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089 - Diener des Satans

089 - Diener des Satans

Titel: 089 - Diener des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Al Frederic
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Gegenkurs.
    Sofort ließen die Dämonenvögel von ihr ab. Ihr fürchterliches Bellen hörte auf, und sie flogen nur noch dicht über der Wasseroberfläche hin und her.
    Patricia überlegte, ob sie eine List anwenden sollte und probierte es.
    Mühselig versuchte sie, einen weiten Bogen zu schlagen und doch noch zu dem Dorf zu gelangen, dessen Lichter sie jetzt auf glimmen sah.
    Die Falken gingen wieder zum Angriff über und hackten nach dem Mädchen. Da gab Patricia den Widerstand auf und drehte um. Sie steuerte auf Kilkea House zu.
    „Ihr Bestien“, klagte sie, „wer hat euch bloß verhext?“
    Die Nachtfalken antworteten mit häßlichen Lauten. Täuschte sich Patricia, oder lachten sie sie aus?
    Die Dämonenvögel dirigierten sie zum Anlegesteg. Dort wartete schon Mulkenny. Er griff nach dem Bug der Schaluppe und zog sie zu sich heran.
    „Aussteigen“, befahl er.
    „Na los, Schätzchen, wir tun dir nichts, wenn du brav bist“, fügte die fette Frau mit falscher Freundlichkeit hinzu.
    Ginny, Louisa und Marion standen abseits. Ihre Gesichter waren unnatürlich blaß und ihre Mienen stumpf.
     

     
    Camargo Alvis hatte Cork um 16.45 Uhr erreicht. Er hatte eine Viertelstunde gebraucht, bis er von der Abfertigungshalle des Flugplatzes zur Wagenvermietung gegangen war und die Formalitäten für den Verleih erledigt hatte. In Irland nahm man sich Zeit.
    Der Portugiese wurde immer unruhiger.
    Die Zeiger seiner Armbanduhr zeigten fast 18.00 Uhr, als er Killarney erreichte. Er hatte einen silberblauen MGB mit V-8-Motor genommen. Aber trotz des schnellen Wagens kam er nur schlecht voran. Er bedachte die schlechten Straßen Irlands mit einigen Verwünschungen in seiner Muttersprache.
    Faha Court. Der Mann mit dem schwarzen Vollbart besuchte das Seminar. Dort waren die Fenster nicht mehr erleuchtet. Nur der Pförtner saß in einem gemütlichen kleinen Glasgehäuse. Er war der einzige, der sich um diese Zeit noch in dem Gebäude aufhielt.
    „Ich suche Mr. Brian Gonella“, sagte Alvis, nachdem er sich vorgestellt hatte. Er besaß ein gutes Namensgedächtnis. Keine Einzelheit aus Louisa Valremys Bericht am Telefon hatte er vergessen.
    „Mr. Gonella wohnt im Zentrum“, erwiderte der Pförtner, „ich denke aber, daß Sie ihn um diese Stunde im Bürgerkeller treffen können. Versuchen Sie’s mal.“
    Camargo Alvis bedankte sich. Er sprach Englisch fast so gut wie Französisch.
    Schnell fand er den Weg zur größten Kneipe von Faha Court. Er stellte den silberblauen MG in einer Seitengasse ab, betrat das Lokal und erkundigte sich beim Wirt nach dem Seminarleiter. Der Wirt deutete auf einen der hinteren Tische. Alvis ging auf den gut und geschmackvoll gekleideten Mann zu, dem er ein paar Fragen stellen wollte.
    Gonella plauderte mit Kollegen. Er nahm aber bereitwillig mit dem Portugiesen an einem Nebentisch Platz. Alvis bestellte zwei Glas Guinness-Bier.
    „Miß Louisa Valremy hat mich gerufen“, begann der Schwarzbärtige, „ich befasse mich beruflich mit Psychologie und Psychoanalyse, mit Parapsychologie und Kriminalistik. Was heute morgen im Kursus vorgefallen ist, weiß ich. Ich hätte aber gern noch einmal von Ihnen gehört, wie sich die Geschichte abgespielt hat. Vor allem: wie verhielt sich Marion Dowling, wie sah sie aus? Je mehr Darstellungen ein Mann wie ich sammelt, desto besser kann er aus den einzelnen Teilen ein Bild zusammensetzen.“
    „Sie sind Privatdetektiv?“
    „Nicht direkt. Ich bin einer der wenigen Leute, die sich mit ausgefallenen Ereignissen beschäftigen.“ Alvis lächelte, um Gonellas Argwohn zu zerstreuen. Dieser Seminarleiter war sehr auf sein Ansehen und auf das Renommee seines Instituts bedacht. Die bösen Ahnungen des Portugiesen hätten ihn sicherlich in hellen Schrecken versetzt. Also umging er die direkte Frage. Er wollte keine langen Erklärungen abgeben und auch nicht erzählen, daß er tatsächlich eine Lizenz als Privatdetektiv besaß und einen internationalen Waffenschein. Ohne diese Voraussetzungen hätte er den Astra-Revolver nicht durch die Flughafenkontrolle gebracht.
    Er sagte nur: „Miß Dowling wird nicht gesucht. Seien Sie beruhigt. Sie hat sich nichts zuschulden kommen lassen.“
    „Außer heute“, fügte Brian Gonella empört hinzu, „denn das, was sie mir und dem Seminar geboten hat, war wirklich unerhört.“ Dann ließ er eine genaue Schilderung folgen.
    Camargo Alvis hatte den Eindruck, daß einiges an der Darstellung des selbstbewußten Mannes übertrieben

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