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089 - Diener des Satans

089 - Diener des Satans

Titel: 089 - Diener des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Al Frederic
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Verschwinden… ich weiß nicht…“
    „Du meinst, es spukt?“
    „Unsinn. Vielleicht haben die Dicke und ihr Mann eine abartige Veranlagung. Ich habe einen Freund aus Brest angerufen. Er heißt Camargo Alvis und versteht etwas von diesen Dingen. Heute oder morgen trifft er ein. Ich schätze, er wird alles Denkbare unternehmen, um Marion und möglicherweise auch uns zu helfen.“ Sie wunderte sich über ihre Ruhe, als sie diese Worte aussprach. „Auf Wiedersehen, Pat.“
    Louisa stieg die Stufen hinab.
    Sie wartete noch, bis Patricia Hemphill die Empfangshalle durchquert hatte. Dann stieß sie die Verbindungstür auf, lief durch die Küche – und prallte fast mit Ginny zusammen.
    Das krausköpfige Mädchen trug nur Slip und BH. Sein Körper war mit Striemen übersät; aber das war nicht das Schlimmste. Louisa Valremy starrte entsetzt auf die Feuermale, die ihre Beine verunstalteten.
    „Du mußt es auch trinken“, sagte die Irin und lächelte, „es bleibt dir keine Wahl.“
    „Ginny, sag mir die Wahrheit – was ist geschehen?“
    „Komm mit mir. Ich zeige dir den Keller.“
    „War Marion auch dort?“
    „Ja.“
    „Mich kriegen die nicht.“ Louisa drehte sich um und wollte aus der Küche laufen, aber Ginny Pearse hielt ihre Freundin an den Hüften fest.
    Louisa schrie und wehrte sich gegen den harten Griff des Mädchens. Aber Ginny entwickelte ungeahnte Kräfte. Die Französin konnte sich nicht vorstellen, daß sie schon immer so gewalttätig gewesen war. Es gab kein Entrinnen.
    Louisa konnte sich nicht dagegen wehren, daß sie in den feuchten Keller hinab geschleppt wurde. Sie rammte Ginny ihren Ellenbogen in die Magengrube, aber die Krausköpfige lachte nur.
    Das Mädchen aus der Bretagne entfesselte sein ganzes Temperament. Selten hatte es so gewettert und geflucht, selten so gewöhnliche Worte gebraucht.
    Mit ihrem Geschrei lockte sie jedoch nur Marion Dowling an, die an ihrer hilflosen Lage sogar noch Vergnügen fand. Ihr Gelächter wurde um so bösartiger, je näher sie Dalton Mulkenny, seiner fetten Frau und dem Folterbett kamen.
    „Auch dich machen wir zur Hexe“, sagte der Grauhaarige.
    „Du kannst dir aussuchen, ob dir die Peitsche oder die Zange lieber ist“, fügte Brigid hinzu.
    Und Mulkenny erklärte ihr, was Nedo ihm aufgetragen hatte.
    „Ginny! Marion!“ schrie Louisa. „Sie haben euch eine Bewußtseinsdroge verabreicht. Gibt es denn nichts, was euch zur Besinnung bringen kann?“
    Ginny und Marion blickten sie verständnislos an, ihre Gesichter waren blaß und ohne Ausdruck.
    Louisa schluchzte. Camargo hat mich gewarnt, erinnerte sie sich reuevoll, er besitzt einen sechsten Sinn für Gefahr. Hätte ich bloß auf ihn gehört und wäre vorsichtiger gewesen.
    Aber wer konnte denn ahnen, daß die Mulkennys…
    „Ich wehre mich nicht“, sagte sie tapfer, „gebt mir das Zeug zu trinken. Ihr braucht mich nicht zu quälen.“
    Dabei dachte sie nur: hoffentlich gelingt es Patricia zu fliehen.
    Sie nahm die Ampulle aus Mulkennys Hand. In diesem Moment hörte sie Marions Stimme: „Patricia hat den Auftrag, wegzulaufen. Ich habe gehört, wie sich die beiden auf dem Korridor unterhielten. Wir müssen sie daran hindern!“
    Louisa verlor alle Hoffnung.
    Sie wollte noch etwas rufen, aber sie hatte das Elixier bereits getrunken. Sofort trat die Wirkung ein. Das Gemurmel des Satanswesens drang an ihr Ohr. Der Hexenpakt war besiegelt.
    Die Französin verstand den Sinn der Worte ungefähr.
    In der Bretagne wurde eine gälische Mundart gesprochen, die der irischen sehr ähnlich war.
     

     
    Patricia Hemphill hatte nervös die Zeiger ihrer Armbanduhr beobachtet. Fünf Minuten waren verstrichen. Aber Louisa hatte sich nicht wieder gezeigt.
    Die Engländerin lief los. Ihr Herz schlug bis in den Hals hinauf. Zwar war sie eine gute Läuferin und traute sich durchaus zu, bis nach Faha Court zu gelangen. Aber sie konnte sich vorstellen, daß die Mulkennys nach ihr suchen würden – was immer ihre Absichten waren.
    Patricia hetzte deshalb vom Kilkea House aus direkt zum Seeufer. Sie schwang sich in die Schaluppe und stieß sich mit einem Ruder vom Steg ab. Ihre Hände zitterten, als sie nach den Holzgriffen faßte. Dennoch gelang es ihr, sich zu konzentrieren und in die Riemen zu legen. Das Boot war leicht. Rasch steuerte sie auf die Mitte des Sees hinaus.
    Natürlich führte von hier aus kein Weg nach Faha Court. Aber im Seminar hatte sie am Nachmittag einiges Interessante über die Umgebung

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