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0889 - Der Robot-Vampir

0889 - Der Robot-Vampir

Titel: 0889 - Der Robot-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Glenda zu. »Ich sehe mir unseren Freund aus der Nähe an.«
    »Gib nur acht…«
    »Klar, das läuft.«
    Ich bewegte mich auf ihn zu. Diesmal zeigte ich ihm das Kreuz. Sehr langsam drückte ich es aus meiner Fausthoch - und…
    Ja, dann geschah etwas, mit dem ich nicht zurechtkam. Ich hatte schon viel erlebt, aber so etwas nicht.
    Plötzlich entstand um den Vampir herum ein unheimliches Heulen. Da schien ein Orkan losgebrochen zu sein. Das Heulen war einfach schrecklich anzuhören. Es umtoste die Gestalt, es zerrte und riß an ihr, es packte zu, riß sie in die Höhe, als wäre sie von einem Sog umwirbelt worden, und ich schaute zu, wie der Killer in die Höhe jagte und dabei immer kleiner wurde.
    Er schrumpfte vor unseren Augen zusammen, aber nicht, weil er so hoch in den Nachthimmel stieg und eine große Distanz zwischen uns ließ, er wurde einfach kleiner, drehte sich dabei - und war im nächsten Augenblick nicht mehr zu sehen.
    Ich starrte dorthin, wo ich ihn gesehen hatte. Dann wechselte ich meine Blickrichtung, kontrollierte mein Kreuz, aber auch dort konnte ich keinen Grund erkennen. Es hatte sich nicht verändert. Es war normal geblieben, keine Reaktion.
    Glenda bewegte sich auf mich zu. Ihre Tritte knirschten leise. »Verstehst du das, John?«
    »Nein«, flüsterte ich, »bei allen Heiligen und Schutzpatronen, ich verstehe gar nichts mehr.«
    »Ich auch nicht«, gab sie zu.
    ***
    Chief Inspector Tanner und seine Truppe waren noch nicht verschwunden. Sie standen aber dicht davor. Mein Rufen erreichte Tanner, bevor er in seinen Wagen steigen konnte. Er drehte sich um, sah mich näher kommen und ging mir entgegen.
    »Und ich habe gedacht, ihr wärt schon verschwunden«, sagte er mit knarriger Stimme.
    »Das wollten wir auch.«
    »Aber…?«
    »Uns kam der Killer dazwischen.«
    Tanner hatte etwas sagen wollen und seinen Mund bereits geöffnet gehabt. Jetzt kriegte er ihn nicht mehr zu. Er staunte, er schluckte, er schüttelte den Kopf, er wußte überhaupt nicht mehr, was er noch sagen sollte und klemmte sich erst eine seiner halben Zigarrenhälften zwischen die Lippen.
    »Feuer?« fragte ich.
    »Bin Nichtraucher.«
    »Aha.«
    Die Zigarre wanderte von einem Mundwinkel in den anderen. Manche Leute machten das mit einem Streichholz. Tanner aber schaffte es mit der Zigarette. Er bewegte die Stirn und legte seine Haut daraufhin in ein faltiges Muster. »Ich höre.«
    »Du mußt mir aber glauben.«
    Böse schielte er mich an. »Habe ich das nicht schon immer getan?«
    »Mit Abstrichen.«
    »Rede schon.«
    Ich tat ihm den Gefallen. Ob er mir glaubte oder nicht, ich sah es ihm nicht an, aber er ballte seine Hände zu Fäusten, und in den Augen loderte die kalte Wut. Er schaute auch dorthin, wo sich das Ereignis abgespielt hatte, zu sehen war allerdings nichts.
    »Soll ich dir das glauben, John?«
    »Deine Sache.«
    Er nahm die halbe Zigarre aus dem Mund, warf sie zu Boden und zertrampelte sie. »Ja, verdammt, ich glaube dir. Ich werde dir glauben, weil mir nichts anderes übrigbleibt.«
    »Ist die Tote schon weg?«
    »Ja.«
    »Schade.«
    »Warum?«
    »Ich hätte sie gern noch geprüft, das habe ich vorhin vergessen. Aber es läßt sich nachholen.«
    »Du wirst auch alt - oder?«
    »Kann man das vermeiden?«
    »Nein, leider nicht.« Er tippte mich mit dem Finger an. »Aber du hast es mal wieder geschafft, John.«
    »Was und womit?«
    »Du hast mich um meine abendliche Ruhe gebracht. Ich habe nämlich das Gefühl, daß wir beide in den folgenden Stunden noch voneinander hören werden.«
    Ich lächelte ihm ins Gesicht. »Weißt du was, Tanner? Das kann durchaus eintreten.«
    Daraufhin zeigte er mir ein trauriges Gesicht und verdrehte die Augen. »Aber laß mich um Himmels willen noch meinen Gänsebraten essen, sonst wird meine Frau ihn verschenken.«
    »Beeil dich lieber.«
    »Ich könnte ihn dir auch ins Schauhaus bringen.«
    »Danke, darauf kann ich verzichten.« Ich nickte ihm zu, drehte mich um und nahm Glenda mit.
    Diesmal behinderte niemand unsere Arbeit.
    ***
    Es gibt einige Orte auf dieser Welt, die ich nicht mag. Dazu gehören leere, zugige Bahnhöfe, Krankenhäuser, Wüsten, feuchtheiße Dschungel, und auch Schauhäuser. Deshalb hoffte ich, daß wir uns dort so kurz wie möglich aufhalten würden.
    Glenda hatte sich umgezogen. Es war sehr schnell gegangen, ich hatte den Wagen nicht mal verlassen. Sie trug jetzt einen dicken Pullover, Jeans und eine Wolljacke. Was wir im Park erlebt hatten, konnte sie noch immer

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