ihm, wo es eigentlich klar und hell sein mußte, zeigte sich das Gesicht einer Frau.
    Donovan sah es schattenhaft, dennoch sehr klar, und er hatte den Eindruck, daß dieses Gesicht nur ihn anstarrte, nichts und niemanden sonst in seiner Umgebung.
    Nur ihn… ihn!
    Er hielt den Atem an. Plötzlich wollte er
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