0886 - Welt der Suskohnen
nicht. Man kann sie -nach Ansicht der Roboter - den Suskohnen nur lebend übergeben, wenn man sie einfriert. Auf diese Weise altern sie nicht. Die Suskohnen können dann entscheiden, was mit den Gefangenen geschehen soll. Die Roboter glauben also, somit Fehler vermieden zu haben."
„Aber die Gefangenen sind längst tot."
„Ich weiß. Die Roboter wissen es nicht. Deshalb müssen wir die anderen so schnell wie möglich finden und dann von hier verschwinden."
„Oder wir müssen den zentralen Computer finden und ausschalten, um diesen Irrsinn endlich zu beenden."
„Das wäre eine Möglichkeit."
Ein Transportband führte weiter nach oben. Die Männer krochen darauf nach oben und untersuchten die anderen Räume des Gebäudes, fanden jedoch keine weiteren eingefrorenen Gefangenen. „Warum haben die Roboter uns nicht mitgenommen?" fragte Plondfair. „Ich kann mir das nicht erklären."
„Ich schon", antwortete Rhodan. „Vermutlich sind sie sich bei uns noch nicht sicher, ob wir heimgekehrte Suskohnen sind oder nicht. Deshalb sind wir ja hier auf Sainderbähn. Wir wollen herausfinden, wie die Suskohnen waren. Sie könnten einer ihrer Nachfahren sein, und ich habe ebenfalls gewisse Merkmale, so daß man mich in die Gruppe derer einordnen kann, die Suskohnen sein könnten."
„Das würde bedeuten, daß die Roboter uns jetzt beobachten."
„Genau das. Ich glaube aber nicht, daß es erfolgversprechend wäre, sich direkt an die Roboter zu wenden. Sie werden unseren Befehlen nicht gehorchen, solange sie uns nicht als Suskohnen akzeptiert haben. Und sie werden uns erst akzeptieren, wenn wir uns so verhalten, wie sich nach den eingespeicherten Informationen Suskohnen verhalten würden."
Plondfair blieb stehen. Sie hatten den letzten Raum des Gebäudes untersucht. „Wie würden sich Suskohnen denn verhalten?" fragte er hilflos. „Vermutlich so wie wir jetzt auch. Sie würden sich in der Stadt umsehen, um sich davon zu überzeugen, daß Sainderbähn noch ihre Welt ist und nicht die eines anderen Volkes. Ich glaube nicht, daß wir beiden etwas von den Robotern zu befürchten haben."
„Es sei denn, daß wir einen Fehler machen und ihnen damit beweisen, daß wir keine Suskohnen sind."
„Ein solcher Fehler wäre tödlich", sagte Rhodan. 5.
Lew Merley gähnte hinter der vorgehaltenen Hand. Er hatte Bereitschaftsdienst in der Hauptleitzentrale der SZ-1 und hielt sich mit vier weiteren Raumfahrern in der Zentrale auf. Das genügte, um im Notfall schnell genug reagieren zu können.
Doch mit einer einschneidenden Änderung der Lage und einer eventuell notwendigen Flucht rechnete niemand.
Am Funkleitpult leuchtete ein Ruflicht auf.
Merley setzte sich in einen Sessel und drückte eine Taste. Einer der Bildschirme vor ihm erhellte sich. Das Gesicht Rhodans zeichnete sich darauf ab. „Ich muß mich kurz fassen", sagte Rhodan. „Wir haben gewisse Schwierigkeiten, die eine Funkpause notwendig machen. Wir melden uns wieder."
Bevor Lew Merley etwas sagen konnte, schaltete Rhodan ab. Der Bildschirm wurde milchig, und aus den Lautsprechern kam ein eintöniges Rauschen. „War das Rhodan?" fragte Lishano, der an den Ortungsgeräten saß und den Raum überwachte. „Ja", antwortete Merley zögernd. „Es war Rhodan."
„Was ist denn?" fragte der Ortungsoffizier. „Du sagst das so eigenartig. Bist du dir deiner Sache nicht sicher?"
„Doch, doch", erwiderte Merley. „Natürlich. Ich habe ja sein Bild gesehen."
„Aber die Sache ist dir nicht geheuer. Wieso? Hat er etwas gesagt, was nicht in Ordnung ist?"
Lew Merley wurde von Sekunde zu Sekunde unsicherer. Er ließ die Aufzeichnung zurückfahren und spielte sie ab. Lishano kam zu ihm und blickte ihm über die Schulter. „Ich muß mich kurz fassen", ertönte es aus den Lautsprechern. „Wir haben gewisse Schwierigkeiten, die eine Funkpause notwendig machen. Wir melden uns wieder."
„Und was stört dich daran?" fragte Lishano. „Das ist doch alles in Ordnung. Rhodan will nur, daß wir den Mund halten. Wahrscheinlich kommt es für ihn darauf an, daß er aus dem Verborgenen heraus arbeiten kann.
Wenn wir ihm mit Funksprüchen dazwischenkommen, machen wir die Leute auf ihn aufmerksam, die nichts davon merken sollen, daß er da ist. Ist doch klar. Oder?"
Lew Merley erhob sich. „Klar ist, daß wir bei solchen Einsätzen sowieso den Mund halten", erwiderte er heftiger, als er eigentlich wollte. „Ich frage mich nur, warum Rhodan sich extra meldet, um uns das zu
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