Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0891 - Fu Longs Rückkehr

0891 - Fu Longs Rückkehr

Titel: 0891 - Fu Longs Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
Vom Netzwerk:
Situation und die Szenerie vollkommen geändert.
    ***
    Die Tulis-Yon saßen an der Seite und hatten kaum begriffen, was sich vor ihren Augen abspielte.
    Ihr unbekannter Gefährte, der, der sie aus dem Joch dieses unwürdigen Vampirs hatte befreien und sie neuen Zeiten hatte entgegenführen wollen, hatte den Frevler, der das Ritual gestört hatte, nicht auf der Stelle zu Staub werden lassen! Und dieser Frevler sollte ihr Meister sein!
    Ein paar von ihnen heulten zornig auf, als sie sahen, dass die Feuerschlangen, mit denen ihr Gefährte diesen Wurm hatte fesseln wollen, wirkungslos am Körper des Vampirs verloschen. Und jetzt zog ihr Meister, dem sie sich nur unterwarfen, weil er sonst auch sie vernichtet hätte, eine Waffe. Eine große Lanze, an deren Seite eine scharfe, sichelförmige Klinge angebracht war - es war ein Shuang Gao, eine Doppelhakenlanze, eine alte chinesische Waffe, deren Handhabung eine gewisse Fertigkeit in Kung Fu voraussetzte.
    »Er hat sie von der Wand genommen!«
    »Es ist eine Waffe Kuang-Shis, unseres wahren Meisters!«, heulten einige der noch da sitzenden Tulis-Yon auf. »Wir müssen diesen Ketzer töten, der uns unsere wahre Bestimmung verweigert!«
    Doch einer der ihren hielt sie zurück.
    »Wartet! Noch hat der Vampir den Blutstein. Und es ist der einzige Blutstein, der existiert. Wir müssen überleben, oder der Vampir löscht uns alle aus! Unsere Art wird nicht mehr sein. Das darf nicht passieren!«
    Knurrend blieben die Wolfsköpfigen stehen und starrten auf den Vampir, der jetzt langsam auf ihren Kampfgefährten zugegangen war.
    Mit einem Mal sauste das Shuang Gao auf den Tulis-Yon vor dem Opfergefäß nieder. Zwei kleinere Gliedmaßen wirbelten durch die Luft und blieben vor den Gruppe der aufheulenden Tulis-Yon liegen, scharfer, metallischer Geruch erfüllte mit einem Mal die Luft.
    Ein bekannter Geruch.
    Der nach Blut.
    Die Tulis-Yon spürten, wie ihr Blutdurst ins Unermessliche wuchs.
    Sie brauchten Blut. Sie brauchten Kampf, jetzt, sie mussten jemanden zerreißen, jemanden töten, sein Blut trinken…
    Doch bevor sie ihrem Gefährten, der sie in die Freiheit hatte führen wollen, zu Hilfe eilen konnten, verwandelte sich dieser vor ihren Augen.
    Vor ihnen stand kein werwolfähnliches Wesen mehr.
    Vor ihnen stand ein hünenhafter dunkelhäutiger, gehörnter Dämon mit nacktem Oberkörper, funkelnden roten Augen und weiten Schwingen, der vor Schmerz aufbrüllte und den Tempel in seinen Grundfesten erzittern ließ.
    Verwirrt wichen die Tulis-Yon zurück…
    ***
    »Wollten wir nicht eine Antwort haben, worum es diesem Vampir hier ging?«
    Tanera war hinter eine der Säulen am Eingang des Allerheiligsten zurückgewichen. Ihr war mit einem Mal extrem schwindlig und übel geworden, als sie offen in das Allerheiligste geblickt hatte - und in diesem Moment fiel ihr etwas ein, was Mai ihr erzählt hatte: Kuang-Shi hatte diese Wirkung auf Menschen. Manchmal auch auf Dämonen. Man sagte sich, dass die dämonischbösartige Aura des Wolfsdämons so stark war, dass jedem schlecht wurde, der nicht etwas Ähnliches besaß. Wer Böses in sich trug, auf den hatte diese Aura die gegenteilige Wirkung: Sie stimulierte ihn und wirkte wie ein Aufputschmittel. Für Tanera war das Grund genug für das Verhalten der Tulis-Yon. Sie wirkten extrem unruhig. Doch sie wagten nicht, Fu Long oder die riesenhafte geflügelte Gestalt des Lucifuge Rofocale wirklich anzugreifen.
    Wahrscheinlich, weil er den Blutstein hat, dachte Tanera.
    Sie wunderte sich nur, wie die Aura Kuang-Shis sogar im Schlaf des Dämons derart stark sein konnte. Sie beschloss, das im Bericht an Tigora keinesfalls unter den Tisch fallen zu lassen.
    Ling, die hinter einer anderen Säule stand und den Griff ihres Schwertes umklammert hielt, warf einen kritischen Blick auf ihre Schwester. »Und wenn er das alles nur inszeniert hat, um die Fürstin in die Irre zu führen?«
    »Ein bisschen viel Aufwand«, meinte Tanera gereizt.
    »Vielleicht sollten wir eingreifen«, flüsterte Ling.
    »Nein. Tigora sagte, wir sollen nur die Wahrheit herausfinden. Und was mich angeht - ich werde mich ganz sicher nicht einmischen, wenn sich hier ein Vampir mit dem Höllenfürsten und elf dieser Wolfswesen persönlich anlegt. Ich werde hier bleiben, bis ich weiß, wer von den beiden den Kampf überlebt hat. Dann werden wir zu Tigora und unserem Stamm zurückkehren und alles wahrheitsgemäß erzählen, und nichts weiter.«
    Ling zuckte mit den Achseln und wandte sich

Weitere Kostenlose Bücher