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0891 - Fu Longs Rückkehr

0891 - Fu Longs Rückkehr

Titel: 0891 - Fu Longs Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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Menschen als Sklaven gehalten und die von Vampiren beherrscht wurde. Doch die Menschen schienen nicht geduckt, nicht angegriffen und schon überhaupt nicht verängstigt zu sein.
    Es war Tanera und Ling leicht gefallen, eine Arbeit zu finden, und es war auch nicht schwierig, sich mit den Menschen in dieser Stadt anzufreunden. Auch wenn es ihnen am Anfang widerstrebt hatte, als Dienstmädchen irgendwo anzufangen, nach einigen Tagen des Durchstreifens der Stadt hatten sie eingesehen, dass es sinnvoller war, sich hier an die örtlichen Gegebenheiten anzupassen. Krieger wurden nicht gebraucht. Das Kämpfen, bewachen und alles andere besorgten hier in Choquai die Tulis-Yon oder die Vampire selbst, da war für Amazonen kein Platz. Nicht, dass das Tanera und Ling besonders gefallen hätte.
    Besonders der Job als Kellnerin in einer der Schänken der Stadt war ihnen zuwider, doch nach einigen Tagen, in denen man ihnen nur wenig gesagt hatte, weil sie so herrisch auftraten, fügten sich Tanera und Ling in ihr Schicksal. Sie wollten nicht auffallen, es war nicht Sinn der Sache, dass sie schon so bald als mögliche Aufrührer und Spione aus der Stadt geworfen wurden. Untertauchen und unauffällig bleiben war angesagt. Und Tanera hatte der vor Wut darüber schäumenden Ling zu Recht gesagt, dass sich der Kampfgeist auch so zeigen könne.
    Der Wirt, Wen Pu, bei dem sie sich schließlich als Serviermädchen eingenistet hatten, hatte sich nicht einmal über ihren etwas seltsamen Aufzug gewundert, mit dem die beiden Amazonen bei ihm vorgesprochen und um Arbeit gebeten hatten - selbst Amazonen schienen in dieser Stadt keine Seltenheit zu sein. Überhaupt waren magische Wesen in dieser Stadt nichts Ungewöhnliches. Sie kamen und gingen - und nur eines wurde von ihnen verlangt: Sich in Frieden in die hier herrschende Gesellschaftsordnung zu fügen.
    Diese Ordnung hatte, so hatte die geschwätzige kleine Gemüseputzerin Wen Pus den beiden neugierigen Amazonen verraten, der chinesische Gelehrte Fu Long eingeführt, als er die Stadt vor vielen Jahren übernommen hatte. Die Mädchen waren verwundert - Fu Long war doch ein Vampir!
    Doch er schien Wert darauf zu legen, hier eine Enklave für alle magischen Wesen zu schaffen - ein Bestreben, dass den Bewohnern gefiel, dass aber den Amazonen recht seltsam vorkam. Derartiges kannten sie von Stygia und ihrer Heimat, den Schwefelklüften, her nicht. Die Amazonen selbst waren zwar eine eingeschworene Gemeinschaft, und jede Frau, die sich im Kampf bewährte, hatte nichts von den anderen Kriegerinnen zu fürchten und die gleichen Rechte wie jedes Mitglied der Gemeinschaft, aber keiner Amazone wäre es je eingefallen, diese Rechte auch anderen zuzugestehen, Männern beispielsweise oder Dämonen oder Kranken.
    Doch hier in dieser Stadt, die ein wenig an ein chinesisches Freilichtmuseum erinnerte, ohne dass die Bewohner so altmodisch wirkten, war das anders. Jeder galt gleich, das fing bei der kleinen Küchenhilfe Wen Pus, Mai, an und schien sich bis zum derzeitigen Herrn der Stadt, dem Vampir Fu Long, hinaufzuziehen.
    Tanera und Ling hatten sich am Anfang noch ruhig und zurückhaltend benommen. Wer konnte schon ahnen, was von diesen Eindrücken, die sie hier schon bei ihren ersten Streif zügen durch die kleine Stadt bekommen hatten, richtig oder falsch war? Aber dazu waren sie ja eigentlich auch nicht hier. Sie sollten herausfinden, was es mit Fu Long auf sich hatte, ob er die Macht in den Schwefelklüften an sich reißen wollte - was die Fürstin der Finsternis vermutete - oder ob er wirklich einfach nur Rache an Lucifuge Rofocale üben wollte; so, wie er behauptet hatte.
    Und die Amazonen taten das, weil die Fürstin der Finsternis ihr Volk so leben ließ, wie sie wollten. Auf der Erde hatten sie das nie gekonnt.
    Beinahe jeden Abend erstattete eines der beiden Mädchen denn auch Bericht bei Tigora. Stygia hatte den Amazonen schon vor längerer Zeit die Macht gegeben, zwischen den Dimensionen hin und her zu springen. Das hatte sie natürlich nur aus Eigennutz getan, denn es hatte sich herausgestellt, dass Amazonen in der Hölle durchaus nützlich waren, esaber noch sinnvoller war, wenn man sie auch außerhalb der Schwefelklüfte einsetzen konnte.
    Aber die Kontrolle gab sie nicht ganz aus der Hand. Keine der Amazonen, selbst die Anführerin nicht, wusste, ob die Fürstin der Finsternis nicht auch die Macht hatte, selbst jederzeit in das Geschehen einzugreifen.
    Erstaunlicherweise erwies sich auch das

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