0891 - Fu Longs Rückkehr
sichelförmige Klinge an der Seite seines Shuang Gaos über die Hüfte Lucifuge Rofocales. Kaum stand er wieder aufrecht, stieß er erneut zu. Wieder traf er nicht ganz, wieder streifte die Waffe nur kurz den muskulösen Oberkörper des Erzdämons.
Wieder brüllte der Getroffene auf, weniger aus Schmerz diesmal, sondern eher der Tatsache wegen, dass er schon wieder verletzt worden war. Es spielte keine Rolle, dass es sich wieder nur um einen Kratzer handelte, der nur geringfügig blutete.
Wütend schlug Lucifuge Rofocale nach dem herumwirbelnden Vampir und versuchte, ihm den Pflock zwischen die Rippen zu jagen, damit er endlich zu Staub zerfiel, doch das gelang ihm nicht. Der improvisierte Speer schoss an Fu Long vorbei und dicht an einer der beiden Eingangssäulen vorbei. Doch beide Kämpfer waren zu beschäftigt, um den leisen Schmerzensschrei zu hören, der von der linken Eingangssäule zu hören war.
Wieder holte Lucifuge Rofocale aus und wollte Fu Long einen wütenden Hieb mit seiner linken Pranke versetzen, doch wieder duckte sich Fu Long gerade noch rechtzeitig und zog ihm die rasiermesserscharfe Klinge der Lanzenspitze über den Oberarm.
Erst, als die Tulis-Yon immer lauter zu heulen schienen und sich offenbar immer schwieriger beherrschen konnten, erkannte Lucifuge Rofocale, was der Vampir vorhatte.
Er wollte mit seinem Blut die Tulis-Yon so reizen, dass sie unbeherrscht über ihn herfielen!
Kaum hatte er das erkannt, streckte er seine Linke aus und schickte einen immensen Feuerball in Richtung der halb wahnsinnig tobenden Tulis-Yon. Er traf sechs von ihnen mit dem magischen Feuer und sie verbrannten wie eine einzige lodernde Fackel.
Die übrigen vier stoben wie wild aus einander.
Fu Long sah besorgt, wie die Tulis-Yon, die er als Reserve in diesem Kampf eingeplant hatte, mit einem Handstreich so reduziert wurden. Er selbst würde diesen Kampf nicht mehr allzu lange durchhalten, der Erzdämon war ein schwieriger Gegner. Allein seine schiere Größe, aber auch die Agilität und die Tatsache, dass er imstande war, nebenher Magie zu verwenden, waren ein Problem. Fu Long selbst konnte nicht gleichzeitig Magie anwenden und kämpfen - noch nicht, er musste sich auf seine Magie konzentrieren, wenn er sie anwenden wollte.
Eilig überlegte er, was er tun konnte, und strich dabei mit der Sichelklinge des Shuang Gao über die linke Kniekehle des Erzdämons. Doch bevor er zu einem Ergebnis seiner Überlegungen kommen konnte, war es bereits zu spät.
***
Lucifuge Rofocale spürte, wie ihn die Klinge erneut streifte, und diesmal hatte sie gut getroffen. Brüllend sank er zusammen, als sein linkes Bein unter ihm nachgab.
Wieder warf er einen Feuerball, diesmal in Richtung des Vampirs, der jetzt mittlerweile schwer atmen musste. Doch der Ball ging an dem elenden Blutsauger vorbei. Wieder heulte der Dämon auf, diesmal vor Wut und so sah er das Verhängnis nicht kommen - ein geworfenes Kurzschwert vom Eingang her, das in seiner Schulter stecken blieb.
Heulend vor Wut versuchte er aufzustehen. Es gelang ihm schließlich. Er war so zornig, dass er sich kaum darüber wunderte, dass Fu Long nicht wieder auf ihn einschlug, um ihm den Rest zu geben.
»Es ist noch nicht vorbei, Vampir. Wir werden…!«, knirschte er noch, bevor er sich mit einer letzten Kraftanstrengung von diesem Platz wegbewegte, durch die Dimensionen, zurück in seinen höllischen Unterschlupf.
***
Fu Long hatte im letzten Moment erkannt, was der Erzdämon vorhatte, doch er hatte nicht eingegriffen. Vielleicht wäre es ihm im letzten Moment noch gelungen, den Ministerpräsidenten LUZIFERs aufzuhalten, aber dann hatte er es doch nicht getan.
Wozu auch?
Er hatte schon einiges von dem erreicht, was er wollte - er konnte jetzt, wo er selbst gegen ihn angetreten war, den Höllenfürsten besser einschätzen. Heute hatte er nicht gewonnen.
Aber beim nächsten Mal wird es mir gelingen, dachte Fu Long grimmig.
Er sah sich um. Das Einzige, was anscheinend noch unberührt vom Kampf zu sein schien, war der Körper des Dämons Kuang-Shi. Er schwebte entspannt und mit offenen roten Augen wenige Zentimeter über dem Altar.
Doch überall sonst herrschte Chaos. Das bronzene Opfergefäß war - wahrscheinlich von den ledernen Schwingen Lucifuge Rofocales - umgeworfen worden und das Blut des Vampirs und seines, das darin gewesen war, hatte davor eine klebrige Lache gebildet. Die Asche der sechs zerstörten Tulis-Yon wurde jetzt durch einen Windstoß, der durch
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