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089 - Das Heer des Untoten

089 - Das Heer des Untoten

Titel: 089 - Das Heer des Untoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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nicht mehr benutzt worden.
    „Schätze, wir können es uns gemütlich machen, wenn wir schon hier sind", meinte einer der Herren, den Dorian nicht kannte.
    „Da haben Sie recht, Williams", stimmte Mr. Sykes zu. Gemeinsam säuberten sie den Tisch und die Stühle. Sie zogen die alten Vorhänge auf, was allerdings den Raum nicht viel heller machte, und entzündeten die alten Kerzen auf dem Tisch.
    Während die Anwesenden Platz nahmen, sah Dorian sich im Zimmer um. Wie in den anderen Räumen waren die Möbel sehr alt, aber ohne ein merkliches Zeichen von Verfall. In einem der deckenhohen Schränke standen Porzellan und Kristall, silberne Karaffen, kostbare, bemalte Vasen. Die Dinge schienen so alt, daß ihr Wert nicht abzuschätzen war. Ungeahnte Schätze mochten sich in diesem Haus befinden, Dinge, die seine Sammlung okkulter Dinge ungemein bereichern würden. Allein die kleinen Statuen, die Mother Goose einst als Homunculi des Paracelsus bezeichnet hatte, die Gemälde in diesem Zimmer - mit Gesichtern, die seine langsam erwachenden Erinnerungen aus vergangenen Existenzen aufwühlten, als kenne er die Männer und Frauen, die unbekannte Maler so meisterhaft festgebannt hatten.
    Nach einer Weile setzte er sich zu den anderen an den Tisch und nahm an ihrem Gespräch teil. Er erfuhr, daß Williams, ein rundlicher Vierziger, ein Anwesen in der Nähe des ehemaligen Internats besaß. Der vierte Herr, ein Mr. Bedford, der jüngste von allen, berichtete, daß er nicht zum erstenmal hier war, sondern bereits einen Sommer in dieser Gegend verbracht hatte. Eine der Frauen war Mrs. Sykes, die Dorian nie gesehen hatte. Die dritte war Mrs. Bedford, die ihren Mann begleitete.
    Dorian stellte sich selbst vor. Nun erst erkannten ihn Sykes, Jeffers und Miß Carter wieder. Jeffers schien sehr betroffen von diesem Wiedersehen.
    „Daß Sie auch hier sind, Hunter, bestätigt meine Vermutung", sagte er mit blassem Gesicht.
    „Und die wäre?" fragte Sykes.
    „Daß wir alle aus einem bestimmten Grund hier sind."
    Die anderen sahen ihn beunruhigt an. Nur Dorian nickte.
    „Wissen Sie nicht, warum Sie hier sind?" fragte er.
    „Um ehrlich zu sein - nein", stellte Jeffers fest. „Ich lebe jetzt in London. Seit zwei oder drei Jahren nehme ich mir vor nachzusehen, was aus all dem geworden ist. Diesmal hat es geklappt…" Er zuckte die Schultern. „Kein Zwang. Eher Neugier."
    „Und Sie, Miß Carter?"
    „Mrs. de Mille", korrigierte sie nervös. „Nein, ich hatte keinen besonderen Grund, außer einem nostalgischen Bedürfnis, diese häßliche Gegend wiederzusehen, in der ich den größten Teil meines Lebens vergeudet habe." Es klang verbittert.
    „Und Sie, Mr. Sykes?"
    „Ich bin hier, weil ich in diesem Haus viele Bücher für meinen Laden gekauft habe und weil ich eine Nachricht erhalten habe…" Aber er wich Dorians Blicken aus bei diesen Worten, und der Dämonenkiller hatte das Gefühl, daß Sykes mehr wußte, als er zugeben wollte.
    „Wie ist es mit Ihnen, Williams?" fragte Dorian.
    „Ich war mit dem Wagen unterwegs, aber ich hatte eine Panne." Er lachte unsicher. „Hört sich jetzt komisch an. Aber es ist ein alter Wagen, an dem ich ständig herumbastle. Dann sah ich diese Leute von der Busstation kommen. Und weil ich Mr. Jeffers wiedererkannte, ging ich ein Stück mit, obwohl ich im allgemeinen, wie alle Hiesigen, dem Haus und der alten Hexe aus dem Weg gehe. Aber dann kam das Gewitter, und ich dachte - sieh mal nach der Kleinen, die hier so verwahrlost aufwächst… Sie haben sie ja gesehen."
    Dorian nickte. „Wie alt ist sie?"
    „Vierzehn war sie im Februar. Als sie kleiner war, kam ich öfter her, um nach ihr zu sehen. Ich bin Arzt, wissen Sie. Aber die Kleine wurde nie krank. Sie besuchte keine Schule, und es wundert mich, daß sie nicht trübsinnig wurde, obwohl sie hier doch immer allein ist. Die alte Mrs. Ormion kümmert sich kaum um das Kind. Die Kleine ist nicht dumm. Sie ist recht aufgeweckt. Einmal waren die Behörden hier, wegen der Schule. Das wurde dann geregelt, und Mrs. Sykes kam regelmäßig ins Haus, um das Mädchen privat zu unterrichten."
    „Sind Sie auch Lehrer?" fragte Jeffers überrascht.
    „In vielen Dingen", erwiderte Sykes ausweichend.
    Mr. und Mrs. Bedford war es sichtlich unangenehm, über ihre Gründe zu sprechen, die sie veranlaßt hatten hierherzukommen. Aber sie versicherten, daß es sich um strikt private Motive handle, die nichts mit denen der anderen zu tun hatten. Mrs. Sykes gab an, nur ihren

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