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0891 - Fu Longs Rückkehr

0891 - Fu Longs Rückkehr

Titel: 0891 - Fu Longs Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
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herunter. Ihr Besuch war überhaupt nicht gelaufen wie gedacht - und sie fragte sich, was Stygia zu den Worten des Vampirs wohl sagen würde.
    Fu Long erwiderte den Blick gelassen.
    »Gibt es noch etwas, Amazone? Du kannst, wenn du willst, hier Quartier beziehen. Es wird sicher noch ein Raum bei den Dienern frei sein, in dem du und deine Gefährtin wohnen können. - Oder wollt ihr auch weiterhin Gemüse bei Wen Pu putzen und die Zähne zusammenbeißen, wenn euch ein Gast einen Klaps auf euer Hinterteil gibt?«
    Fu Long versuchte, nicht amüsiert auszusehen, als er sah wie sich eine Mischung aus Erstaunen und Furcht auf dem Gesicht der jungen Frau breit machte.
    »Geh jetzt«, sagte er leidenschaftslos und rollte sein Buch wieder auf.
    Er fühlte noch einen Augenblick den verwirrten Blick des Mädchens auf sich ruhen, bevor ihm leise Schritte sagten, dass sie sich entfernt hatte.
    ***
    Jetzt fehlte nur noch ein Tulis-Yon.
    Nur einer noch. Die anderen Opfer, die Vampire und drei Tulis-Yon, die Lucifuge Rofocale mit einem Zauber betäubt hatte, lagen schon hier in dieser abgelegenen Höhle.
    Es fehlte noch einer, dann konnte er das Ritual im Tempel des Kuang-Shi, in dem der Vampirdämon seinen ewigen Schlaf schlief, wecken und mit vier Tropfen seines Blutes einen neuen Blutstein herstellen. Lucifuge Rofocale war sicher, wenn es erst so weit war, dann war auch der uralte Wolfsdämon auf seiner Seite. Dann würde es ein Leichtes sein, für andere Verhältnisse zu sorgen! Zwei Fliegen mit einer Klappe. Dann habe ich Fu Long besiegt und gleichzeitig die Möglichkeit, diese Tochter der Nachgeburt einer räudigen Ziege, Stygia, loszuwerden!
    Er sah auf einen der schwebenden, bewusstlosen Wolfsmenschen. Der blasse Mond, der in fünf Tagen voll sein würde, beschien die Wesen, die unter dem Bann Lucifuges standen. In dem kränklich aussehenden Licht hätte jemand, der die Szenerie betrachtet hätte, sehen können, wie aus dem gehörnten, riesengroßen Dämon mit hautartigen Flügeln ein Tulis-Yon zu werden schien - graues Fell wuchs auf der schwarzbraunen Haut, lange Fangzähne wuchsen, Klauen sprossen aus den Händen.
    Nur wenige hätten die Macht gehabt, die alte dämonische Gestalt hinter dem jetzt im blassen Mondlicht stehenden Tulis-Yon zu sehen, der sich abwandte und den Hügel hinunter in Richtung Stadt lief.
    ***
    »Es ist Zeit«, meinte Fu Long, der in seinem Hof neben dem Pfingstrosenstrauch saß und im Schein einer Lampe gelesen hatte. Er klappte den schweren Folianten zu, der aus der Bibliothek des Kuang-Shi stammte und nickte seinem Haushofmeister zu, der sofort loseilen wollte, um seinem Gebieter die Ausgehkleider zurechtzulegen.
    »Nein, bleib, Liang. Ich werde das anbehalten, was ich trage, meine Kriegerkleidung.«
    Der Blick des alten Liang ruhte besorgt auf dem Vampir. »Herr, ich bin der Ansicht, dass du Begleitung brauchst.«
    Fu Long zögerte für einen Moment. »Nun gut, es soll aber keiner von meiner Familie sein oder von meinen Untertanen. Hol die beiden Amazonen. Schnell.«
    Fu Longs Haushälter verneigte sich kurz und eilte davon.
    Der Vampir ging im Kopf seinen Plan noch einmal durch. Hatte er auch nichts vergessen? Den Hong Shi in der Tasche? Er hatte in den letzten Wochen so viel wie irgend möglich gelesen, hauptsächlich Folianten und alte Schriftrollen aus Kuang-Shis umfassender Bibliothek der Magie und der Dämonologie, aber auch vieles, was ihm die teuflischen Archivare bei seinem Besuch mitgegeben hatten.
    Diese Archivare waren begeistert gewesen, als er in den Katakomben, die sie bewohnten und in denen sie arbeiteten, aufgetaucht war. Er hatte seinen Ekel vor den rot schimmernden Wänden, die zu leben schienen und vor dem abstoßenden, stinkenden Äußeren dieser wolfsähnlichen Kreaturen, die auf den ersten Blick irgendwie den Tulis-Yon ähnelten, beiseite geschoben und ihnen einige wertvolle Manuskripte verehrt.
    Nie hätten die Archivare von jemandem, der sie fand, so ein Geschenk bekommen, noch hatten sie es erwartet, aber dass er diese Bücher mitgebracht hatte, hatte sie Fu Long gegenüber so loyal, wie es irgend möglich war, werden lassen.
    Fu Long dachte schmunzelnd an das Gespräch mit Asmodis zurück.
    Es war gut gewesen, sich mit dem uralten Dämon in Verbindung zu setzen - ihm hatte er den Tipp mit der geheimen Bibliothek der Hölle und dass Lucifuge Rofocale sie hin und wieder aufsuchte, zu verdanken. Diese Verbindung hatte sich in der Tat als nützlich erwiesen.
    Es ist immer

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