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0885 - Kampfplatz der Bestien

0885 - Kampfplatz der Bestien

Titel: 0885 - Kampfplatz der Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weißt genau, daß ich es nicht akzeptieren kann, Morgana. Wir sind Feinde. Ich bin angetreten, um die magische Pest zu bekämpfen, und dazu gehören auch deine Werwölfe.«
    »Es geht nicht darum, was du denkst, Sinclair. Du hast dich in ein Spiel eingemischt, das ich nicht unterstützen kann. Es ist allein meine Sache, was hier geschieht.«
    Ich hatte meine Sicherheit längst wieder zurückgefunden und fragte: »Ist es tatsächlich deine Sache?«
    »Ja.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Gib die Menschen auf! Du wirst sie sowieso nicht retten können, Sinclair.«
    Ich lächelte. »Du brauchst sie, nicht wahr? Aber du bist dir deiner Sache nicht sicher. Es ist etwas passiert, daß dir nicht passen kann, Morgana. Und das habe ich herausgefunden.«
    »Ach ja? Was denn?«
    »Es kam euch jemand dazwischen. Jemand, der nicht so aussah wie ihr, der allerdings im weitesten Sinne zu euch gehört. Oder sollte ich mich geirrt haben, als ich den Vampir sah, der deinen Werwolf angriff?«
    Ich spekulierte jetzt, denn genau hatte ich den Kampf zwischen den beiden nicht beobachtet, aber ich hatte durchaus aus den Spuren lesen können. Die waren deutlich genug gewesen.
    An ihren Augen erkannte ich, daß ich ins Schwarze getroffen hatte. Sie blinkten für einen Moment auf, und plötzlich sah die Scheibe aus, als wollte sie sich nach innen wölben. Morgana drang nicht in das Zimmer ein, sie blieb draußen. Ihre Gestalt wurde auf einmal sehr klar, sie hob sich sogar von dem hellen Licht deutlich ab. Ich sah nicht nur ihre Augen wie zwei kalte, böse Spiegel, auch die Haut war zu sehen, und zum erstenmal bekam ich mit, daß Morgana Layton keine Kleidung trug. Sie war nackt, obwohl sie angezogen aussah. Das aber lag an ihrem weichen und gleichzeitig dichten Fell, das den Körper bedeckte und etwa in Höhe ihrer Brüste abnahm, so daß die Schulter und das Gesicht von ihm nicht bewachsen waren.
    Beide sahen so menschlich aus. Und irgendwo beschrieb das auch ihren Charakter. Sie war noch immer so etwas wie eine Mischung aus Mensch und Bestie, handelte aber eher im Sinne ihres Beschützers Fenris, also mehr wie ein Werwolf.
    »Es ist nicht dein Spiel, Sinclair!« erklärte sie. »Verschwinde, denn weder du noch dein Freund haben das Recht, sich darin einzumischen. Ich allein werde es mit meinen Helfern durchstehen. Ich werde die andere Seite zurückschleudern, die versucht hat, mich in meiner Macht zu beschränken. Die es einfach nicht einsehen will, daß es neben ihr auch andere gibt, die etwas zu sagen haben.«
    »Dann meinst du die Vampire?«
    »Ja!«
    »Endlich eine klare Antwort, Morgana!« rief ich ihr entgegen.
    »Wunderbar, denn nun sehe ich klar. Vampire gegen Werwölfe. Aber nicht nur das, Morgana. Ist es nicht letztendlich auch ein Kampf zwischen zwei Personen, die nach der Macht streben? Zwischen dir auf der einen und dem Anführer der Vampire auf der anderen Seite? Ich brauche da nur einen Namen zu erwähnen. Will Mallmann! Oder soll ich Dracula II sagen?«
    Ich erwartete ihre Antwort, die auch prompt erfolgte. »Ja, du hast recht, Sinclair. Es geht nicht nur um mich, sondern auch um ihn. Er will nicht, daß wir nebeneinander existieren. Er hat sich seine Welt erschaffen. Er haust in der Vampirwelt und schmiedet dort seine Pläne. Er ist derjenige, der immer wieder nach Möglichkeiten sucht, sein Reich zu erweitern. Wir stören ihn dabei. Werwölfe und Vampire haben die gleichen Wurzeln, und Mallmann denkt, uns so besser bekämpfen zu können. Das weiß ich, und ich habe die Fehde angenommen.«
    »Also schickst du deine Werwölfe gegen Mallmanns Vampire?«
    »Ja. Deshalb habe ich sie mir damals ausgesucht. Ich brauchte Helfer, die noch nicht sofort zu Werwölfen würden. Ich füllte sie mit dem kalten Licht des Mondes, das unser aller Lebenselixier ist, aber nur ich wußte, daß die Verletzungen nicht alle geheilt waren. Es war nur eine Heilung auf Zeit. Zur richtigen Stunde würde die Saat aufbrechen, und sie ist aufgebrochen. Der Kampf hat begonnen, der Kampf wird entscheiden, und es ist allein eine Sache zwischen Vampiren und Werwölfen. Nichts für euch, Sinclair. Aber ich kenne dich«, fuhr sie fort. »Ich weiß, daß du so leicht nicht nachgeben wirst, wahrscheinlich gar nicht. Du missachtest jede Warnung. Auch meine Worte hier wirst du vergessen. Es kann aber sein, daß du zwischen den Fronten zerrieben wirst. Wenn ich ehrlich sein soll, hoffe ich sogar darauf. Ich hätte es gern und hier mit dir ausgefochten. Es ist mir

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