Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0891 - Fu Longs Rückkehr

0891 - Fu Longs Rückkehr

Titel: 0891 - Fu Longs Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred H. Rückert
Vom Netzwerk:
auch nach wie vor seine Absicht ist. Fakt ist, dass jeder der Verschwundenen einmal Dienst im Hause des Meisters und Herrn tat. Aber das geht uns auch alles nichts an, hörst du?«
    Kaum hatte sich Wen Pu wieder nach vorn in den Gastraum begeben, da trat Mai auf die Amazone zu und meinte vertraulich: »Da hat er recht. Und wer weiß, was unser Herr da vorhat. Ich vertraue ihm. Vielleicht sind das alles Verräter, die uns Menschen wieder versklaven wollen! Man weiß ja, dass Vampire nicht aus ihrer Haut heraus können. Wahrscheinlich will uns der Herr nur vor ihnen schützen.«
    »Ihr scheint eurem Herrn wirklich bis ins letzte zu vertrauen«, erwiderte Tanera.
    »Das tun wir. Es gibt keinen Grund, warum wir das nicht tun sollten. Der alte Haushofmeister des Gebieters sagt, dass es Fu Longs größtes Bestreben sei, wieder zu einem Menschen zu werden. Der Meister hasst sein Leben als Vampir. Er steht eben auf unserer Seite!«
    ***
    Tigora trat in den Audienzsaal der Fürstin der Finsternis und warf sich vor der schönen, gehörnten Frau auf dem Knochenthron auf den Boden.
    »Herrin, ich habe Nachricht von meinen Frauen in Choquai.«
    »Das wurde aber auch Zeit!«, knurrte Stygia und schickte einen Blitz aus ihren Fingerspitzen auf eine Gruppe der zeternden Flugaffen, die sich um den Leichnam eines Gefangenen balgten, den sie zu ihrem Vergnügen gerade getötet hatte. Kreischend stoben die Flugdämonen auseinander und ließen dabei Stücke der Leiche zu Boden fallen.
    »Ruhe da drüben! Ich habe einen Gast hier. - Also, was haben deine Kriegerinnen zu berichten, Amazone?«
    »In Choquai verschwinden in letzter Zeit Vampire. Das schürt die Unruhe unter den Bewohnern der Stadt. Es gehen Gerüchte um, Fu Long wolle wieder zum Menschen werden, und dass er deshalb versuche, die Vampire, die die Menschen gern wieder angreifen würden, zu beseitigen.«
    Stygia sah Tigora an und versuchte, die Puzzlestücke an die richtige Stelle zu setzen.
    »Willst du damit sagen, dass Fu Long gegen die Hölle und für die Menschen arbeitet? Dass er Lucifuge Rofocale deshalb aus dem Weg schaffen will und dass seine angebliche Rache nur vorgeschoben ist?«
    Tigora verneigte sich wieder. »Fürstin, ich gebe nur wieder, was meine Kriegerinnen herausgefunden haben. Es sind Vampire, schwarzblütige Wesen, in einer Stadt vermisst worden, in der angeblich Menschen und Schwarzblütige friedlich nebeneinander leben. Es verschwinden immer wieder Vampire oder Menschen aus Choquai, die dort nicht mehr leben wollen, es gibt auch Unglücksfälle, doch es scheint nur Vampire zu betreffen. Und nur solche, die erklärtermaßen ihren Blutdurst nicht mehr im Zaum hatten.«
    »Dann könnte das der Grund sein, warum Fu Long gegen Lucifuge Rofocale vorgehen wollte. Er will als Vampir Punkte auf seinem weißen Konto sammeln, wie dieser verräterische Vassago.« Stygia stand auf und schrie vor Wut auf. »Das hat mir gerade noch gefehlt. Noch so einer, der vergessen hat, was Loyalität heißt!«
    Tigora zögerte ein wenig, aber als Stygia sich nicht mehr weiter äußerte, wagte sie einen Einwand. »Aber Fürstin, wenn dieser Fu Long Lucifuge Rofocale für Euch ausschaltet, dann kann Euch das doch willkommen - und der Grund dafür egal sein, denke ich mir.«
    Stygia warf der Amazonen-Anführerin wütend über die Unterbrechung ihrer Gedankengänge einen giftigen Blick zu, doch sie tat nichts. »Dummes Ding! Glaubst du, Fu Long würde danach vor mir Halt machen, wenn er es geschafft hat, Lucifuge Rofocale auszuschalten? Und gesetzt den Fall, Ersteres gelingt ihm nicht - wo wird der Ministerpräsident unseres Kaisers LUZIFER die Schuld für dieses Desaster suchen? So vergnüglich es ist, ein Stachel im Fleisch dieses Möchtegern-Dämonen zu sein, ich muss mich mit ihm nicht öfter anlegen als notwendig. Ich brauche keine zweite Front!«
    Tigora konnte diese Argumentation nicht ganz folgen, aber sie musste auch aus Erfahrung zugeben, dass die ständige Blutfehde zwischen Lucifuge Rofocale und Stygia langsam jeder Logik entbehrte.
    »Nun, Herrin, soll ich meine Kriegerinnen aus der Vampirstadt abziehen oder nicht?«
    Schlecht gelaunt warf Stygia sich wieder auf ihren Knochenthron und schoss noch einige Blitze auf die Feuer, die rechts und links neben ihrem Thron brannten. Die Flammen loderten auf und heulende Schreie von brennenden Seelen tönten durch den Thronsaal der Fürstin der Finsternis. Stygia schien sich etwas zu entspannen, als die grausigen Töne ihr Ohr

Weitere Kostenlose Bücher