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0885 - Kampfplatz der Bestien

0885 - Kampfplatz der Bestien

Titel: 0885 - Kampfplatz der Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Haut aufgeschlitzt. In mein Hemd war das Blut gesickert, aber es sah alles schlimmer aus, als es in Wirklichkeit war. Suko kam zu mir und streckte mir seinen Arm entgegen.
    Ich faßte nach seiner Hand und ließ mich in die Höhe ziehen. Mein Grinsen klebte verzerrt um die Lippen, ich wollte etwas sagen und brachte nur mühsam und undeutlich das Wort »Danke« hervor. Als ich stand, reichte mir Suko ein Taschentuch, mit dem ich das Kinn und auch die Lippen abtupfte.
    Immer wenn ich an die Zentren der Wunde geriet, zuckte ich unter den Schmerzen zusammen. Aber ich war nicht außer Gefecht gesetzt, und wenn ich den Mund etwas schief hielt, konnte ich auch sprechen.
    »Sie ist weg?«
    »Ja, John. Das Licht auch. Es hat sie beschützt. Fenris hat sie nicht geopfert.«
    »Das war anzunehmen.« Ich drehte den Kopf, weil ich sehen wollte, was mit den Werwolf en und Vampiren geschehen war, die sich hier auf der Lichtung zum Kampf getroffen hatten.
    Okay, sie waren noch da, aber nicht mehr so, wie ich und Suko sie erlebt hatten.
    Wir sahen sie auf dem Boden liegen, als wären sie tief ins Gras abgetaucht. Es waren keine normalen Körper mehr, die von den Nebelschleiern umweht wurden. Vampire und Werwölfe hatten sich gegenseitig zerrissen und sich letztendlich auch gegenseitig umgebracht. Leblose Wesen, Reste nur mehr, an manchen Stellen naß vom eigenen Blut. Hin und wieder sahen wir ein Zucken, das durch einen eingerissenen oder zerrissenen Flügel lief, aber dieses Zucken hatte nichts zu bedeuten. Es war nicht mehr als ein Reflex.
    »Und wer hat jetzt gewonnen?« fragte ich, obwohl ich die Antwort schon wußte.
    »Keiner. Weder Mallmann noch Morgana. Es war der erste Versuch, denke ich.«
    »Das glaube ich auch. Ein Abtasten, dann Gewalt gegen Gewalt. Ich denke mir, daß beide Seiten beim nächsten mal raffinierter vorgehen werden.« Dann hob ich die Schultern. Zuviel wollte ich mit meiner dicken und schmerzenden Lippe auch nicht sprechen. »Im Prinzip können wir zufrieden sein, und besonders die Menschen hier in Fieldham.«
    »Du sagst es, John.«
    Ich wollte nicht mehr länger am Ort des Geschehens bleiben. »Laß uns gehen, Suko, denn ich kenne jemand, der auf eine derartige Nachricht bestimmt zitternd wartet…«
    Damit hatte ich recht gehabt, denn als wir zum Haus des Lehrers zurückkehrten, da hatte es Dick Donovan wieder nicht in seinen vier Wänden gehalten. Er stand vor der Tür, er sah uns aus dem Nebel wie zwei Geister auftauchen, traute sich aber nicht, uns entgegenzulaufen. Da ich ein Taschentuch gegen meine schmerzende Lippe hielt, bat ich meinen Freund Suko, das Reden zu übernehmen.
    Die erste Frage aber stellte der Lehrer. Es klang mehr wie ein erleichterter Schrei. »Sie leben?«
    »Ja, warum nicht?«
    »Aber ich dachte…«
    Suko lachte ihn an. »Außer einigen Schrammen ist uns nichts passiert. Sie brauchen sich keine Gedanken mehr um Werwölfe und Vampire zu machen. Die Zeit der Bestien ist vorbei.«
    Er konnte nicht sprechen. Er reagierte anders. Der Lehrer schämte sich seiner Tränen nicht, was ihn uns so menschlich und auch sympathisch machte.
    Vor uns betrat er das Haus, und einen Jubelschrei konnte er nicht unterdrücken.
    Der war ihm auch zu gönnen…
    ENDE des Zweiteilers

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