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0887 - Das Horror-Pendel

0887 - Das Horror-Pendel

Titel: 0887 - Das Horror-Pendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gittergang. Allein. Er fühlte sich auch allein und trotzdem wie unter einer Kontrolle stehend, denn andere Mächte und Kräfte wirkten auf ihn ein.
    Das Haus wollte ihn. Es wollte ihn schlucken wie ein Ofen den Kuchen. Es brauchte ihn, es brauchte Leben, und während er ging, hörte er die dumpfen Schläge in seinem Kopf, als läge hinter den imitierten Mauern ein gewaltiges Herz, das ununterbrochen pochte, wobei sich dessen Echos in seinem Kopf trafen.
    Er ging den normalen Weg mit kleinen Schritten. Seine Hände glitten über das kalte Metall hinweg, und Hollmann spürte die kleinen Eiskristalle über seine Flächen schaben und auch schmelzen.
    Dann stand er vor der Tür!
    Schwarz war sie. Schon tagsüber sah sie dunkel und unheimlich aus. Jetzt, in der Nacht, war sie noch finsterer, kaum zu erkennen.
    War sie verschlossen?
    Sie hätte verschlossen sein müssen, das wäre normal gewesen, aber sie war es nicht. Hollmann hatte bereits den Arm angehoben, als er dicht vor sich das Knarren hörte, und beide Flügel bewegten sich nach innen.
    Heinz Hollmann war willkommen – willkommen im Schrecken des Psycho-Hauses.
    Er trat ein…
    ***
    Der Taxifahrer schrieb die Quittung, reichte sie dem neben ihm sitzenden Fahrgast, der einen kurzen Blick darauf warf und die Summe auf fünfundzwanzig Mark aufrundete.
    »Danke.«
    »Keine Ursache.«
    Harry Stahl bekam das Wechselgeld in die Hand gedrückt, stieg aus, was einfach war, denn der Portier des vornehmen Hotels »Atlantic« hielt ihm die Tür auf und gleichzeitig seinen grauen Zylinder gut fest, denn es wehte eine steife Brise.
    »Sie haben Gepäck, mein Herr?«
    »Einen Koffer – Moment.« Das gute Stück, es stammte noch aus alten DDR-Zeiten, stand auf dem Rücksitz. Stahl öffnete die Tür, übergab, den Koffer einem herbeieilenden Pagen, der ihn die Treppen hinauftrug, auf die Drehtür zu, hinter der die Halle des Hotels lag. Eine andere, eine gediegene Welt, in der das Leben nach einem perfekten Rhythmus ablief, wie es sich für ein Hotel der Extraklasse geziemte.
    Harry Stahl wurde an der Rezeption freundlich begrüßt, und er erklärte, daß auf seinen Namen ein Zimmer reserviert worden war.
    »Einen Moment bitte, ich schaue nach.« Die freundliche junge Frau mit den blonden Haaren warf einen Blick auf den Bildschirm, drückte ein paar Tasten, nickte, zog die Anmeldung hervor, die bereits ausgefüllt ausgespuckt worden war und von Harry nur noch unterschrieben werden mußte.
    Er erhielt seinen »Schlüssel«, eine Codekarte, außerdem ein kleines Informations- und Begleitheft, das in jede Hemdtasche paßte. Man wünschte ihm in Hamburg einen angenehmen Aufenthalt, doch Harry hatte noch eine Frage.
    »Für mich ist nicht zufällig eine Nachricht hinterlassen worden?«
    »Leider nein, mein Herr.«
    Er lächelte. »Ich bin froh, das man noch nichts von mir will. Dann habe ich noch etwas Zeit für mich.«
    »Das freut mich.«
    Die beiden Fahrstühle lagen hinter ihm. Er brauchte sich nur umzudrehen und wenige Schritte zu gehen, um sie zu erreichen.
    Der Page hielt sich an seiner Seite. Er trug den Koffer und fuhr mit Harry Stahl hoch in den vierten Stock, wo das für ihn reservierte Zimmer lag.
    Harry Stahl war beeindruckt, als er den Lift verließ, ein mit wertvollen Teppichen ausgelegtes Foyer betrat, von dem die breiten Gänge abzweigten.
    Die beiden Männer mußten sich nach links wenden. Zu beiden Seiten sah Harry die hell gestrichenen Türen, die großen Ölgemälde an den Wänden, Zeugen der Stadtgeschichte, große Persönlichkeiten. Alle Gemälde hatten etwas mit dem Meer und der Schiffahrt zu tun, denn dieses Hotel, auch das weiße Schiff an der Alster genannt, hatte schon vor Jahrzehnten betuchte Passagiere beherbergt, die eine Atlantikpassage gebucht hatten.
    Der Page öffnete ihm die Zimmertür, stellte den Koffer ab und kassierte ein Trinkgeld. Er verabschiedete sich mit einem Lächeln und mit freundlichen Worten.
    Harry Stahl war allein und schaute sich um. Man hatte ihm sogar ein Doppelzimmer gegeben, sehr nobel von der Firma, für die er seit einigen Monaten arbeitete.
    Er wußte nicht genau, wer hinter der Organisation steckte. Jedenfalls hatte sie etwas mit der Regierung zu tun, aber nichts mit dem Job des Kommissars, den er früher, vor und nach der Wende, ausgeübt hatte. Später hatte man ihn reingelegt, es war zu einer Suspendierung gekommen, und da wäre der Kommissar fast abgerutscht, bis ein gewisser Gregor Schmidt bei ihm aufgetaucht war und

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